Montag, 23.10.17 (Antonio)
Ja es ist wieder so weit, fertig dolce far niente und rumliegen und sich bedienen lassen zuhause.
Seit 8:30 Uhr hab ich das Herumliegen und bedien lassen wieder ins Kantonsspital verlegt.
Meine Silvia hat sich geopfert und mich hierher gebracht. Da sie aber wieder arbeiten darf, hat sie mich vor dem Eingang abgesetzt.
Ui, jetzt bin ich ja sowas von auf mich selbst gestellt. Ein bisschen verloren und mit einem komischen Gefühl im Bauch, machte ich mich auf die Suche nach jemandem, der mir helfen kann damit ich auch ans richtige Ort komme.
Ich staunte nicht schlecht als ich bei der Anmeldung von einer netten Dame in Empfang genommen wurde und diese mir zeigte wo ich mich anmelden muss.
Als auch das vorbei war, nahm mich die selbe Dame wieder an sich und sie begleitete mich bis zur Station C3, dort wurde ich wieder ganz herzlich empfangen und mir mein Zimmer gezeigt wurde, in welchem ich die nächsten 5 Tage verbringen werde.
Ein Viererzimmer. Das einzige leere Bett war meins, leider nicht am Fenster, jonu dachte ich mir, man kann ja nicht immer gewinnen 😉
Doch ich hab mitbekommen das 2 Patienten gleich nachhause gehen dürfen und ja… ich wäre nicht ich, wenn ich nicht so charmant wie möglich versucht hätte den frei werdenden Fensterplatz zu ergattern.
Tja, was soll ich sagen, auch dieses Mal hat es funktioniert, musste einfach warten bis die Reinigungsmannschaft alles auf Vordermann gebracht hatte, bis ich meine Sachen einräumen durfte.
Mir wurde es aber mit warten nicht langweilig. Als erstes tauchte mein Lieblings_Doc auf und wir quatschten so ein bisschen 😉 und dann sagte er: „Ich hab in eurem Blog den ersten Teil der Geschichte gelesen.“
Wow… das hat mich aber so was von gefreut 🙂 Er meinte, dass es auch für Ärzte wie ihn hilfreich sein könne, vor allem weil man dann auch mal die andere Seite sieht.
Dann gab’s noch Besuch von den Stationsärzten und schon bald hatte ich wieder meinen persönlichen Christbaum und die ersten Flüssigkeiten tröpfelten in mich hinein.
Ach ja, was noch zu erwähnen wäre sind die Resultate der weissen Blutkörperchen, wenn die immer noch im Keller wären, hätten wir die Chemo verschieben müssen, doch… ich hab sogar zu viele 🙂
Dann gab es noch das Aufnahmegespräch und schon war das Mittagessen auf dem Tisch.
Spargelsuppe, Pouletgeschnetzeltes an einer Rahmsauce mit Butterrösti, ein Salat und zum Dessert ein Aprikosenstreuselkuchen. Ich hab alles aufgegessen. Ich hoffe sehr, dass der Appetit dieses Mal bleibt.
Gegen 13:50 wurde die erste 30 minütige Chemo Flasche angezapft und der Inhalt, der auch dieses Mal keine Neonfarbe hatte, konnte in mich hineinfliessen.
Ich hab dann angefangen meine sieben Sachen zu verstauen, denn bald konnte ich zum Fenster zügeln.
In dem Moment stand da plötzlich, zwischen dem Pflegepersonal Martin, der mich zwischen der Arbeit besuchte. Gleichzeitig bekam ich die zweite Flasche Chemo, welche dann zwei Stunden brauchte um sich in meinen Blutbahnen zu verbreiten.
Eigentlich hab ich hier Vollpension, super Essen, tolle Betreuung (24 Std.) und eine super Aussicht, also wer will sich denn beklagen? Ich nicht 😉
Ausser, dass ich während der Chemo etwas müde geworden bin, hab ich die Prozedur gut überstanden.
Während einem kurzen Nickerchen kamen immer wieder die netten Pflegerinnen vorbei um zu kontrollieren, ob alles OK sei.
Ich hatte meine, wie Silvia immer sagt, Hundeöhrchen montiert und döste mit Musik ein 🙂
Als das Abendessen kam, freute ich mich auf der einen Seite und auf der anderen hatte ich Angst, dass ich es nicht schaffen würde zu essen. Aber hallo, total daneben, habe die Käsewähe die mit Speck gespickt war samt Salat einfach weggeputzt. Lecker war’s.
Meine Silvia ist nach der Arbeit auch noch zu mir auf Besuch gekommen, was mich sehr freute. Leider hatte ich dieses Mal alles aufgegessen, sodass nichts für sie übrig geblieben ist.
Ich hab sie dann noch bis zum Eingang begleitet und wir verabschiedeten uns.
Der Tag ist eigentlich ganz zu meiner Zufriedenheit verlaufen und wenn es so bleibt diese Woche, dann, ja dann kann ich mich glücklich schätzen.
Ach ja, weiss jetzt gar nicht, ob ich das schon erwähnt hatte; meine Haare, sie verabschieden sich langsam ganz schnell von mir, heeey, nicht die auf dem Kopf, die hab ich ja schon seit Jahren in die Ferien geschickt 🙂 und jetzt folgen alle andern nach.
Ich bin am Überlegen, ob ich sie nicht schon jetzt abrasiere, denn es ist „noch“ eine haarige Geschichte im Bett!
Jetzt versuche ich zu schlafen, mal sehen, ob das was wird. Gute Nacht da draussen.
(Silvia) Montag, 23.10.17. Am Morgen habe ich Antonio, bevor ich zur Arbeit fuhr, ins Spital gebracht. Da nun meine Ferien zu Ende sind, hiess es also auch für mich wieder ins Berufsleben zu hüpfen.
Das erste, was die Kids mich fragten, war natürlich, wie meine Ferien in Thailand waren. Tja, nun wissen auch sie, dass ich nie dort war ausser mit den Fakefotos, die ich ihnen nicht vorenthalten habe 😉
Am Abend bin ich nach der Arbeit noch kurz zu Antonio ins Spital gefahren. Um ihm eine Rose zu kaufen, wie es eigentlich mein Plan war, hat die Zeit nicht mehr gereicht, zumal ich erst um 18:10 Uhr fertig mit der Arbeit war. In den Feierabendverkehr wollte ich mich nicht stürzten, sonst hätte Antonio ja noch weniger von mir gehabt.
Als ich bei ihm war und er mir erzählte wie sein Tag war, klingelte das Telefon. Ahni hatte doch tatsächlich dran gedacht, dass Antonio wieder im Spital ist und hat mich angerufen. Das hat mich sehr, sehr gefreut 🙂
Antonio sieht trotz der ersten Ration Chemo super aus. Auch essen konnte er ohne Probleme, darüber war ich froh (auch wenn dadurch nichts für mich übrig geblieben ist ;-). Er begleitete mich noch bis zu Ausgang.
Doch bevor ich nach Hause konnte, musste ich noch kurz eine Cachekontrolle durchführen.
Zu Hause machte ich mir was zu essen, checkte die Mails, duschte und schon war 21:00 Uhr. Nun setzte ich mich aufs Sofa und las den Brief, den mir eine Arbeitskollegin heute zugesteckt hatte. So ganz trocken blieben mein Augen dabei nicht. Schön, so viel Zuspruch zu bekommen, danke.
Dienstag, 24.10.17 (Antonio)
Die Nacht hab ich mit 5 Unterbrüchen überstanden. Ich wusste gar nicht, dass mein Körper so viel Wasser lösen kann 🙂
Geschwitzt hab ich auch wieder, obwohl das Fenster einen grossen Spalt offen war. Jedes Mal wenn ich aus dem Bett kroch, war es eher kühl.
Der Betrieb ging dann auch heute wieder sehr früh los, doch mich stört das nicht, da ich seit dieser Geschichte eh nicht mehr lange schlafen kann.
So freute ich mich auf’s Frühstück, welches ich mit der schönen Aussicht auf die erwachende Stadt und ihre Umgebung geniessen durfte.
Als eine Pflegerin mich fragte, ob ich gerne duschen würde, wurden meine Augen sehr gross?
Duschen ja, aber mit dem Christbaum und dem Apparat? Geht das?
Ja es ist gegangen, ich bekam einen langen Handschuh übergezogen, so einer wie der Tierarzt bei den Rindern braucht 😉
Das Duschen hab ich gleich genutzt um meine geliebten Brusthaare zu rasieren, denn die fallen seit Sonntag auch schon von alleine aus, jedoch eben unkontrolliert, so dachte ich mir, mach ich’s doch gleich selber.
Ui, das gefällt mir gar nicht. Ich fühle mich so nackt! Bin gespannt was Silvia dazu sagt. Wenn es ihr gefällt, hab ich verloren.
Nach dem Duschen wollte ich mich wieder anziehen, doch alleine hab ich keine Chance ein T-Shirt über all die Flaschen und Apparaturen zu stülpen.
Aber hier wird man so gut betreut, sodass ich bald Hilfe bekam. Der Wahnsinn, immer freundlich und aufmerksam, wenn man bedenkt und weiss, dass es auch schwierige Patienten hier gibt.
Gegen 11Uhr hab ich die Premedizin erhalten als Vorbereitung vor der nächsten Chemo.
Alles verlief nach Wunsch, wenn man dem so sagen darf.
Es machte mich wieder ein bisschen schläfrig und prompt fielen meine Augenlider unbemerkt zu 🙂
Ich wurde wieder wach als sich meine Blase meldete. Unglaublich wie viel Wasser ich in kürzester Zeit loswerden darf. Man ist ein bisschen vorsichtiger geworden. Bei der ersten Serie hab ich ja 9 kg Wasser zugenommen. Heute waren es immerhin auch schon wieder 2 kg. Wir werden es ja dann sehen.
Jedenfalls bin ich genau im richtigen Moment aufgewacht, denn in einem Schlauch war nur rot zu sehen, die Flasche war leer und das Blut floss retour.
Und genau das selbe hatten wir gestern schon, und genau wie gestern stand Martin mit Dana unter der Tür und schimpfte mit mir: „Was machst du bloss immer!“
Ich bin ja unschuldig 😉
Die Pflegerin hat’s dann gerichtet und noch eine neue Flasche angehängt.
Dana und Martin haben mich immer wieder zum Lachen gebracht, Dana ist sowas von schlagfertig, köstlich 🙂
Da sie noch ein Singtermin hatten, düsten sie bald wieder los.
Ich nutzte die Ruhe noch ein bisschen und döste so vor mich hin als ich plötzlich vom Anblick eines Engels erwachte. Meine Silvia stand mit einer roten Rose vor meinem Bett. So schön.
Ich erzählte ihr die Neuigkeiten von heute, unter anderem auch, dass die allgemeinen Werte auf einem guten Weg sind.
Mein neuer Nachbar, der heute gebracht wurde hat leider gar keine gute Nachrichten erhalten.
Da kommt doch genau das wieder zum Tragen, was ich schon am Anfang gesagt habe; es gibt Schlimmeres (leider) aber auch er ist trotz negativen Bescheid sehr positiv eingestellt.
Silvia hatte noch ein Date mit Marlena zum Znacht. Mein Znacht war auch sehr fein und ich hab die halbe Portion ohne Probleme verdrückt.
Ja und dann, wollte ich noch ein paar Geocacheartikel bei Paravan.ch online einkaufen als Sybille und Dani zu mir kamen.
Hab mich sehr gefreut über die beiden. Sie haben mir ein Glas voll Glück mitgebracht, darin 100 Lösli mit 100 Glücksbotschaften 🙂 So cool.
Auf dem ersten stand, irgendwie absolut passend zu mir:
Ich wünsche dir, dass du nie dein Lachen, deine Freude und deine Zuversicht verlierst.
Nach ein bisschen Quasseln haben sich die zwei verabschiedet und ich hab dann noch ein bisschen als Seelsorger für meinem neuen Nachbar gedient.
Dann wurde es Zeit ein bisschen Schlaf zu suchen.
Gute Nacht ihr da draussen und vergesst nie, man lebt nur einmal und man weiss nie wenn’s vorbei ist.
(Silvia), Dienstag, 24.10.17. Für mich hiess es heute früh aufstehen. Das zählt zwar nicht grad zu meinen Hobbys, aber muss halt auch sein. Die fröhlichen Gesichter, der aufgestellten Kids liessen meinen Morgenmuff dann gleich verfliegen.
Am Mittag hab ich dann in Antonios Auftrag die Töffbatterie aus einem unserer Caches gebaut um sie im Töffgeschäft aufladen zu lassen.
Dann den Einkauf erledigt und schon ging’s zu Antonio ins Spital.
Der gewünschte Grendainsirup schmeckte ihm nicht, also bekommt er morgen den Himbeersirup, welchen ich zur Sicherheit noch gekauft habe. Die Marzipankartoffeln mundeten ihm da schon um einiges besser. Mit den HappyDay Lösli hatten wir die gleiche Idee und so öffneten wir zuerst seine und dann meine. Alle hatten was drin, na wenn das kein gutes Omen ist…
Durch eine Geschichte von einem Menschen, den er kennengelernt hatte, es ging um jemanden, bei dem der Krebs sehr weit fortgeschritten ist und es keine Heilung mehr gibt, wurde mir bewusst, wie gut wir es doch haben. Wir können uns so unglaublich glücklich schätzen über das was wir haben und das was wir eben nicht haben.
Um 18:00 Uhr war ich mit Marlena zum Abendessen verabredet. Das hat richtig gut getan und war ein echt schöner Abend. Ahni hat dann auch noch, wie immer wenn Antonio im Spital liegt, angerufen. Und auch Sandie hat sich gemeldet. Danke euch beiden 🙂
Zurück Zuhause habe ich nochmal kurz mit Antonio telefoniert. Er hörte sich sehr müde an, aber ich glaube, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht (wie man so schön sagt).
Mittwoch 25.10.17 (Antonio)
Guten Morgen da draussen 🙂
Ab sofort weiss ich, das mich nicht die Chemo schlaucht, nein, es sind die unruhigen Nächte, x Mal aufstehen das zerrt an der Substanz.
Nichts desto trotz ist es Morgen geworden.
Nach dem Morgenessen, welches ich sehr genüsslich verzerrte, legte ich mich wieder aufs Bett und plötzlich und unerwartet standen Petra und Frank vor mir 🙂
Petra war begeistert von meiner Werbung beim Zimmereingang 🙂 Was man nicht alles macht.
Wenn das nicht eine tolle Überraschung war 🙂 Wir hatten gerade mal 15 Minuten Zeit um in die Cafeteria zu gehen, denn um Punkt 10:00 Uhr musste ich wieder im Zimmer sein um die nächste Chemoladung in mich aufzunehmen. Danke euch zwei für den Blitzbesuch vor eurer Reise.
Pünktlich um 10:05 Uhr wurde mir die Chemo angestöppselt , die 3. Ladung in dieser Woche.
Ich setzte mich dann an mein Tischchen und schrieb noch ein bisschen was für den Blog.
Sag mal, ist das nicht ein toller Arbeitsplatz?
Dann meldete sich Heinz, er sei grad im Haus wegen einer Kontrolle, ob er schnell vorbeikommen könne, aber hallo 🙂
Wir quasselten eine Weile und schon bald gab es Mittagessen.
Die Zeit vergeht wie im Fluge.
Nach dem dem Essen war meine Energie ziemlich am Boden. Kein Wunder mit so wenig Schlaf.
Ich legte mich hin und döste immer wieder ein bisschen ein, bei dem Kommen und Gehen im Zimmer war es nicht so einfach und die immer wiederkehrende drückende Blasen machte das Ruhen auch etwas schwer.
Plötzlich wurde ich von einem sanften Kuss geweckt, meine Silvia ist hier 🙂 so cool.
Sie legte sich neben mich und wir genossen das Zusammensein 🙂
Dann klopfte es an der Tür und wer kommt da rein? Ingrid und Oliver!
Ui, da hab ich wohl was verwechselt, ich war der Meinung, dass sie sich für Morgen angemeldet hatten, aber nein… ich hab es schwarz auf weiss, es war heute! Na ja, irgendwo muss ja die Chemo wirken.
Jedenfalls hab ich mich riesig gefreut, war ja sozusagen ein unerwarteter Besuch 🙂
Und sie haben mir mein Geburigeschenk vorbeigebracht, welches seit mehr als 1 1/2 Jahre auf mich wartete. Auf den Tropfen freue ich mich ganz besonders wenn ich dann wieder darf 🙂
Auch Silvia hat was bekommen von den beiden, ein wunderschöner Blumenstrauss.
Ach ja, da war noch was, sie haben auch unseren Coin mitgebracht, welchen wir im 2014 in Amerika gekauft hatten, nach Trimmis gebracht und von da aus wieder auf die Reise geschickt hatten. Ziel Amerika besuchen um dann wieder zurück zu uns zu kommen.
Insgesamt hat der Coin 39386.6 km zurückgelegt. Mal sehen, ob wir ihn nochmals losschicken. Vielen Dank euch beiden für alles.
Zwischendurch gab es noch was zu Futtern und ja, auch heute war es wieder sehr fein.
Ich war gerade fertig mit essen, da trudelte auch schon die halbe Ringgarage in mein Zimmer 🙂 André, Herman und Hitsch.
Ui das ist ja ein halbes Geocachetreffen 🙂
Doch im Zimmer wurde es langsam eng, so beschlossen wir in die Cafeteria zu gehen.
Ingrid und Oliver haben sich verabschiedet und versprochen mich wieder mal zu besuchen 🙂 freue mich jetzt schon.
Auch Silvia hat sich verabschiedet, denn sie hatte noch eine Mission. Bei einem unseren neuen Cache Hello from the other side GC3890V musste die Stromversorgung aufgeladen und natürlich auch wieder eingebaut werden.
Sie hat das perfekt gemeistert und alles funktioniert wieder. Ich bin stolz auf meinen Schatz; Dankeschön.
Das war wieder ein schöner Tag, doch halt, jetzt muss ich ja noch das zweite Glücklösli öffnen welches ich gestern erhalten habe.
Also da steht:
Nur wer für den Augenblick lebt, lebt für die Zukunft
In dem Sinn
Gute Nacht
(Silvia) Mittwoch, 25.10.17. Auch heute musste ich früh aufstehen und wieder erwarteten mich fröhliche Kids, die mir alle Müdigkeit nahmen.
Nach der Arbeit wollte ich mir etwas zum Mittagessen kochen, als es klingelte. Die Pöstlerin. Ein Paket für Antonio. Ich schrieb ihm. Er hatte nichts bestellt. Ich öffnete. Wow! Ein supertolles Zmärantpäckli von meiner früheren Schulkollegin, welche wir vor ein paar Tagen am Spitaleingang kurz getroffen hatten. Das war echt eine tolle Überraschung. Herzlichen Dank nochmal an dieser Stelle 🙂
Zu Hause hatte ich dann noch ein paar Dinge zu erledigen bevor ich nach Chur fuhr, um die aufgeladene Töffbatterie abzuholen.
Noch nie waren die Parkplätze so ausgebucht wie heute. Im Lift des Spitals habe ich erfahren, dass dies auch das Thema anderer Besucher war…
Antonio schlief als ich das Zimmer betrat und so packte ich erst den Sirup, den ich ihm mitgebracht hatte aus und legte mich dann vorsichtig zu ihm aufs Bett. Er wachte mit einem Lächeln im Gesicht auf und freute sich, dass ich da war. Die Freude war natürlich ganz meinerseits.
Wir genossen es, einfach ein wenig im Bett zu liegen und zu quatschen. Dann, kurz vor dem Abendessen kamen Oliver und Ingrid ins Zimmer. Schon wieder eine Überraschung, denn Antonio dachte, dass sie erst morgen kommen würden. Herzlichen Dank für die tollen Geschenke für uns beide und vor allem auch für den Besuch, hat uns sehr gefreut!
Während dem wir noch mitten im Gespräch waren (Oliver, da musst du dann nächstes Mal weitererzählen von der Ralleygeschichte), kam die Mercedesfraktion, bestehend aus Christian, Herrmann und Andre dazu. Wow, was für eine Riesentruppe!
Die einen gingen wieder, die anderen verschoben sich in die Cafeteria. Ich liess die Männer unter sich und machte mich wieder auf den Heimweg. Zum Glück war der Feierabendstau schon fast zu Ende. Nach der Instruktion von Antonio hab ich dann die Töffbatterie wieder in den Cache eingebaut und alle funktionierte wieder wie es sollte. Juhu 🙂
Der Abend verging dann wie im Flug und schon war ich wieder im Bett.
Donnerstag 26.10.17 (Antonio)
Guten Morgen,
und ja, es hat sich nicht viel verändert, ausser das ich nur alle zwei Stunden Wasser lassen musste. Erholung war das aber immer noch nicht.
Heute zeigte die Waage 2 kg weniger als gestern an, ich glaube das war ein gutes Zeichen.
Draussen scheint wieder ein schöner Tag zu werden.
Nach dem Frühstück blätterte ich wieder, wie jeden Tag in der Bündner Zeitung.
Dann tauchte die Chefvisite auf und als die vorbei war, bekam ich schon den ersten Besuch 🙂
Tino hatte grad eine freie Stunde und schaute nach mir 🙂 Hab mich gefreut 🙂
Dann ging’s Schlag auf Schlag, da kam doch tatsächlich auch noch Papa Plausi mit einem selbst gebasteltem coolen Geschenk von Aniares und Mo06, vielen Dank auch auf diesem Weg.
Die Chemo ist wieder ein bisschen nach vorne verschoben worden, in der Hoffnung, dass ich morgen Freitag gegen Abend nach Hause gehen kann. Wenn nicht, dann wird es halt Samstagmorgen, da geht die Welt auch nicht unter.
Nach dem Mittagessen beehrten mich wieder Martin mit Dana und auch Finn war dieses Mal mit von der Partie.
Natürlich war es auch dieses Mal sehr unterhaltsam mit Dana 😉
Dann versuchte ich ein bisschen zu schlafen, ist zwar ein fast unmögliches unterfangen, das viele rein und raus in den Zimmern macht das ausruhen schwer.
Ich glaube eh, dass ich viel fiter wäre, wenn ich nachts durchschlafen könnte. Hab ich glaub schon mal erwähnt, aber der Schlafentzug schlaucht.
Nichts desto Trotz musste ich mich ein bisschen ausruhen, denn für heute habe ich den Geocache-Hock in die Kantonsspital-Cafeteria auf 19:00 Uhr angesetzt.
Der Besuch ging aber schon früher los, Ady und Emanuel sind fast gleichzeitig eingetrudelt. Emanuel war etwas später, er musste noch die ganze Etage begutachten 🙂
Ich hatte ein bisschen Angst vor dem Nachtessen. War mir nicht mehr sicher, ob die Spaghetti Carbonara die richtige Wahl war. Doch wenn man quatscht und isst geht alles einfacher.
Kaum war ich fertig, kam schon der nächste Besuch, Patrick, Sandra und Laura haben den Weg zu mir gefunden 🙂 Riesenfreude. Und Silvia war auch noch gekommen.
Nun wurde es aber definitiv etwas eng im Zimmer und da der offizielle Hock schon bald losging, beschlossen wir schon mal in die Cafeteria zu gehen.
Bis ich meinen Christbaum platziert hatte und an den Strom gehängt, verging schon ein Moment.
Und dann kurz vor 19:00 Uhr trudelte ein Cacher nach dem andern ein.
Ich war überwältigt. Soooo viele liebe Freunde sind aufgetaucht, ich war sprachlos.
Ady war so lieb und hat mir eine Liste gemacht wer denn alles da war, ich hätte den Überblick verloren, ich darf auch 😉
Ganz lieben Dank euch allen, die hier waren und auch denen, welche mir liebe Grüsse ausrichten liessen. Ihr seid alle hammercool.
Die Cafeteria platzte fast aus allen Nähten, dabei waren:
Emanuel, Evsche, liv und Chnurrli, Grosi12, rg4980, bigGBS mit CM98, Siebasiach, JaMaDuLi, Mounty_ch, Ady73, Pepi71mit Lena, GrischaHitsch74, bonchur mit Tochter und eben Patrick mit Sandra und Laura und natürlich Silvia und ich.
Ein Wahnsinn! War ein sehr toller Abend mit euch.
Bevor ich mich aber glücklich und zufrieden in den Schlaf schicke fehlt noch der Glücksspruch.
Ich wünsche dir, dass du die kleinen Wunder und Überraschungen, die das Leben dir bringt, sehen und annehmen kannst.
Gute Nacht liebe Freunde
(Silvia) Donnerstag, 26.10.17. Als ich den Wecker noch um 5 Minuten Schlaf bat, reagierte der provisorische Nachttisch mit einer Holzspriesse, die mir in die Hand gestochen wurde. Mit Schlafen war nun nichts mehr, denn das Ding hat richtig geschmerzt. Auf dem Badezimmerboden sitzen hab ich das Stück Holz aus meiner Hand operiert und gesehen, dass da noch ganz viele kleine Holzstücken mehr drin sind. Ein paar stach ich noch raus, für die anderen drückte ich ein wenig von der vermutlich längst abgelaufenen, bereits schon fast harten Zugsalbe auf die Wundstelle und klebte sie zu.
Nach der Arbeit noch schnell eine Waschmaschine laufen lassen und nebenbei Mittagessen gekocht. Dann wieder zur Arbeit gefahren, kurz nach Hause um einen Kühlbeutel zu holen, nein, nicht für meine Wunde, der ging’s schon wieder besser, aber ich musste in der Apotheke eine spezielle Spritze abholen, die gekühlt werden muss. Einen kurzen Knuddelbesuch bei Sandie liess ich mir aber nicht nehmen, das war echt toll. Nun habe ich auch Leon, das neue Kätzchen kennengelernt. Der ist ja so was von süss 🙂 nun musste ich aber schnell wieder los. Ab in die Apotheke und dann vor dem grossen Feierabendstau nach Hause in den Kühlschrank damit.
Nach dem Abendessen (mein Maluns wird halt einfach nie so gut wie der von ady) hab ich mich auf den Weg ins Spital gemacht. Das Desinfektinsmittel hat mich dann wieder auf meine Wunde aufmerksam gemacht, die nun, obwohl sie so klein war, für einen Moment höllisch schmerzte. Im Zimmer waren Emanuel und ady schon bei Antonio. Kurz darauf kamen auch noch Sandra, Patrick und Laura. Wir verschoben uns in die Cafeteria, da dort eh der Hock um 19:00 Uhr stattfand, ist ja schliesslich Donnerstag.
25 Leute waren wir, unglaublich, dass so viele an den Hock gekommen sind. Das zeigt mal wieder, dass Antonio halt einfach ein supertoller Mensch ist, den viele gern haben (ich ganz besonders 🙂 )!
Ich hab mich riesig gefreut, dass ihr alle da gewesen seid, danke dafür!
Nachdem ich Antonio noch aufs Zimmer gebracht hatte, spazierte ich zum Auto. Um diese Zeit hatte ich zum Glück freie Bahn um gut nach Hause zu kommen.
Freitag 27.10.17 (Antonio)
Guten Tag
Na ja, hab nichts Neues erlebt über Nacht, erstaunt war ich nur, dass ich alle zwei Stunden wieder mehr oder weniger problemlos einschlafen konnte nachdem ich gestern den halben Tag verdöst habe.
Mein Magen scheint heute nicht so auf Vordermann zu sein. Ein leichtes Unwohlsein schlummert in mir, doch das Frühstück wurde verspeist.
Heute heisst es nachhause gehen. Schwester Sereina hat schon sehr früh mit der Premedizin begonnen, sodass die zweite heutige Chemo um Punkt 15:00 Uhr in mir drin war.
Nach dem Frühstück bis kurz vor dem Mittagessen und dann wieder bis um 16:00 Uhr lag ich im Bett herum und döste.
Ich muss aber schon sagen, jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt um das Zimmer zu verlassen.
Ein Bettnachbar breitet sich so was von aus! Er hat anscheinend noch nicht so oft das Wort „Rücksichtnahme“ gehört. Sein Handy nicht auf lautlos, sondern eben auf laut, wenn er spricht dann spricht er nicht, sondern schreit! Wenn Besuch für ihn kommt, dann nützt nicht mal ein Pamier was und zu guter Letzt breitet er seinen Dürüm aus. Aber was soll’s immer nach dem Motto: es könnte ja schlimmer sein…
Die Stationsärztin hat mir alle notwendigen provisorischen Austrittsformulare mit all den Medis, die ich noch nehmen muss in den nächsten Tagen ausgehändigt und hat sich dann verabschiedet und mir auch gleich verklickert, dass ich sie dann bei meinem nächsten Eintritt am 13.11.17 nicht mehr für mich zuständig sein werde, weil sie in eine andere Abteilung versetzt wird.
Schade eigentlich, denn sie kennt ja mittlerweile meine Geschichte. Aber eben, alles ist vergänglich 😉
Und dann war es so weit, ich packte meine 27 Sachen und wartete auf meine Silvia, die mich gegen 17:00 Uhr abholen sollte 🙂
Pünktlich kam auch das WhatsApp: Bin da 🙂
Ich verabschiedete mich von meinen noch zwei übergebliebenen Zimmerkollegen und schwer beladen schleppte ich meinen müden Körper zum oberen Ausgang, wo mich die Grossraumlimousine mit der Privatchauffeuse Silvia in Empfang nahm 🙂
Auf direktem Weg ging’s dann in die gute Stube, wo ich mir vorgenommen hatte so viel wie möglich von meinem Gepäck selber zu versorgen und die Wäsche zumindest in die Waschmaschine zu schmeissen.
Dann wollte ich nur noch eine Dusche nehmen bevor ich mich total ausgelaugt auf Sofa legen durfte.
Mannnn, macht mir das Angst so ausdauer- und kraftlos zu sein! Gar nicht schön, aber anscheinend gehört das einfach dazu!
Ich döste auf dem Sofa ziemlich schnell ein und wurde vom Nachtessengeschmack geweckt; Älplermaggeronen.
Die liebe ich ja eigentlich, aber eben, auch das scheint eine sehr unangenehme Nebenwirkung der Chemo und den Medis zu sein, ich habe keine Lust essen, da der Geschmacksinn im Mund sich ganz komisch anfühlt.
Und das bei mir, ich als leidenschaftlicher Esser!
Na ja, trotzdem hab ich eine schöne feine Portion ohne Probleme essen können. OK, vielleicht war es doch ein bisschen zu viel, denn danach rebellierte mein Magen ein bisschen, nein nicht Übelkeit, einfach nur komisches Aufstossen. Ich hab mich dann doch für eine Tablette gegen Übelkeit entschieden.
Um Punkt 20.00 Uhr war die Thrombosenspritze fällig. Ich überliess das Setzen Silvia, sie macht das tip top 🙂
Bald döste ich wieder ein und schon bald hüpfte ich ins Bett, aber nicht bevor ich noch ein Glückslösli mit dem Spruch zog:
Für dich soll’s heute Konfetti regnen!
Und jetzt ab ins immer noch provisorische Bett, respektive auf die Matratze am Boden. Das bestellte Bett ist noch nicht gekommen!
Trotzdem schön Zuhause bei meiner Silvia zu sein.
(Silvia) Freitag, 27.10.17. Heute hätte ich zwar nicht all zu früh aus den Federn müssen, doch die Spatzen, welche von einer Nachbarin im Überfluss gefüttert werden, krächzten so laut, dass mit schlafen auch nicht mehr viel war.
Am Mittag saugte ich noch schnell die Wohnung durch und räumte ein wenig auf, so dass Antonio sich dann wohl fühlt wenn er am Abend nach Hause kommt.
Am späteren Nachmittag nach der Arbeit holte ich ihn ab. Vorher ging ich noch kurz einkaufen, so kurz, dass ich nicht mal fürs Parkhaus bezahlen musste.
Um 17:00 Uhr, also schon fünf Minuten früher, stand ich beim Eingang bereit um Antonio mitzunehmen. Nach ein paar Minuten kam er vollbeladen raus. Da es recht kalt war, stellte er die Sachen schnell ins Auto und genauso schnell war er auf dem Beifahrersitz. Zu Hause packte er selber alles aus, dann war er aber schon wieder ziemlich müde. Nach einer Dusche legte er sich hin und döste bis zum Abendessen vor sich hin. Obwohl ihm eigentlich nicht so gut war und er sogar eine Tablette gegen die Übelkeit genommen hatte, verdrückte er die Älplermakkaronen ohne grosse Probleme.
Nun war er wieder müde und legte sich hin.
Ich erledigte noch ein paar Dinge am PC und stellte dann, als er wieder wach war, den Fernseher ein.
Schön, dass Antonio wieder zu Hause ist 🙂
Lieber Antonio, liebe Silvia,
zurück von unserem 4-wöchigen Urlaub, hörte ich von deiner Erkrankung und begann auch gleich mal euren Blog durchzulesen,
wow, super was ihr alles trotz soviel Schmerz, Kummer und Leid noch auf die Beine stellt,
wünsche euch beiden noch viel Kraft um auch diese Hürde überwinden zu können,
es ist einfach toll wie ihr füreinander da seid,
drücke die Daumen und denke fest an euch
liebe Grüsse aus Schaan Ursula / ufridolin
hallo ursula,
danke für deine gedanken und wünsche.
vier wochen können lang sein und es kann so einiges geschehen, bi mir halt diese krankheit, aber hey, kommt gut.
ich bin gespannt auf die erzählungen über deine reise. auch wir wollen mal eine kreuzfahrt machen und ein paar längerpünktli sammeln 🙂
alles gute und bis bald
antonio