Seit nun ziemlich genau zwei Jahren nach der Beendigung meiner Chemo, hatte ich am letzten Montag dem 2. März 2020 wieder eine „grössere“ Untersuchung mit Blutentnahme, MRI und Röntgen. Ich hatte bis dato alle drei Monaten eine Kontrolle und diese verliefen jeweils problemlos, doch dieses Mal hat es mir gar nicht gut getan, ob es an der Nervosität lag?
Am Montag durfte ich wieder mal zur Routinenuntersuchung im Kantonsspital antraben.
Wie immer vor solchen Untersuchungen, bin ich ein paar Tage zuvor sehr nervös und bedrückt. Da kommen immer die seltsamsten Gedanken!
Wie immer traf ich etwas früher als nötig im Spital ein, dieses Mal war es aber gar nicht so schlecht, denn die Onkologieabteilung ist, wegen dem Neubau der nun bald ganz fertig ist, umgezogen.
Als die Tür des Aufzugs sich im vierten Stock öffnete, sah es aus wie in einem Lostplace: dunkel und verlassen 🙂
Also ein Foto des Flyers, der mir zeigte, wo ich hin muss gemacht und schon war ich wieder im Aufzug nach unten.
Es war echt ein komisches Gefühl durch das Spital zu gehen, jetzt wo das Coronavirus im Lande ist.
Als ich dann endlich im Haus D im 3. UG angekommen war, sah ich die bekannten Gesichter am Empfang, worüber ich ziemlich froh war.
Nach einer kurzen Begrüssung hätte ich auf dem bekannten roten Bänkli Platz nehmen sollen, doch oh Schreck! Wo ist es denn? Ganz hinten, am Ende des langen Gangs?
Ich suchte und fand es nicht, so drehte ich mich am Ende um und ging zurück!
Das darf doch nicht wahr sein! Plötzlich sah ich das Bänkli, ganz am Anfang! Das war vorhin noch nicht da! Da bin ich mir gaaaanz sicher!! 😉
Nach einer Viertelstunde wurde ich ins Zimmer gebeten und ich durfte auf dem Stuhl Platz nehmen.
Die freundliche Pflegefachfrau wollte mir etwas Blut entnehmen und auch gleich den Zugang für Medikamente für später im MRI stecken.
Na ja, beim zweiten Stich in den rechten Arm wurden vier oder fünf Kanülen Blut gefüllt, doch mir wurde es sowas von übel! Kalter Schweiss, Schwindel und keine Ahnung wann ich abtreten werde!
Da soll noch Einer verstehen warum. Seit zweieinhalb Jahren mache ich das alle drei Monate!
Egal, als dann die nette Dame sagte, dass wir die Nadel nicht stecken lassen können und ein neuer Stichversuch nötig wäre, wurde es mir noch übler!
Dieses Mal versuchte sie es auf der linken Seite, leider auch dort ohne Erfolg.
Sie holte dann eine Kollegin, diese machte kurzen Prozess mit meinen Venen die sich vor Angst weit zurückgezogen hatten und setzte die Nadel zielsicher und erfolgreich.
Da ich nun etwas in Verzug war, musste ich mich ein bisschen beeilen um noch termingerecht zum MRI zu kommen.
Dort angekommen durfte ich erst noch einen Moment im Wartezimmer Platz nehmen.
Als ich reingebeten wurde, durfte ich zuerst so OP Kleidung anziehen, dann wurde der gestochene Zugang mit Salzlösung gespült und schon durfte ich es mir auf dem MRI Monstergerät bequem machen.
Ich wurde freundlich instruiert was ich zu machen habe und mir wurde ein Kopfhörer mit Musik aufgelegt.
Nun hiess es; Augen zu und ab in die Röhre. Ich konnte mich recht gut entspannen und hoffte nur, dass mich in der Zeit nie die Nase beginnt zu jucken, denn meine Hände waren angebunden.
Als die Stimme aus dem Kopfhörer mir verkündete, dass sie nun das Kontrastmittel spritzen werden, erwartete ich eigentlich, dass ich spüren würde wie die warme Flüssigkeit sich vom Arm durch die Venen im Körper verteilen wird, aber nein, dieses Mal habe ich nichts bemerkt!
Als der Spuck dann vorüber war, fragte ich natürlich nach, warum ich nichts gespürt hätte.
Die Antwort war klar, ich habe das mit dem PET-CT Kontrastmittel verwechselt.
Nachdem sie mir den Zugang wieder entfernt und ich mich wieder ein bisschen gefangen hatte, fühlte ich mich etwas schwach. Ich durfte mich wieder anziehen um zum letzten Termin, dem Röntgen zu gehen.
Nun war ich definitiv zu spät und dann hatte ich auch noch Orientierungsschwierigkeiten, die Röntgenabteilung zu finden, doch ich hab es geschafft.
Ich wollte mich gerade im Warteraum hinsetzen als ich gebeten wurde mitzukommen, ups… anscheinend haben sie bereits auf mich gewartet.
Als ich in die Umkleidekabine gebeten wurde, schaute die Pflegefachfrau auf mein T-Shirt und grinste, denn da steht loslachen.ch und sie meinte: Wir kennen uns doch.“ 🙂
Ja genau, Andrea, die Schwester von Karin 🙂 Jaja, lustige Zufälle. 😉
Sie machte ein Röntgenbild von mir und schon war ich fertig und durfte nach Hause.
Doch, da ich schon mal in Chur war und mein Auto einen Service nötig hat, fuhr ich in die Ringgarage um einen Termin zu vereinbaren.
Das war nicht so eine gute Idee, ich wäre besser direkt nach Hause gefahren, denn ich fühlte mich immer noch nicht so gut und so ging es im Anschluss auf direktem Weg ins Bett.
Den ganzen Tag war ich kraftlos, auch nachdem ich mich ausgeruht hatte, ging’s nicht besser.
Nach einer Nacht war aber alles wieder OK.
Nun ging das Warten auf die Resultate los. Am Mittwochnachmittag war es dann endlich soweit. Ich war richtig froh als der Termin da war, die Warterei und die Gedanken, die generiert werden, was wäre wenn…, die sind sehr lästig.
Wie jedes Mal begleitete mich mein Schatz zu diesem Termin.
Auch hier waren wir zu früh vor Ort, doch zu zweit kommt einem das Warten nicht so lange vor.
Beim Doktor wurden zuerst viele Fragen gestellt und er verkündete uns dass alle Werte gut seien. Also eine sehr positive Sache für uns 🙂 und so viel, wie schon so oft, mal wieder ein Stein vom Herzen 🙂
Da es nun zwei Jahre her ist seit dem Ende der Chemo, muss ich nicht mehr alle drei Monate zur Kontrolle, sondern nur noch alle sechs.
Vorrangig haben wir, unabhängig ob das Resultat positiv oder negativ ausfallen wird, uns einen Tisch im Restaurant Mühle in Fläsch reserviert.
Wäre der Bescheid schlecht gewesen, hätten wir das Essen als Henkersmahlzeit zu uns genommen. Dies war zum Glück nicht nötig und so konnten wir den Abend in vollen Zügen in dankbarer und glücklicher Zweisamkeit beim „Dinner for two“ geniessen. Das war richtig schön, denn die Betreuung war, wie auch das Essen sehr gut.
Hallo Antonio
Habe soeben Deinen Bericht gelesen. Immer eieder schockieren mich solche Nachrichten ?
Das gute Ergebnis freut mich sehr und ich hoffe für Dich/Euch, dass es so bleibt und Du den Krebs besiegt hast??
Ich sende Dir gute, sonnige Gedanken und wünsche Dir weiterhin nur das Beste und positives Denken….
Ich weiss, ist einfacher gesagt als getan?
Liebe Grüsse, uschi
Ich freue mich immer, wenn jemand den Krebs mit der Chemo überstanden hat.
ich habe in den letzten 35 Jahren dieses schon 3x geschafft. Das letzte Mal am Darm vor 10 Jahren.
Die Nebenwirkungen der Chemo habe ich mit einem tollen Frühstück seitdem täglich mit einer
Portion Grießbrei überstanden (bedauerlich). Außerdem mit viel Milchprodukten hat sich Alles
normalisiert. Wir wollten Dich besuchen kommen, haben es verschoben, bis sich alles beruhigt hat.
Giselas Schwester hat in Nizza in den Alpen ein Haus… zum Urlaub machen.
Viele Grüße und alles Gute Falko und Gisela