2. Mai 2024

Sommerferien 2020 Motto: CH – Gemeinden sammeln ;-)

Ursprünglich hatten wir mal im Sinn, diese Sommerferien in Amerika zu verbringen. Doch dieses Vorhaben wurde bereits im Oktober verworfen. Irgendwie hatten wir dann doch keine Lust dazu. Im Frühling schauten wir uns nach weiteren möglichen Reisezielen um. Dann Mitte März kam der Lockdown wegen Covid-19 und so war bald klar, dass wir sicher in der Schweiz bleiben würden.

Irgendwann kamen wir auf die grandiose Idee, Gemeinden der Schweiz zu sammeln und so baten sich die Sommerferien an, damit weiterzumachen. Mit dem Vorsatz keine Nachrichten zu hören oder Zeitungen zu lesen, um komplett abzuschalten von den Problemen der Welt, machten wir uns auf den Weg.

Gewitter war keine Spassbremse

Freitag 10.7.2020 Trimmis-Landquart

Ein heftiges Gewitter zog auf. Es regnete, stürmte und hagelte. Bald liess das Gewitter nach und wir konnten uns auf den Weg zu Dani machen, denn dieser hat heute seinen 50. Geburtstag und schmeisst eine riesen Party. Also packten wir alles was wir für die Ferien brauchen ins Auto und los ging’s. Das Fest war echt toll und Antonio traf einige Kumpels von früher wieder. Zudem lernten wir auch noch ein paar neue Leute kennen. Das Mühlibier, der Wein wie auch die herrlichen Speisen verwöhnten unsere Gaumen köstlich.

Als wir müde wurden, zogen wir uns in unser mobiles Ferienhaus zurück und nächtigten gleich vor Ort.

Eine verflixt üble Nacht erwischt

Samstag 11.7.2020 Landquart-Mies (VD)

Um 8:30 Uhr krochen wir aus den Federn und machten uns auf in die Ferien. Genf war mal so als Grobziel definiert.

Hin und wieder schnappten wir uns ein paar Caches auf dem Weg. Ein Camperladen konnte unsere Aufmerksamkeit ebenfalls auf sich lenken und so trödelten wir dort noch ein wenig rum.

In Yverdon überraschten wir eine Arbeitskollegin von Antonio, die dort in den Ferien ist. Nach dem gemütlichen Besuch war schon bald Essenszeit. In Morges überzeugte uns das Restaurant club nautique sehr. Ein herrliches Essen wurde uns serviert, auch wenn wir vom einen oder anderen aus sprachtechnischen Gründen etwas überrascht waren.

So zum Beispiel vom Herz, das auf dem Filet serviert wurde oder von dem Kartoffelgratin, das wir in dieser Form nicht erwartet hätten. Rund um zufrieden steuerten wir noch ein zwei Döschen an und suchten dann einen Schlafplatz. Dort angekommen ging es Antonio nicht mehr so gut. Ihm war etwas übel. Ob es von den Pilzen, die als Gruss aus der Küche serviert worden waren ist? Wir wissen es nicht und hoffen, dass morgen wieder alles beim Alten ist. Gute Nacht.

Wenn Ferien so beginnen, kann es nur besser werden

Sonntag 12.07.2020 Mies (VD)-Malval (GE)

Gut war die Nacht keineswegs. Antonio hat sein ganzes Abendessen und wohl noch einiges mehr verloren. Kein schöner Anblick. Der Chef des Restaurants meinte, dass er vermutlich die Pilze nicht vertragen habe und erklärte genau, welche im Essen waren.

Jedenfalls kam Antonio den ganzen Tag nicht in die Gänge und selbst den Risotto zum Mittagessen musste Silvia aufessen. Wir hatten beschlossen uns einen gemütlichen Tag zu machen und noch etwas rumzuhängen. Dies taten wir, nachdem wir ein paar Gemeindecaches des Kantons Genf geholt hatten. Bei einer Passarelle fanden wir ein schattiges Plätzchen, an welchem Antonio sich noch ein paar Stunden Ruhe gönnen konnte.

Silvia holte einen Cache und genoss es dann auch ein wenig rumzuliegen. Erst als Silvia ihn vor die Wahl stellte, sich etwas zu verschieben, damit er wieder im Schatten liegt oder sich Sonnencreme einzustreichen, beschloss Antonio die dritte Variante zu nehmen; sich langsam wieder auf den Weg zu machen. Es dauerte noch eine Weile, bis wir dann wirklich aufbrachen.

Nach ein paar weiteren Gemeinden waren wir auch schon am nächsten Schlafplätzchen angelangt. Antonio bekam Zwieback und Bouillon vorgesetzt, während Silvia Zopf und Salami genoss.

Den schönen Fluss neben dem Platz schauten wir uns zwar kurz an, doch Antonio war so müde, dass wir uns bald hinlegten. Doch zuvor probierte Silvia noch ihr Trockenschampoo aus, von dem sie dann nur begrenzt überzeugt wurde.

Hoffen wir, dass morgen ein besserer Tag wird, vor allem für Antonio.

Was man nicht alles unterwegs lernen kann

Montag 13.7.2020 Malval (GE)-Gy (GE)

Antonio hatte fast 12 Stunden geschlafen. Es ging ihm dafür wieder gut, worüber wir sehr froh waren.

Wir arbeiteten ein paar weitere Gemeinden ab und erfuhren so unter anderem, wo Rolex und Piaget zu Hause sind. Auch lernten wir heute, wie Zedern aussehen und dass diese wunderschöne Zapfen haben…Neben dem Friedhof bei welchem wir diese Lehrstunde hatten, genossen wir unser Mittagessen. Ach ja, kurz zuvor sind wir durch ein Gewächshausareal gefahren und dort haben wir gesehen, wie Auberginen, Tomaten, Erdbeeren usw. gezüchtet werden. Am Automaten ergatterten wir zwei Schalen Mara de bois Erdbeeren, doch so wirklich überzeugt haben sie uns nicht.

Am Nachmittag tourten wir weiter von Gemeinde zu Gemeinde. Immer nahe der französischen Grenze. Ein Cache führte uns zu einem ganz tollen Objekt; eine Eiche aus der zahlreiche Waldtiere geschnitzt wurden.

Im Cafè des Amies assen wir zu Abend. Viel von der Speisekarte verstanden wir nicht, was für Silvia relativ egal gewesen wäre, aber Antonio weiss schon gerne was er isst. Beide Essen waren sehr gut und so visierten wir bald einen Schlafplatz an. Nein, zuerst genossen wir noch den Sonnenuntergang.

Wie man auch ohne Drohne Fotos schiessen kann

Dienstag 14.7.2020 Gy (GE)-Chavennes des bois (VD)

Am Abend war noch ein weiters Büssli auf den Platz gekommen. Wir haben recht gut geschlafen.

Nachdem wir uns wieder auf den Weg gemacht hatten, trafen wir einen Auerhahn vor einem prunkvollen Anwesen. Vielleicht hätte er dort dazugehört, doch wir trauten uns nicht zu klingeln und hoffen, dass er noch zu seinem Ziel gekommen ist.

Ein paar Dörfchen durchquerten wir und bogen direkt vor dem Zoll ab…bloss nicht ins Ausland!

Als wir dann von hinten her dem Genfersee nach in Richtung Genf zurückfuhren, bekamen wir ein paar kleinere Villen zu Gesicht, jedoch nicht in dem Ausmass wie auf der anderen Seeseite.

Als wir dort in einem Quartier voller Tore zu teuren Grundstücken einen Cache gesucht hatten, wurden wir von einem Securitas gefragt, ob wir Fotos machen oder etwas suchen würden. Silvia packte die Gelegenheit beim Schopf und fragte ihn nach dem Weg zur Seemaid. Er erklärte, dass man dazu eine Magnetkarte bei der Gemeinde holen müsse und erklärte uns dann durch welches Tor wir damit müssten. Dankend zogen wir von Dannen, denn auf die Gemeinde wollten wir nicht…

Wie man Fotos von oben schiessen kann, auch ohne in Besitz einer Drohne zu sein, macht Silvia vor. 😉

Langsam war es Zeit fürs Mittagessen. Nach de Cache „Frankenstein birthplace“ kehrten wir in einem edlen Restaurant mit Seesicht ein. Obwohl wir mit unseren legeren Wanderkleidern nicht wirklich in das Local passten, wurden wir sehr freundlich in Empfang genommen und zu einem schönen Platz geführt. Alle anderen Gäste kamen im Hemd und schönen Kleidern und trotzdem machte die Bedienung keinen Unterschied, was wir sehr schätzten.

Silvia hatte einen sehr guten Fisch auf dem Teller während Antonio, wie so oft, nicht das bekam, was er eigentlich erwartet hatte. Statt einem Kalbskottlet, kam ein Kalbsleberschnitzel. War aber auch gut.

Als wir durch Genf fuhren, waren wir überrascht, dass der Springbrunnen Mittagspause machte.

Wir erinnerten uns an den letzten Genfbesuch und waren dann auch froh wieder aus der Stadt zu kommen. Nach ein paar weiteren Caches und mindestens gleich-vielen Mückenstichen, standen wir vor einem riesigen Mähdrescher, dem wir staunend bei der Arbeit zuschauten.
Zwischen durch gab es noch eine kurze Abkühlung in einem ziemlich kühlen Bach, inklusive Haarwäsche.

Dann begaben wir uns zu einem riesigen Picknickplatz an welchem wir assen, cachten, Antonios Papi anriefen um zum Geburtstag zu gratulieren und dann auch gleich die Nacht hier verbrachten.

Im Kreis fahren um an die Ziele zu kommen

Mittwoch 15.7.2020 Chavennes des bois (VD)-Le Vaud (VD)

Um kurz nach 8:00 Uhr wurden wir von einem Heubläser geweckt. Immer mehr Autos kamen angefahren und die Männer räumten Festbänke und anderes material aus.

Antonio traute sich trotzdem zum Brunnen und wurde gleich angesprochen. Die netten Herren entschuldigten sich auf Deutsch fürs Wecken und einer brachte ihm sogar zwei Croissants. Sogar mit festen hätten wir dürfen, denn es handelte sich um die Vorbereitungen für ein Frühstück für alte Leute. Antonio lehnte dankend ab und wir zogen weiter.

Natürlich standen auch heute ein paar Gemeinden auf dem Programm. Ein Cache bei einem Brunnen fanden wir einfach nicht. Zudem waren Leute dort, was uns ebenfalls bei der Suche hemmte, also gingen wir einkaufen.

Wir überlegten laut welchen Käse wir wählen sollten, als die Verkäuferin uns auf deutsch ansprach. Das war ja mal eine tolle Überraschung. Wir liessen uns gleich ein wenig beraten und sie machte dadurch wohl mehr Umsatz, als sie es sonst getan hätte.

Den Brunnencache fanden wir beim zweiten Anlauf auch endlich.

Nach dem Mittagessen machten wir einen Ausflug auf einen Hügel. Von dort sah man über den ganzen Genfersee, auch wenn das Wetter nicht so prickelnd war, immerhin regnete es nicht mehr.

Ein Cache holten wir bei einem Gleitschirmstartplatz, der ebenfalls eine sehr idyllische Aussicht bot. Zurück mussten wir wieder die gleiche Strasse, da der andere Weg gesperrt war.

Unten im Tal angekommen kamen wir uns vor, als ob wir nur im Kreis fahren würden. Und das taten wir wohl auch. Aber das spielt ja keine Rolle, haben ja Ferien.

Nun wurden wir langsam aber sicher hungrig und müde und so suchten wir ein geeignetes Plätzchen, was sich heute als recht verzwickt herausstellte. In einer Gemeinde war das Campen grundsätzlich verboten. Genau dort, wo wir eigentlich bleiben wollten. Aber lange mussten wir zum Glück nicht suchen bis wir unseren Tisch decken konnten und auch zum Schlafen schien es hier gut zu sein.

Nein nein sagte Silvia, wir brauchen kein Proviant und Wasser!

Donnerstag 16.7.2020 Le Vaud (VD)-Montcherand (VD)

Das Plätzchen war wirklich toll, nur war es, da wir auf 1340 m.ü.M. waren, sehr kalt. Feucht war es auch, hatte wohl geregnet…

Wir fuhren weiter auf die Alp hinauf, also erst noch etwas runter, um noch einen Cache zu holen, bei welchem wir an den drei Kühen vorbei mussten, mit denen nicht gut Kirschen essen war.

Oben angekommen schlug Silvia vor die paar ausgesuchten Caches zu erwandern. 2,5 km pro Weg, das sollte gut und zügig machbar sein. Also kein Proviant notwendig und los ging’s. Auf dem Weg war Antonios Sorge der schlechte Empfang und Silvia hätte gerne Thymian gesammelt, da es so viel davon hatte, aber es war zu nass dafür.

Bald legten wir unsere Sorgen zur Seite und genossen einfach die schöne Natur; die Blumen, die Bäume, die Wolken, die Kühe, Käfer und Schnecken und hin und wieder ein Cache auf dem Weg.

Erst beim Aussichtspunkt ganz zuhinterst trafen wir einige Wanderer an, ansonsten waren wir ziemlich alleine unterwegs was bei dem Wetter und den tiefen Temperaturen wenig erstaunlich ist. 7,8 km später waren wir wieder beim Auto. Ja okey, etwas Wasser mitzunehmen wäre wohl nicht das Dümmste gewesen…

Etwas weiter auf dem Weg lag noch eine Dose, die wir haben wollten. Silvia, der die Schuhe wegen falschen Socken bereits ziemlich am Fers gerieben hatten, rannte noch schnell 80 Meter den Hügel hoch und wieder runter. Nun reicht’s dann aber für heute mit wandern.

Restaurant war weit und breit keins in Sicht, ausser das auf dem Pass, doch dort schien es uns zu viele Leute zu haben. Während Silvia erfolglos den nächsten Cache suchte, zauberte Antonio im Bus ein köstliches Essen auf den Tisch und so genossen wir ein verspätetes Mittagessen irgendwo im Nirgendwo.

Wo wir nachher hinfuhren wussten wir gar nicht so genau, da wir wieder mal keinen Empfang hatten. Ein Tal mit einem schönen See warte auf uns Lac du Joux oder so…dort gefiel es uns gut. Trotzdem zog es uns nach einer kurzen Pause weiter in ein Eisenmacherdorf. Dort spazierten wir ein wenig umher bevor die nächste Gemeinde rief.

Als wir ein ausgesuchtes Restaurant in der Nähe anfahren wollten, merkten wir zu spät, dass wir mal wieder eine grosser Rundreise machen. Aber das sind wir uns ja bereits gewohnt, nur war diesmal das Navi und nicht unsere Fehlplanung schuld. Das Essen genossen wir sehr. Nie hätten wir dieses Local ausgewählt, wenn wir davor gestanden hätten, aber dank Google kamen wir zu diesem Geheimtipp, der sich lohnte. Den Mysteriecache im Anschluss hingegen wollte uns nicht gelingen, naja, dann halt eben nicht…

Dafür haben wir einen schönen Schlafplatz gefunden, nahe zwei kleinen Höhlen und auch ein Cache hatte es dort.

War es eine Fee die uns an den speziellen Ort führte?

Freitag 17.7.2020 Montcherand (VD)-Les Verrières (NE)

Ob es am Espresso oder an den Buchennüsschen, welche die ganze Nacht von den Bäumen fielen lag, dass wir nicht so gut geschlafen hatten, das wissen wir nicht so genau.

Jedenfalls liessen wir uns auch heute von den Caches durch die Gemeinden führen. Bocciabahn, Friedhof, (wo wir auch gleich unser Wassertank aufgefüllt haben) Wald, Alp,….es war sehr abwechslungsreich.

Am Mittag kehrten wir im Restaurant La Gittaz ein und bestellten zwei der drei möglichen Tagesmunes. Was wir bekommen wussten wir nicht so genau, aber das macht es ja spannend.

Es war gut, doch wegen eines kleinen Missverständnisses nahen wir den Dessert erst in Saint Crox in einem Bäckereicafe ein. Dort holte Silvia auch im Coop mit Maske Mineralnachschub. Antonio plagte in der Zwischenzeit die Ameisen ein wenig…

Dann plötzlich hörten wir etwas…ein leises Rufen…von einer kleinen Fee vielleicht? Wir folgten dem Ruf und landeten in einer Grotte. La Grotte aux Fées….Antonio hatte einen riesen Spass alles zu erkunden bis er voll eingeschlammt war. Silvia ging es etwas vorsichtiger an und blieb relativ sauber. Ob das die Fee war, die wir in ihrem Schönheitsschlaf beobachtet hatten?-Wer weiss….

Nach diesem Abenteuer cachten wir uns noch durch ein, zwei Gemeinden, bevor wir aus Frust eine Letterbox nicht gefunden zu haben, einen Schlafplatz suchten. Dort picknickten wir und genossen den Abend.

Kann unser Auto repariert werden! Und finden wir den schwer versteckten Cache?

Samstag 18.7.2020 Les Verrières (NE)-Boécourt (JU)

Antonio musste aufstehen, da es auf seiner Seite wegen der Sonne zu heiss wurde. Als wir dann losfahren wollten, tat sich gar nichts.

Nix Batterie! Hm…..und jetzt? Der Pannendienst schickte jemanden, der in zweiundhalb Stunden hier sein sollte. Wir vertrieben uns die Zeit mit einem kleinen Mittagspicknick und da kam er auch schon, unser Pannendienst.

Er überbrückte die Batterie, doch Antonio liess ihm über Silvia sagen (Sprachbarriere), dass wir eine neue Batterie bräuchten. Also fuhr er uns vor bis zur Garage in La Chaux de Fonds. Dort wechselte er die Batterie und plötzlich ging ein ohrenbetäubender Alarm los. Der Mechaniker hatte das Lager betreten, hups… vermutlich schwitzte er erst mal, doch er konnte das Maleur wieder in Ordnung bringen. Nach einer Weile war er fertig und wir routenmässig ein wenig aus dem Konzept.

Als wir uns wieder orientiert hatten, suchten wir ein Café mit einer Bäckerei, um zwei (oder noch mehr) Fliegen auf einen Schlag zu erledigen; Brot für den Sonntag, Kaffee und was Süsses und ein WC.

Auf dem Weiterweg kamen wir in die Nähe eines Sees, den wir vor ein paar Jahren schon Mal besucht hatten.

Bei einem Cache im Wald erwischten wir erst beim dritten Versuch den richtigen Weg. Ein weiterer führte uns zu einer offenen Kapelle, bei welcher wir für Ahni ein Kerzchen anzündeten. Ein ganz schönes Plätzchen!

Da auf der Karte keine Höhenlinen eingezeichnet sind, merkten wir erst auf dem Parkplatz, dass wir hier wohl ganz schön aus der Puste kommen würden.

Oben angekommen stand da auch eine Kapelle. Den Cache, der mit einer hohen Schwierigkeit vorgewarnt hatte, schien nicht auffindbar. Wohl doch ein Kaliber zu hoch für uns? Sowas gesteht man sich nicht gerne ein. Antonio wollte gerade Hilfe anfordern, als Silvia, die so halbwegs am Boden lag um auch noch aus einer anderen Perspektive zu erkunden, rief, dass sie ihn hat. Was für eine Erleichterung!

Nun mussten wir schon wieder ans Essen und einen Schlafplatz denken. Als beides ausgesucht war, wurde zuerst das wohlverdiente Abendessen angesteuert. Eine gute Wahl hatten wir mit der Brasserie de l’Aigle getroffen. Fisch und Fleisch waren sehr gut und auch die Bedienung sehr nett.

Eine kleine Recycling-Kunstausstellung stand noch auf dem Programm, bevor wir die holprige Strasse zum Schlafplatz ansteuerten. Dieser lag sehr abgelegen im Wald und so waren wir froh, eine neue Batterie im Auto zu haben.

Und plötzlich ist Silvia eine Enkelin eines wildfremden Mannes

Sonnatg 19.7.2020 Boécourt (JU)-Boncourt (JU)

In der Nacht hatten wir immer wieder mal Rehe gehört, konnten aber trotzdem gut schlafen. Silvia gönnte sich heute eine eiskalte Dusche…brrr… Ziemlich abenteuerlich war dann auch die Rückfahrt bis zur Teerstrasse. Irgendwie war der Weg noch holpriger geworden über Nacht…

Nicht weit vom Schlafplatz landeten wir in einer kleinen versteckten Höhle, die früher als Militärunterstand gedient hatte. Auch ein paar Caches bei Kirchen standen auf dem Programm und vor dem Mittagessen wollten wir noch schnell eine coole Dose mit vielen FPs abräumen. Mit schnell war dann aber überhaupt nichts! Dafür wurden unsere hungrigen Nerven so was von auf die Probe gestellt.

Das Mittagessen hatten wir uns nach dieser aufwendigen Herausforderung verdient. Dieses haben wir in der Gemeinde „Lugnez“ im Jura eingenommen, im Restaurant la Rauracienne. Ja, wir haben es etwas übertrieben und waren so satt, dass wir fast platzten.

Als Silvia aufs WC wollte und beim Eingang (denn wir sassen auf der Terrasse) hinter einem alten Mann, der gerade einen Freund getroffen hatte, wartete, gab dieser Freund ihr die Hand und begrüsste sie freundlich. Als er wissen wollte, ob sie die Enkelin sei, sagte sie, dass sie eigentlich nur aufs WC müsse und nicht zu dem Mann gehöre. Diesem war es wohl etwas peinlich, doch er lachte ganz locker und liess sie durch.

Nach dem Essen kamen wir an einige kleine Seen. Dort wo es erlaubt ist, sind die Fischer sehr aktiv. Neben Enten haben wir schöne Schmetterlinge, Libellen und sogar ein Falke gesehen.

Auch bei einem speziellen Waschbrunnen kamen wir vorbei. Antonio nahm das mit dem Waschen vielleicht ein bisschen zu wörtlich…

Auch ein Turm wurde heute bestiegen und zwar in Porrentruy auf der Burganlage. Ja, wenn das unser Haus wäre….dann wüssten wir schon genau wie wir es einrichten würden…träumen darf man ja noch 😉

Nachher irrten wir noch ein wenig im Wald herrum und bei einer Lourdesgrotte hielten wir noch ein Schwätzchen mit einem älteren Pärchen ab, das gerne wissen wollte, was für Infos in dem QR Code bei der Grotte, der übrigens nichts mit dem Cache zu tun hatte, stehen. Silvia zeigte ihnen dies, während Antonio sich den Cache schnappte und sich unauffällig eintrug. Da sie sehr langsam sprachen, konnten wir das meiste sogar verstehen…

Bei dem Übernachtungsplatz lag ganz Nahe ein Virtualcache, für den wir allerdings einige Stufen unter die Füsse nehmen mussten. Die Aussicht entschädigte jedoch dafür.

Wegen des üppigen Mittagessens, fiel das Abendessen eher bescheiden aus und wurde mit einem kleinen Whisky abgerundet.

Wenn Jungs angst bekommen weil wir das Wort „Polizei“ ausgesprochen haben

Montag 20.7.2020 Boncourt (JU)-Pré des Combres (JU)

Das WC, das hier steht wurde spät abends noch sauber geputzt. Geschlafen hatten wir recht gut und um 10:00 Uhr kamen dann die ersten Leute auf den Spiel- und Picknickplatz.

Wie jeden Tag liessen wir uns auch heute mit den Caches durch die Gemeinden führen. Bei einem Bildstöckli fanden wir eine sehr kreative Dose, doch den TB, den wir auf die Reise schicken wollten hatte keinen Platz darin. Etwas weiter unten hörten wir, wie die Kids Flaschen zerschlagen. Kaum waren wir fertig mit Loggen, kamen auch sie zum Bildstock und wir setzten uns ins Auto.

Sie riefen irgendwann runter wir sollen sie in Ruhe beten lassen, was nicht dazu beitrug, dass das schlechte Gefühl, das wir hatten nachliess und so stieg Antonio nach ein paar Minuten zu ihnen hoch und schimpfte mit ihnen, da sie den Cache zerfetzt hatten.

Sie behaupteten, das sei schon so am Boden gelegen… Silvia wurde hinzugerufen und schimpfte auf halbfranzösisch über die Buben ein und schickte sie zum Picknickplatz um das Glas aufzusammeln. Sie eilten schnell dorthin und taten, wie ihnen aufgetragen wurde. Anschliessend kamen sie zurück und zeigten den Abfall.

Da wir ihnen mitgeteilt hatten, dass wir ein Foto von ihnen haben und dies vielleicht der Polizei bringen, waren sie brav wie lämmlein und baten um Gnade.

Silvia hat nur die Hälfte von allem verstanden und ihnen gesagt, dass wir den Owner des Caches informieren werden. Erst logen sie erneut, dass der Cache schon so dort gelegen hatte. Erst als wir ihnen klar machten, dass wir ihn ja grad zuvor gesucht und wieder versteckt hatten, merkten sie, dass diese Lüge sinnlos war.

Sie sagten, dass sie den Besitzer kennen und so einigten wir uns darauf, dass sie sich am Nachmittag bei diesem entschuldigen und wir dafür nur den Owner und niemand anders informieren, denn darum hatten sie gebettelt. Sie bedankten sich sogar auf Deutsch nochmal als sie mit gesenkten Häuptern von dannen zogen.

„So geht das“ würde Maloeney sagen ?

Wir suchten die nächste Beiz auf, das Restaurant du Cheval-blanc und verspeisten das einzig zur Verfügung stehende Menu.

Am Nachmittag düsten wir etwas im Kreis herum, wie sich herausgestellt hatte. Aber wir wollten halt keine Gemeinde auslassen…

Einen Schlafplatz zu finden war heute gar nicht mal so einfach. Als wir ihn hatten war wir wirklich froh, denn wir waren müde und hungrig.

Wenn die Hüter eines Bunkers nicht Soldaten sind

Dienstag 21.7.2020 Pré des Combres (JU)-Rebeuvelier (JU)

Ein wenig geschwitzt haben wir schon, denn das Benzin ist uns fast ausgegangen und so hofften wir, dass es heute Morgen bis zur nächsten Tankstelle reicht. Die Erleichterung war gross als diese auch wirklich da stand, wo sie auf der Karte angegeben war (das hatten wir auch schon anders erlebt).

In der Nähe kaufte Silvia auch gleich Brot und weitere Lebensmittel ein. Nun suchten wir einen Cache, dessen Rätsel wir am Vorabend gelöst hatten. Am Mittag waren wir in Delsberg, wo wir auch zu Mittag assen. Ein gutes Restaurant (Maison des brochettes) hatten wir erwischt, in dem wir wirklich gut bedient wurden.

Nachdem wir endlich geschnallt hatten, wie man die Parkuhr bedient, machten wir uns auf den Weg zum Virtual. Am Nachmittag landeten wir irgendwann bei einem Bunker. Silvia wollte dort zwar nicht hin, da es angeblich Bienen dort hat, doch Antonio kennt keine Furcht! Als erstes wurde der Hintereingang inspiziert, dieser war aber leider geschlossen.

Also schauten wir uns den Hintereingang mal vorsichtig aus der Nähe an. Tatsächlich hing direkt neben dem Eingang ein riesiges Wespennest. Fahrlässig schlich Antonio sich daran vorbei und kam zum Cache. Ob er auch so problemlos wieder rauskommt?

Silvia machte sich draussen schon fast in die Hose, weil eine Biene ihrer Kniekehle verdächtig nahe kam. Sie hörte etwas im Bunker…lauschte genau…es klang harmlos…und schon sah sie ihn wieder….doch er hielt warnend den Finger vor den Mund und wir verdrückten uns schnell. Manchmal hat man wohl mehr Glück als Verstand, was hier ganz klar der Fall war. Nach dem Log (den Silvia geschrieben hat) deaktivierte der Owner schnurstracks die Dose. Sicher keine schlechte Idee!

Ein paar Caches später war schon wieder Zeit für die Suche einer passenden Bleibe. Ein TG-Pärchen war dort schon stationiert und so gesellten wir uns dazu. Auf dem Weg hatten wir bei einem Self-service-Hofladn noch einen Halt gemacht, da Silvia am Morgen Käse satt Konfi gekauft hatte….nun gab es neben Brot, Käse, Trockenfelisch und Kaffee auch noch leckere Kirschenmarmelade.

Wenn man von Kühe bei Duschen beobachtet wird

Mittwoch 22.7.2020 Rebeuvelier (JU)-Corgémont (BE)

Silvia hatte gut geschlafen, Antonio mittelmässig. Nach dem morgendlichen Besuch einer Lourdesgrotte, wurde es herausfordernd. Erst mussten wir durch einen Bach waten und dann steil einem Felsband entlang hochsteigen, um dann in einer Höhle die Dose zu finden.

Kapellen gibt es hier wie Sand am Meer und die meisten haben ihren eigenen Cache. Da diese meist gut zugänglich sind, haben wir extrem viele davon auf unserer Reise besucht. A propos „extrem viel“ wir sind extrem viel im Kreis herumgefahren im Jura. Immer wieder sahen wir Häuser, Läden oder Denkmäler, die wir schon mal gesehen hatten. Jaja, so viel zur Reiseplanung und -vorbereitung….

Gegessen haben wir in Courroux, direkt neben Delémont. Auch wieder ein Spiess, er war gut, doch nicht so sensationell wie der am Vortag im Maison des bourchette. Am Nachmittag geisterten wir in den Hügeln von Delémont herum und Antonio musste sich für einen Cache in die Nesseln stürzen….was man nicht alles tut für einen weiteren Fund… dafür gab es danach ein feines Zvieri.

In Le Noirmont liessen wir uns das kleine kreisrunde Hochmoor zeigen, bevor wir in Corgémont mit einer wunderschönen, kleinen, zutraulichen Katze spielten, deren schwarzes Fell in der Sonne leicht rötlich schimmerte; wunderschön!

Nun war es Zeit für einen Schlafplatz. Den ersten haben wir nach dem Essen wieder verlassen, da auf dem picknickplatz nebenan einige Junge eintrafen, um eine Party zu schmeissen…das könnte laut werden…den zweiten Platz nahmen wir, auch wenn dort die Gefahr drohte, dass die Kühe irgendwann ums Auto schleichen würden. Immerhin haben sie weder Hörner noch Glocken. Als wir beim Duschen waren, schlich sich eine an und beobachtete genau was wir tun, zottelte dann aber wieder ab.

Zufällig liebe Freude getroffen

Donnerstag 23.7.2020 Corgémont (BE)-Tête de Ran (NE)

Die Kühe hatten sich irgendwo in der Nähe hingelegt, so dass wir sie im Dunkeln zwar nicht sehen, aber Wiederkauen hörten. In der Nacht schlich auch ein Fuchs umher, aber das störte uns nicht…Am Morgen, wie könnte es anders sein, fuhren wir wieder den Pass hinauf, um einen Cache zu suchen und dann wieder runter. Hat sich aber gelohnt, denn wir hatten nach einem kurzen Spaziergang eine herrliche Aussicht übers Tal.

Unten in der Ebene wurden wir zu einem Mühlrad geführt. Zwei Frauen putzten dieses und so kamen wir mit ihnen ins Gespräch. Wir erfuhren, dass es noch in Gebrauch ist, Strom für 22 Haushalte liefert und nicht mehr so, wie noch vor ein paar Jahren 12 Monate im Jahr läuft. Während vier Monaten kommt zuwenig Wasser, weswegen es dann abgestellt wird. Die ehemalige Engadinerin hat es vor einigen Jahren gekauft und wegen des Wasserrückgangs braucht es nun 25 Jahre für die Amortisation statt der geplanten 12.

Camille Bloch war unsere nächste Station. Ja da kann man ja fast nicht einfach vorbeifahren.

Und dann war endlich Zeit fürs Mittagessen. Silvia hatte mal wieder die bessere Wahl getroffen mit ihrem warmen Ziegenkäsesalat. Antonios Fleisch war etwas zäh, sonst aber auch gut. Wir sassen noch da, als wir sahen, dass Lori und Cornelia ganz in unserer Nähe sind und so verabredeten wir uns in Neuenburg zum Zvieri.

Ein paar Cache holten wir noch auf dm Weg und pünktlich um 16:00 Uhr standen wir inder mit Menschen überlaufenen Stadt. Wir freuten uns sehr die beiden zu sehen und suchten uns eine ruhige Creperie aus, wo wir etwas für uns waren.

Nach diesem gemütlichen Besuch und einer Busse, da wir nicht in einem Parkfeld parkiert hatten, zog es uns wieder in die Höhe.

Auf dem ausgesuchten Plätzchen waren wir nicht alleine, aber es war trotzdem sehr gemütlich auf dieser Alp.Nach dem Znacht degustierten wir noch den Absinth, die grüne Fee, die wir in Neuenburg noch erworben hatten. Aber kaltes Wasser hatten wir nicht und mit Mineral schmeckt er nicht gut. Pur schmeckte er stark nach Anis, auch wenn er doch aus Wermut gemacht wird…

Was für ein Tag! Rekordverdächtige Dessertkarte und Fassungslosigkeit über Zürcher Wildcamper

Freitag 24.7.2020 Tête de Ran (NE)-Creux du Van (NE)

Vor allem Silvia hatte wunderbar geschlafen, bis um 10:00 Uhr. Wir nahmen es gemütlich und hatten keine Eile von dem schönen Platz wegzukommen. Als wir dann aufbrachen, machte Silvia noch schnell die Tagesplanung und schon ging’s zum ersten Cache; wieder zurück in Richtung La Chaux-de-Fonds. Irgendwo hinter Les Planchettes oben landeten wir.

Und da wir noch nichts gegessen hatten und bereits Mittag war, wagten wir es, uns ins Restaurant vor Ort zu setzen.(Les Roches de Moron) Bereits an unserem ‚bonjour‘ wurden wir als Deutschschweizer erkannt, worüber wir lachen mussten. Die nette Dame bediente uns äusserst freundlich und wir assen vorzüglich. Jeder von der Familie schien seine Aufgabe zu haben und das klappte perfekt. Um ein passendes Dessert zu wählen, brauchte es eine Weile, denn die Dessertkarte beinhaltete 370 verschiedene Coups verteilt auf ganze 91 Seiten!

Das spezielle Hausdessert (Meringue Schwan) überzeugte Silvia und war leichter als es aussah, genau so, wie sie es gesagt hatten. Das Geheimnis: der hausgemachte Rahm 😉

Die Aussicht, die wir zum Schluss noch geniessen durften, setzte noch das Tüpfli aufs i. Einfach der Hammer!

Später wanderten wir durch den Wald zu einem Cache, der uns zu unserer Überraschung zu einem Aussichtsturm führte.

Silvia hatte noch einen Earthcache entdeckt, den sie gerne besuchen wollte. La Brévine, Sibirien der Schweiz, wie wir vor Ort erfuhren, der kälteste Ort der Schweiz. Antonio loggte auch gleich noch den Tradi, der genau am gleichen Ort lag. Doch ihm purzelte das Logbuch aus der Hand und so musste er sich noch verrenken, um es wieder aufzuheben.

Das nächste Ziel lag im Val de Travers in Môtiers; la Maison de l’Absinthe. Das geschichtsträchtige Gesöff hatten wir zwar in Neuenburg schon gekauft, aber Briefmarken haben wir hier gekauft…und natürlich den virtuellen Cache gemacht.

Ad blue hatte seinen Durst schon in Le Locle direkt nach dem wir Diesel getankt und wieder weggefahren waren angemeldet und so bekam dieser nun auch Nachschub, damit er uns in der Nacht nicht ständig in den Ohren liegt. Schon bei dr Tankstelle in Fleurier staunten wir über die Gesteinsformationen, doch der nächste Programmpunkt würde uns noch mehr faszinieren. Dort waren wir zwar schon mal, aber damals im Nebel: Creux du Van!

Bei schönem Wetter spazierten wir hoch und bestaunten die Gesteinspracht, als plötzlich der Regen kam und alle Leute vertrieb. Unter den Bäumen warteten wir ab, bis dieser vorüber war und machten uns im Trockenen wieder auf den Rückweg.

Auf dem Parkplatz hatte es zwar zahlreiche Wohnmobile, aber wir zogen es vor, einen ruhigeren Platz zu suchen. Den ausgesuchten Ort steuerten wir erst von der falschen Seite an und trauten uns dann nicht weiter. Also zurück und von der anderen Seite her. Was uns dann passierte, haben wir in unserer gesamten Camperkarriere noch nie erlebt. Wir konnten es kaum fassen.

Da stand in der Zufahrt zu unserem gewünschten Plätzchen ein Zürcher mit seinem Bus. Er kam auf uns zu und erklärte, dass er nun endlich diesen Platz gefunden habe, und sie gerne den Platz für sich alleine haben möchten. Wir waren völlig perplex! Wie bitte? Hatte der das jetzt wirklich gesagt? Antonio sagte nett, dass wir sowieso noch etwas weiter nach hinten wollen und Silvia war einfach nur sprachlos.

Als wir uns wieder etwas gefasst hatten, wunderten wir uns darüber, wie der Herr überhaupt auf die Idee gekommen war, dass wir ihm seinen Platz direkt an der Strasse in der Kurve streitig machen könnten. An so einem Platz würden wir nie stehen wollen und schon gar nicht unsere Stühle und den Tisch auspacken. Wegen solchen Leuten ist das Wildcampen teilweise so verpönt….

So, fertig aufgeregt…wir haben dann gemütlich hinten auf der schönen Alp in unserem Bus zu Abend gegessen, die wunderbare Aussicht genossen und dann den Sonnenuntergang bestaunt.

Ein wunderbarer Tag, den wir heute geniessen durften.

Wenn man herzhaft loslachen kann beim zufälligen zuhören

Samstag 25.7.2020 Creux du Van (NE)-Biezwil (BE)

Am Abend und in der Nacht hatte Antonio noch ein paar Bilder geschossen…

Wir erwachten um 7:30 Uhr, weil die Kühe um unser Auto schlichen. Wir mussten gleich lachen und ans Ahni denken, sie erzählt immer von den Kühen, die plötzlich am Morgen rund ums Auto standen, als sie damals in Genf oder Lausanne an der Weltausstellung waren.

Die Meisten interessierten sich nicht gross für unser Auto, aber ein paar neugierige Rinder schnupperten und schleckten daran rum.

Bald schon machten wir uns auf den Weg. Zu unserem Erstaunen sahen wir das Creux du Van plötzlich von unten. Später dann auch noch von etwas weiter weg von der Seite her. Und so überraschte es auch kaum, dass im Restaurant auch noch ein riesen Bild davon zu sehen war; Creux du Van überall…

Das Mittagessen war sehr gut und auch die Bedienung freundlich. Zudem wurde nichts verschwendet, was uns beeindruckte. Wir wurden gefragt, ob wir Brot zum Salat wollen, so dass nicht einfach serviert und dann weggeschmiessen wird, auch bei der Hauptspeise hätten wir noch Pommes und Sauce bekommen, hätten wir noch mehr gewollt und zum Kaffee wurde ebenfalls gefragt, ob wir Zucker, Rahm und Guetzli wollen. Ein tolles Konzept, dass hoffentlich auch nach Corona beibehalten wird.

Nach dem Essen, wir wollten eigentlich gerade bezahlen, setzte sich hinter der Plexiglasscheibe ein älteres Pärchen an den Tisch, das uns durch ihre Orginalität zum Lachen brachte.

Wir konnten einfach nicht gehen, so amüsant waren die beiden. Und da sie nicht gut hörten, mussten wir uns auch keine Sorgen machen, dass sie mitbekamen, wie wir fast Tränen lachten.

Als die Frau dann noch sagte, „Jo we de Frass de ou no guet isch, de heimers de schono guet preicht!“ mussten wir gehen, sonst wären wir explodiert vor Lachen. Ganz toll die beiden…..

Ein paar tolle Caches haben wir auf dem weitem Weg noch angetroffen. Zwischendurch wurde noch Proviant eingekauft und so war bald schon wieder Abend und wir suchten uns eine Bleibe.

Die erste war ungeeignet wegen einer Geburtstagsparty, die zweite war sehr gemütlich, doch leider lag irgendwo vor der Autotür ein Zeckennest, in das Silvia getreten war und so mussten die Zeckenbabys fein säuberlich von ihren Füssen abgelesen werden bevor sie auf die Idee kamen zuzustechen oder hochzukrabbeln.

Spontanes käffala bevor der Mückenangriff beginnt

Sonntag 26.7.2020 Biezwil (BE)-Hünenberg (ZG)

Jedenfalls haben wir das Auto an diesem Ort nicht mehr verlassen.

Quer durch die Schweiz sind wir in Richtung nach Hause gefahren und haben hin und wieder einen Cache gesucht, als uns plötzlich nach einem Log eine private Nachricht erreichte, dass wir gerade zu schnell weggewesen seien und sie uns noch nachgesprungen sei. Na dann drehen wir doch nochmal um…

Bei Kaffee und Guetzli spielten wir mit dem jungen Hund und unterhielten uns mit dem netten Paar.

Kaum waren wir am Gehen, kam schon der nächste Besuch…

Wir steuerten eine Beiz an, die uns nicht wollte. Also folgten wir deren Empfehlung und kamen in ein grosses Restaurant.

Wir hatten uns kaum hingesetzt, als Silvia sagte, dass sie die Frau, die am Bass kenne. Tatsächlich war es die Wirtin von einem Restaurant, in welchem wir ein paar Tage zuvor bei Les Planchettes waren.

Antonio traute sich die beiden anzusprechen und sie waren sichtlich erfreut darüber. Zufälle gibt’s!

Nach dem Essen zogen wir langsam, Cache für Cache, weiter und schlugen dann am Abend in der Nähe von Hünenberg unser Nachtlager auf.

Dort setzten wir auch gleich eine Cacherrunde fort, die wir vor ein, zwei Jahren mal begonnen hatten und nun merkten, dass wir genau dort parkiert hatten.

Auf dem Weg konnten wir neben dem Sonnenuntergang auch noch eine Rehfamilie beim Abendessen beobachten. Die Mücken zwangen uns jedoch zum Weitergehen und so huschten wir nach einem kurzen Schwatz mit einem Spaziergänger, der wegen den Mücken im Auto auf seine Frau gewartet hatte, ebenfalls in den Schutz des Autos.

Heimweg begleitet von Dicky Dick Dickins

Montag 27.7.2020 Hünenberg (ZG)-Trimmis (GR)

Die Nacht war vorallem in der zweiten Hälfte etwas unruhig, da einmal ein Lastwagen durch den Wald brauste und irgendwann einige Kühe wie wild drauflosblökten…

Am Morgen packten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf den Weg zu den Challengen, die wir nun mit dem Besuch der vielen Gemeinden erfüllten.

Ein schöner morgendlicher Spaziergang durch den Wald führte uns von Dose zu Dose. Am Schluss gab’s noch einen Cache, dessen Idee zwar echt toll war, die Umsetzung aber eher ein wenig grusig wegen den zum teil ausgelaufenen Batterie.

In Menzigen assen wir zu Mittag. Antonio hat Fisch bestellt, was ist denn jetzt los? Ah ok, Fischknusperli, die zählen nur halb 😉

Ja und dann war es soweit, dass wir, über einen kleinen Umweg, um nochmal zwei Gemeinden zu besuchen, nach Hause fuhren.

Das Hörspiel von Dicky Dick Dickins begleitete uns dabei und so kamen wir am späten Nachmittag zu Hause an. Dort wartete die Arbeit, die wir nicht so mögen: Auspacken, aufräumen, waschen,…

Die Ferien sind noch nicht zu ende. Wartungen, FTF und neue Verstecke suchen

Dienstag 28.7.2020 Trimmis

Am Dienstag hat Antonio sich auf den Töff gesetzt und ist über die Lenzerheide, weiter über den Albula und den Maloja gedüst, um im Bergell einen Cache zu warten. In Chiavenna hat er eine Pizza verdrückt bevor er über den Splügenpass wieder nach Hause kurvte. Er hatte Glück, denn kaum angekommen, verdüsterte sich der Himmel rasant und es begann zu regnen.

Am Abend waren wir bei Jan und Karin zum Abendessen eingeladen, was wir sehr genossen haben.

Danke euch beiden für den tollen Abend!

Unnötige Fahrt vor einem FTF und gekonnte Selbsteinladung von Silvia

Mittwoch 29.7.2020 (Trimmis-Vals)

Heute gab es viel zu tun. Trotzdem trödelten wir erst mal rum und als wir dann endlich parat waren, fuhren wir von Cache zu Cache, um Wartungen durchzuführen. Einige in Chur hatte Silvia am Vortag bereits gewartet, die anderen standen heute auf dem Programm.

In Ilanz haben wir ein uns bis dahin unbekanntes Restaurant ausprobiert, da es zeitlich gerade passte. Das Essen im Obertor war gut, aber die Bedienung könnte noch an Effizienz noch etwas optimiert werden.

Weiter ging’s nach Ruschein zur Ruine Frundsberg, über die wir dank der neuen Infotafel wieder was gelernt haben, dann einmal um den Hügel herum und weiter nach Brigels.

Diesen Weg hätten wir uns zwar sparen können, denn dort war alles ok mit dem Cache.

Beim Frauentor wurde das Logbuch ersetzt und dann kamen wir endlich in Vals an.

Per Zufall entdeckten wir, dass dort noch ein neuer Cache offen war, denn wir natürlich sofort aufsuchten. Obwohl er über 20 Meter im Off war, wusste Silvia sofort wo suchen und so konnten wir mal wieder einen FTF verbuchen.

Pünktlich zum Abendessen, zu dem wir uns spontan selber bei Silvias Papi eingeladen haben, kamen wir auf dem Dorfplatz an. Er beendete noch seine Kristallführung und zauberte dann Spaghetti mit einer leckeren Sauce auf den Tisch, dazu gab’s frisches Gartengemüse und dann auch noch ein raffiniertes Dessert. Vielen Dank dafür!

Nun fuhren wir aufs Maiensäss, liessen den Abend dort noch ausklingen und hüpften schon bald ins Bett.

Neue Verstecke ausgesucht, die Belohnung kam am Abend

Donnerstag 30.7.2020 Vals

Am Morgen machten wir uns auf den Weg nach Zervreila. Von dort aus marschierten wir erst zum Cache Valsersagen 1von3, um die Sage des füürigen Ritters auszutauschen, damit wieder ein lesbares Exemplar vorhanden ist und dann zottelten wir weiter zu Lampertschalp.

Silvia war als Kind irgendwann das letzte Mal dort und konnte sich kaum noch erinnern. Beeindruckend, wie ein Berg anders aussehen kann, wenn man ihn von einer anderen Seite aus anschaut. Beim Zerfreilahorn ist das immer wieder faszinierend und kaum zu glauben…

Auf der Alp liessen wir es bei Alois und Ida Stoffel gut gehen. Sie verwöhnten uns mit einem Lapertschalpteller und so nutzten wir die Gelegenheit, nach einem Geocacheversteck zu fragen. Alois fand das Ganze sehr interessant und bastelte gleich ein passendes Versteck für unseren Behälter. Huara cool!

Auf dem Rückweg versteckten wir noch ein paar weitere Dösli, um den Cachern den Weg zu verkürzen und so überholte uns die Familie (Silvia kannte sie von früher), die gleichzeitig losmarschiert war immer wieder und wir sie, was ganz lustig war, da wir jedes Mal noch kurz was zu Quatschen hatten.

Von Zervreila fuhren wir in Richtung Peil, wo Silvia noch Heidelbeeren sammeln wollte. Das Wetter liess es gerade noch zu, dass wir eine rechte Portion zusammenbringen.

Schnell dem Ahni ein paar gebracht und uns für den nächsten Tag angemeldet, am Platz eine Dusche genommen und dann zur Hängelahütte gedüst, in der wir das Überraschungs-3-Gangmenu gebucht hatten.

Kaum im warmen Stübli angekommen, begann es zu blitzen, donnern, regnen und stürmen. Eveline, die Coucousine von Silvia, bediente uns hervorragend und Coronakonform und so genossen wir einen gemütlichen Abend. Als wir das Lokal verliessen schien bereits wieder die Sonne und wir konnten uns im Maiensäss in die Stube kuscheln.

Hamlet der neue Freund, er war aber nicht der Lebensretter

Freitag 31.7.2020 Vals

Am Morgen entdeckten wir, dass es am Vorabend durchs Küchenfenster geregnet hatte. Ob die Dichtung nicht mehr gut ist, oder es einfach an den vielen Ohrgrüblern lag, die sich dort eingenistet hatten wissen wir nicht…

Wir studierten was wir heute machen sollen. Es wäre da noch die Dreiseenwanderung oder aber die Gadastatt,…hm…Wir entschieden uns dann für Peil. Dort kaufte Silvia Ziegenkäse (sie liebt es immer, in den Käsekeller zu gehen und dort ein schönes, kleines Exemplar auswählen zu dürfen), während Antonio bei Hamlet draussen wartete.

Zwei Stofftaschen aus dem Auto geholt und dann in Silvias Lieblingsthymiangebiet spaziert. Dort waren in diesem Jahr Ziegen eingezäunt und als diese uns begrüssen wollten, hat sich ein gehörntes Exemplar in dem Glockenband eines kleinen Zickleins der Art verfangen, dass dieses fast erhängt wurde. Es plärrte wie wild drauflos, so dass Antonio sich über den Elektrozaun quälte um das arme Geschöpf zu retten. Gerade als er ankam machte die Verfangene Ziege die richtige Bewegung und schleuderte das Kleine von seinen Hörnen. Phu, das ist ja nochmal gut gegangen.

Die Ziegen beobachteten uns dann noch ein wenig beim Thymiansammeln, bis wir das Gebiet wechselten. Wirklich schön, diese Ruhe, die schöne Landschaft, die Murmeltiere, die Blumen und natürlich der Duft vom Thymian 😉

Am Mittag wanderten wir wieder hinunter nach Peil, setzten uns beim Bach unter die Brücke, da dies der einzige Platz war, der uns etwas Schatten spendete und picknickten dort ausgiebig. Den Kaffee und ein Stück Kuchen genossen wir dann bei Emmi und ihren Enkeln im Kiosk. Der nächste Halt war bei Ahni. Dort gab es Zmärant und wir plauderten fleissig drauflos und lachten über die Karte mit den Kühen vor dem Auto….

Wieder zurück auf dem Maiensäss entschlossen wir noch eine Nacht zu bleiben und spielten, in Erinnerung an alte Zeiten, ein Schwarzpeter und dann noch ein Eile mit Weile. Nachdem wir die herrliche Abendstimmung genossen hatten, legten wir uns schlafen.

Nichtstun am Ferienende artet fast in Stress aus

Samstag 1.8.2020 (Vals-Trimmis)

Wir hatten gehört, dass in Trimmis 32 Grad brüten und so hatten wir keine Eile mit der Heimreise. Bei 19 Grad genossen wir es einfach nichts zu tun. Einen Spaziergang zum Gufer und der Hängela, wo wir es nicht lassen konnten nochmal ein wenig von dem gut duftenden Thymian einzusammeln und einfach die Natur zu geniessen.

Zu Mittag wollten wir noch Resten aufbrauchen und so machte Antonio ein Feuerchen und Silvia bereitete Knoblibrot zu.

Antonio wollte, während Silvia den Abwasch machte, nochmal zum Gufer, da wir vergessen hatten ein wenig Hauswurz mitzunehmen. Als er, patschnass, weil ihn eine plötzliche, kurze aber heftige Regenfront erwischt hatte, wieder zurück war, machten wir uns parat für die Abreise, als Silvias Bruder mit seiner Familie und einigen Kollegen uns ablösten.

Auf dem Weg ins Tal kamen uns Silvias Eltern entgegen, also setzten wir uns auf ein Bänkli und unterhielten uns ein wenig. Dann trafen wir noch einen ehemaligen Arbeitskollegen von Antonio mit dem wir ebenfalls noch ein Schwätzchen abhielten und  bald darauf kam der Regen.

Schnell noch was eingekauft und dann ab nach Hause gedüst. Dort ein gemütliches Abendessen genossen und dann die Höhenfeuer des 1. Augustes bei wunderbarem Vollmond bestaunt um die Ferien abzuschliessen.

Und übrigens: Wir haben es geschafft, erst zu Hause wieder mal die Nachrichten einzuschalten. Schon entspannend, wenn man mal für ein paar Wochen Abstand von dem ganzen Weltgeschehen nehmen kann.

2 Gedanken zu “Sommerferien 2020 Motto: CH – Gemeinden sammeln ;-)

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