Eine Woche vor den Sommerferien stieg in unserem Büsli plötzlich die Musik aus. Also brachten wir es in die Garage und so wurde am Mittwoch alles tiptop in Ordnung gebracht und wir konnten unser Fahrzeug am Donnerstag nach dem Hock abholen. Zu Hause angekommen, wollte Antonio die Geräte verbinden, doch da funktionierte überhaupt nichts mehr. Keine Verbindung, keine Heizung, kein Kühlschrank, keine Frisch und Abwasser anzeige so wie fehlende Kontrolle über den Batteriestand.
Na toll! Also das Auto gleich wieder zurückgebracht und am nächsten Tag arbeiteten sie noch einmal auf Hochtouren an dem Mobil. Am Freitagabend um 17:00 klingelte das Telefon. Die Spannung stieg. Haben sie es hinbekommen? – Leider nein. Am Samstag haben sie noch einmal ein paar Dinge ausprobiert, während Silvia ausgeschlafen und Antonio Zopf gebacken hat.
Wir freuten uns, als kurz vor Mittag der Anruf kam. Aber auch dieses Mal bekamen wir nicht die erhoffte Antwort. Immerhin sollte wenigstens das Wasser funktionieren.
Vergangenes Jahr hatten wir unsere geplante Irlandreise absagen müssen, da die Autobatterie nicht zuverlässig funktionierte und jetzt… ist das ein Zeichen?
Für Silvia war klar, wenn es diesmal wieder nicht klappt, dann lassen wir es bleiben mit Irland. Dann hat es einfach nicht sollen sein.
Aber da es vermutlich weder extrem heiss, noch extrem kalt sein würde auf der grünen Insel, könnten wir es wagen und das taten wir auch.
Auch in diesem Bericht gibt es ein TAG-TB zu gewinnen.
Findest du in diesem Bericht die versteckte TB-Nummer und schreibst in dessen Listing einen Logeintrag, so wirst du vielleicht einen von drei Glücklichen sein, die bei der Verlosung gezogen werden.
Unter allen Logeinträgen, die bis zum 31.08.2024 gemacht wurden, werden 3 ausgelost.
Nur die Logs, die bis am 31.08.2024 gemacht wurden, werden berücksichtigt.
Viel Glück!
Samstag, 29.6.24 Trimmis – Saarbrücken
Nach dem Mittag starteten wir am Samstag die Reise, gespannt, was uns alles erwarten würde. Die genaue Rute passten wir während der Reise noch etwas an, da wir nicht in der Nähe von Calais übernachten wollten. Die Wahl fiel auf Saarbrücken, da waren wir noch nie und so schauten wir uns in dieser Stadt etwas um, nachdem wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten. Es war gar nicht so einfach mit einem Auto, das höher als 1.90 m ist. Vielleicht waren wir im falschen Teil, aber besonders schön fanden wir es hier nicht. Das Essen im Stiefel hingegen war gut und nach einem Virtualcache konnten wir gerade noch zurück ins Auto eilen, bevor ein heftiges Gewitter aufzog.
Plötzlich ging auf den Handys ein Alarm mit einer Notwarnung ab. Jetzt waren wir etwas gestresst. Wo sollen wir hin? Wie können wir uns am besten schützen? Was ist, wenn es sturzflutartige Überschwemmungen gibt? Wir mussten durch einen Wald fahren, was uns nicht gerade Freude bereitete. Endlich kam eine Brücke, unter der wir anhalten und warten konnten, bis der Sturm sich beruhigte, was schneller als erwartet der Fall war. Ganz in der Nähe fanden wir einen Platz, der uns doch immerhin einigermassen sicher schien. Das Bett brachten wir in die untere Etage. Inzwischen regnete es kaum noch. Feuerwehrfahrzeuge waren überall im Einsatz, was aus dem unaufhörlichen Sirenengeheul zu schliessen war. Wir hofften einfach, dass wir sie nicht benötigen und das Schlimmste nun vorüber war. Auch Kettensägen hörten wir in der Ferne. Uiii, wenn das nur gut kommt….
Sonntag, 30.6.24 Saarbrücken – Ichtegem (Belgien)
Zum Glück waren keine weiteren Gewitter oder Stürme aufgezogen, die uns Angst gemacht hätten und dafür waren wir sehr dankbar.
Nach einer kurzen lustigen Fotosession machten wir uns wieder auf den Weg. Spuren des Sturms fanden wir immer wieder, aber es war glücklicherweise nicht so schlimm, wie wir gedacht hatten.
In Schengen tankten wir, was anscheinend auch bei vielen anderen eine beliebte Sache ist und wir wollten dann auf den Platz des Schengenabkommens, den „Schengenhaff“, wo wir den Virtual-Cache GC892GF und den Tradi GCAERRJ geloggt haben.
Es war gar nicht so einfach da hinzukommen, da ein Velorennen in vollem Gange war und so kamen wir auf etwas unkonventionellem Wege zum Ziel und zogen kurze Zeit später fast unbemerkt wieder von dannen. Zu Mittag wollten wir in Luxemburg essen, aber die Ausfahrten waren alle gesperrt und am Schluss führte das Navi uns auch noch an einen falschen Ort. Also assen wir etwas ausserhalb im Restaurant Vieille Ville, ein Portugiesisches Lokal, indem natürlich, wie so oft, wieder Silvia das bessere Händchen bei der Menuwahl hatte. Dies hatte sie sich aber auch verdient, da sie unerwarteterweise ihr eigentlich nicht vorhandenes Französisch auspacken musste, da nur die Kunden mit ihrem Luxemburgerdialekt so was wie Deutsch sprachen (Luxemburgisch), nicht aber die Bedienung.
Mit vollem Magen trauten wir uns, die Fähre für den nächsten Tag zu buchen, was nur etwa halb so teuer war, wie wenn wir sie für den gleichen Tag gebucht hätten. Für heute überlegten wir uns, dass wir Gent anschauen könnten, doch irgendwann hatte Siliva doch keine Lust mehr auf Gent, da wir grosse Städte nicht so mögen und so steuerten wir stattdessen Brügge an. Bei Brüssel standen wir wegen eines Unfalls und gleichzeitiger Fahrspurverengung im Stau. Ein paar Minuten später überholten wir eine Ambulanz und zwei Pannenfahrzeuge. ‘Was läuft hier falsch?’, überlegten wir uns. ‘Fahren wir viel zu schnell? – Eigentlich nicht.’ Hm…bald war klar, dass sie die falsche Einfahrt erwischt hatten, da der Unfall ja hinter uns lag und sie ratlos waren, wie sie nun dort hinkommen sollen.
In Brügge erwartete uns Regen, doch Silvia blieb hart und so musste auch Antonio mit. Ein wunderschönes Städtchen!
Zum Glück war schon Abend, sonst wäre Silvia wohl in Versuchung geraten, das eine oder andere Museum zu besuchen. So gab es nur ein paar Virtuals und Labs, einen Latte macchiato, ein Irish Coffee, ein paar Luxemburgerli und einen ganz speziellen Tradi GC4XMCM.
Müde aber zufrieden suchten wir unseren Schlafplatz auf und träumten uns weg.
Montag, 1.7.24 Ichtegem – Newbury (England)
Der Irish Coffee am Abend war wohl keine gute Idee. Silvia lag die ganze Nacht mehr oder weniger wach. Erst um 6:00 Uhr schlief sie ein und um 8:00 Uhr war dann wieder fertig mit Träumen.
Nach einer Stunde Fahrt kamen wir in Calais an und waren gespannt, ob das mit der Fähre gut funktionieren würde. Alles lief wie am Schnürchen und auch Antonios Angst, dass die Masse des Autos eventuell knapp sein könnten, war unbegründet. Um 12:45 Uhr, dank der Zeitverschiebung hatten wir eine Stunde gewonnen, fuhren wir in den Hafen von Dover ein.
Nun stand Linksverkehr auf dem Programm und bis zur ersten Pause dauerte es auch gar nicht lange. Der Battle of Britain Memorial – Virtual und ein paar Labstationen bei einem Kriegsdenkmal kamen für den Anfang gelegen.
Für eine Kaffeepause verliessen wir die Autobahn und da mussten schon beide mitdenken, damit die linke Spur eingehalten wurde, vor allem, wenn es keinen Verkehr hatte. Da das erste angesteuerte Café über kein WC verfügte, dafür war der Kaffee hervorragend, spazierten wir noch zum McDonalds für einen McFlurry bzw. fürs WC.
Auf dem Weg nach Newbury schrieb Antonio seiner Cousine, die auf unserer weiteren Route wohnt, doch leider ist diese momentan ebenfalls unterwegs.
The Star Inn war der Name des Restaurants, in welchem wir dinierten. Ein typisches englisches Lokal, dessen Bedienung eben so typisch war. Wir hatten unsere Mühe sie zu verstehen, benötigen wohl noch etwas Angewöhnungszeit. Das Essen von Silvia war köstlich. Die Blätterteighaube ihrer „daly pie“ erinnerte an Ahnis “Poulet unter dem Sternenhimmel” und schon ist sie wieder da, immer mit dabei, im Herzen und unseren Gedanken.
Antonios Lamm war ok, aber nicht so delicious wie Silvias Essen. Bei uns würde man solche ungeschälten, leicht schrumpligen Karotten niemals auftischen, dafür waren sie dermassen geschmacksintensiv, richtig lecker! Und wenn Silvia das sagt, dann will das was heissen. Antonio bekam dafür noch einen Nachtisch, während Silvia lediglich einen Bushmills Whiskey zu sich nahm, um sich bereits auf Irland vorzubereiten; interessant, aber eher kurz im Abgang und zu wenig vollmundig für ihren Geschmack.
Zwei Caches später, schön waren sie nicht, standen wir an unserem Ziel für heute. Während des Verdauungsspaziergangs beobachteten wir zahlreiche Hasen im Naturschutzgebiet und lauschten den Vögeln und Fröschen.
Die Fähre, die uns auf die grüne Insel bringen sollte, buchten wir für Mittwoch ab Fishguard, so haben wir ausreichend Zeit, quer durch England zu reisen.
Dienstag, 2.7.2024 Newbury – Pembrey (Wales)
Antonio konnte nicht genug schlafen, da bis spät in die Nacht Hündeler anhielten, um in dem Naturschutzgebiet ihre Hunde auszuführen. Am Morgen ging es ab 4:30 Uhr wieder los. Entsprechend waren wir früh startklar. Ein relativ neuer Cache, der erst von zwei Leuten gefunden worden war, weckte unsere Aufmerksamkeit und so spazierten wir durch Felder und Wälder, um am Nullpunkt vor die Herausforderung zu kommen, an den Schlüssel zu gelangen, um die Dose zu öffnen. Nachdem wir dies geschafft hatten, sammelte Silvia auf dem Rückweg Kamillenblüten, man weiss ja nie…
Auf der Weiterfahrt fanden wir uns mehrmals in so engen Gassen, dass wir nur hoffen konnten, keinen Gegenverkehr zu haben. Die Seitenspiegel nützten nichts, da es zu eng war und so waren die anderen jeweils froh, dass Antonio mit der Rückfahrkamera den langen Weg zur nächsten Einfahrt auf sich nahm.
Im Restaurant Ego at The Groes Wen Inn verstanden wir erst mal kein Wort (vielleicht hat die Walisisch mit uns gesprochen) und so entschuldigte sich Silvia für unser schlechtes Englisch, was zur Folge hatte, dass wir von einer anderen sehr freundlichen Dame bedient wurden, die uns alles in klarem Englisch erklärte, worum wir wirklich froh waren.
Die Vorspeise war köstlich! Die Hauptspeise gut, doch auf die Nachspeise hätten wir auch verzichten können, da sie optisch wirklich mehr hergab als geschmacklich.
Am Nachmittag besuchten wir einen sehr mystischen Wald mit einem kleinen Bunker. Anschliessend zwängten wir uns wieder durch enge Feldsträsschen. Wenigstens mussten wir hier nicht daran denken, links zu fahren…
Bei Pembrey nahe einem Strand quartierten wir uns für die Nacht ein. Ein ausgedehnter Abendspaziergang am Strand entlang zeigte uns, wie schnell die Ebbe das Wasser verschwinden lässt. Ausser den Muscheln, die wieder auf die Flut warteten, lagen ein paar riesige Quallen, bei denen wir nicht sicher sind, ob sie es überleben, bis das Meer sie wieder ins weite Nass spült.
Wieder beim Auto entdeckten wir ein Marienkäferchen. Da wurde uns gleich warm ums Herz, Ahni vergisst uns nie, so wie wir sie auch nicht.
Mittwoch, 3.7.24 Pembrey – Kilkenny (Irland)
Windig war es und in der Nacht kamen ein paar Autos, da wohl am Strand etwas gesammelt wurde. Vermutlich waren die Gezeiten gerade günstig dafür. Ansonsten war es relativ ruhig. Am Morgen regnete es mal kurz. Hell war es bis spät in die Nacht hinein und am Morgen auch früh wieder, da merkt man, dass man im Norden ist.
Ein Cache führte uns zu einer versteckten kleinen Kirche an einem ruhigen Platz und dann ging es weiter nach Fishguard. Dort entdeckten wir einen Coop. Davon benötigte Antonio natürlich ein Foto und eine Inspektion folgte. Nun war es langsam Zeit, den Hafen anzufahren. Wir hielten die Pässe und den Strichcode bereit und waren erstaunt, dass wir gleich mit unserem Namen angesprochen wurden und überhaupt nichts zeigen mussten. Schien alles über die Autonummer zu laufen. Kurze Zeit später waren wir auf dem Schiff. Dieses war noch gar nicht richtig abgefahren, als es wieder andockte. Irgendein Zwischenfall mit einem Tier verhinderte die Abfahrt. Wir beobachteten derweil die faszinierenden Quallen und freuten uns, als wir dann endlich in See stachen. Dreieinhalb Stunden später hatten wir es geschafft und wir durften auf der grünen Insel an Land fahren.
Etwas nervös waren wir schon, denn in Kilkenny wäre ein FTF beim Larvikite on Parliament Street Earthcache GCATPA1, den wir auf dem Schiff soweit möglich gelöst hatten und nun nur noch die Informationen für die Antworten vor Ort benötigten. Also los …
Die Sonne begleitete uns auf dem Weg dorthin, was uns sehr freute, da wir von anderem üblichem Wetter gehört hatten.
Am Nullpunkt angekommen hüpfte Silvia aus dem Auto, um sich den restlichen Aufgaben zu widmen, während Antonio versuchte, einen Parkplatz zu finden.
Ihre Finger zitterten, als Silvia die Lösungen dem Owner schickte und noch während sie mit dem Verfassen des Logeintrags beschäftigt war, kam die Antwort, dass alles richtig sei und der FTF uns gehöre. Das war eine Freude! Silvia benötigte eine Weile, um ihren Puls wieder hinunterzubekommen, denn sie standen auch gleich neben der Smithwicksbrauerei, aus welcher ihr so geliebtes Kilkenny (in Irland Smithwicks genannt) kommt.
Vernünftigerweise suchten wir erst mal den Parkplatz, auf welchem wir übernachten wollten, auf damit wir nachher nicht mehr fahren müssen. Zum Glück wussten wir, wie es auf dem Platz funktioniert, denn aus den Beschriftungen wären wir nicht schlau geworden bzw. hätten hier nie geparkt.
Nun konnten wir gemütlich durch das schöne Städtchen spazieren und im Steakhouse Butcher versuchten wir ein Plätzchen zu ergattern. Wir wurden sehr freundlich begrüsst, aber erst mal in die hinterste Ecke geschickt, um dort zu warten, bis unser Plätzchen parat ist.
Die Speisekarte gaben sie uns schon mal mit. Butterzart war das Fleisch, nur das mit der Nachspeise ist so eine Sache, auf die hätten wir auch hier verzichten können. Dafür kam Silvia endlich zu ihrem Smithwick und Antonio bekam ein Guinness. Beides hat, wenn wir das richtig im Kopf haben, weniger Alkohol als bei uns und schmeckt entsprechend ein wenig anders. Die Preise sind saftig, aber das sind wir uns von der Schweiz her ja gewohnt.
Gerne wären wir noch in ein Pub mit Live Musik gegangen, aber Silvia hatte Angst noch mehr zu trinken und so nahmen wir uns vor dies zu verschieben. Schliesslich sind wir uns nicht gewohnt je einen halben Liter Bier zu trinken, da wir eh selten dieses Gebräu zu uns nehmen und wenn, dann teilen wir uns eins. Nach den letzten Caches machten wir uns wieder auf den Weg zum Parkplatz.
In Irland konnten wir auch wieder mit den Leuten sprechen, nicht so wie in Wales, wo wir kein Wort verstanden haben.
Donnerstag, 4.7.24 Kilkenny – Glencullen/Dublin
Silvia hatte noch ein paar Punkte, die sie sich in Kilkenny anschauen wollte und so besuchten wir erst das Schloss und hörten uns die weit zurückreichende Geschichte an, dann erkundeten wir die Gassen, die wir bisher nicht gesehen hatten.
Auf dem Markt deckten wir uns mit Brot und Käse ein. Antonios Zopf hatte bis gestern noch gereicht. Silvia wollte noch eine Kirche besuchen, um für Ahni, welches heute vor einem Jahr gestorben ist, ein Kerzchen anzuzünden. In der Ersten war eine Messe, doch in der St. Mary Cathedral kamen wir sogar erst in eine stille kleine Kapelle und nachher auch noch in die grosse Kirche. Also bekam Ahni gleich zwei Kerzchen und ganz viele Gedanken von uns.
Vor der Weiterreise konnten wir noch der Frischwassertank füllen, da wir keine Ahnung hatten wie viel wir noch an Bord haben, auch das Schmutzwasser konnten wir ablassen.
Es ist schon etwas mühsam, wenn die Anzeigen im Marco Polo nicht funktionieren.
Etwas ausserhalb assen wir noch etwas, bevor wir die Reise nach Bray antraten.
Dort pilgerten wir auf den Bray Head und genossen die herrliche Weitsicht, bevor wir beim Abstieg den berühmten, Europe’s First‘ / GC43 Cache suchten. Das Navi spielte uns einen Streich, so dass wir erst dran vorbei gingen und dann wieder ein paar Meter zurück hochwandern mussten.
Gegen Abend fuhren wir über Hügel und Täler zu Johnnie’s Fox, dem höchstgelegenen und einem der ältesten Pubs in Irland. Da gab es so viel zu sehen… Natürlich gab’s auch leckeres Essen (Beef&Guinnes Pie für Antonio und Hühnchen mit einer richtig guten Sauce für Silvia). Später spielte Live Musik, in jedem Saal ein anderer Musiker und das Radio lief weiter… die Whiskeykarte bot reichlich Auswahl, so dass Silvia den Red Spot und Antonio einen Johnnie Fox Single Malt, 10y probierte. Beide waren gut und wir langsam aber sicher bereit fürs Bett.
Freitag, 5.7.24 Glencullen/Dublin – Kingscourt
Obwohl die Raben krähten und der Campingnachbar ausdauernd und lautstark an seinem Velo herumhämmerte, blieben wir lange im Bett liegen.
Für den heutigen Tag stand Dublin auf dem Programm. Silvia wollte, damit nicht schon am Morgen Alkohol ins Spiel kommt, erst mal die National Gallery of Ireland besuchen. Antonio kann so gar nichts mit Kunstbildern anfangen und so verweilte er sich im Park mit ein paar Caches. Am Mittag trafen wir uns wieder und wollten eigentlich in der Guinness Hall zu Mittagessen, merkten aber, dass dies wohl nur mit einem Ticket für eine Führung möglich sein würde, zumindest standen da überall Leute an, sodass wir eine Strasse weiter im Harkin’s Bar & Bistro assen, was recht gemütlich war.
Die Jameson Distillery bildete den nächsten Programmpunkt. Nein, wir wollten keine Führung, Silvia wollte nur einen Yellow Spot kaufen und einen Virtual Cache loggen. Antonio wartete draussen, da er keinen Parkplatz fand und Silvia wollte ja nur schnell….
…als er zehn Minuten später anrief, war sie an der Bar bei einem Gold Spot. Ja, ja, nur schnell. Aber sie konnte ja nicht wissen, dass es auch noch einen Gold Spot gibt, und einfach kaufen ohne Probieren geht auch nicht. Antonio war inzwischen auch dazugestossen. Ein paar Promille reicher (in der Tasche) und um einige Euros ärmer verliessen wir das Gelände wieder. Nun hatten wir unsere Pendenzen in der Stadt abgearbeitet und suchten uns einen Platz in Richtung Norden. An einem schönen, romantischen See wurden wir fündig. Zwei Fischer, ansonsten Ruhe pur.
Mit der Ruhe war es dann nach dem Essen fertig; ein Lastwagen brachte Baumaschinen und dann wurden Seitenwege geteert. Ausserdem kamen ständig weitere Fischer. Wir waren schon fast zugeparkt, als wir entschieden, vielleicht doch besser einen anderen Platz aufzusuchen. Diesmal war es ein Waldpark, in dem wir unser Glück versuchten.
Samstag, 6.7.24 Kingscourt – Gleno (Nordirland)
Nach einer ruhigen Nacht, spazierten wir durch den Wald, um noch den einen oder anderen Cache zu suchen. Nachdem die Barriere sich öffnete und wir den Wald wieder verlassen hatten, durchquerten wir einen riesigen Schlosspark, durch den wir uns ohne den Multi nicht getraut hätten. Stents dabei cvp0rf.
Zum Mittagessen wollten wir in Nordirland sein, da wir etwas viel Pounds gewechselt hatten. Die Grenzüberschreitung hätten wir fast verpasst, nur nebenbei auf einem kleinen Schild war diese ersichtlich und dann erst wieder an den Geschwindigkeitsbegrenzungen, welche nun wieder auf mph gewechselt hatten.
Kaedy war das erste Dorf und offensichtlich kein besonders touristisches. Wir betraten vorsichtig das einzige richtige Restaurant, das The Caledonian. Ein riesengrosses, wunderschönes Lokal, doch kein Mensch weit und breit. Zunächst wollten wir wieder gehen, doch was konnten wir verlieren, wenn wir uns da erst mal ein wenig umschauen. Mit Samt bezogene elegante Sessel, Feuer im Cheminée, authentische Stillleben an der Wand, so richtig gemütlich. Plötzlich kam ein älterer Herr aus der Küche mit einer Tasse Tee in der Hand und fragte, was wir wollen. Wir äusserten unseren Essenswunsch, worauf er auf die Uhr schaute, es war 12:15 Uhr, kurz überlegte und sagte er frage mal in der Küche nach. Mit zwei Speisekarten kam er zurück und meinte, wir könnten ja mal schauen, ob es etwas darin hätte, was wir wollen. Nachdem wir uns noch ein wenig mit ihm unterhalten hatten, fragte er, ob wir denn was essen wollen. Ob er erfreut über die Antwort war, war ihm nicht so recht zu entlocken. Jedenfalls war es lustig, da er noch alles genau mit uns durchging und wir auch noch Anpassungen vornehmen durften. Das Angebot, dass wir, wenn es sonst zu viel Umstände macht, auch das gleiche essen können, schien der Koch auf Nachfrage abgelehnt zu haben.
Als die nächsten Gäste kamen, wurde diesen gleich erläutert, dass wir Schweizer seien. Der Mann freute sich darüber und natürlich kam gleich Fussball als Thema auf, da morgen Schweiz gegen England spielt. Nach dem hervorragenden und reichlichen Essen wurden wir von dem anderen Gast noch zu einem Getränk eingeladen. Der Ablehnungsversuch (da Silvia gelesen hatte, dass man sich für eine Einladung jeweils revanchiert und wir eigentlich nicht im Sinn hatten länger zu bleiben) scheiterte und so bedankten wir uns einfach sehr freundlich. Trinkgeld kannte der ältere Herr wohl nicht (wir hatten uns nur über die Gepflogenheiten von Irland informiert und nun gemerkt, dass es hier im Norden wohl anders ist), denn als wir den Betrag auf ein paar Pounds aufrundeten, fragte er warum. Wir erklärten ihm, dass alles so gut gewesen sei und es toll hier war, worüber er sich sehr freute.
Auf dem Weg nach Belfast wechselten sich Sonnenschein und Regen bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad ab.
Bei der City Hall lösten wir verschiedene Caches und konnten uns dann dem eigentlichen Ziel, den Graffitis widmen. Erst bewunderten wir jene in der Innenstadt, bevor wir die politischen etwas ausserhalb studierten. Wahnsinn, der Unterschied von Dublin zu Belfast. Hier hat es so viele wunderschöne Bauten, die einfach in sich zusammenfallen, die Spielplätze und Schulen sind eingezäunt, überall liegt Abfall herum und alles wirkt so verarmt und heruntergekommen.
Nachdem wir uns informiert hatten, verstanden wir nun auch, warum wir in Kaedy zum Bier eingeladen worden waren, wenn die Schweiz gegen England spielt, denn dieser Teil gehört zu den Katholiken, die lieber eine Einheit mit Irland bilden würden.
Etwas nachdenklich über die Stadt sind wir in Richtung Norden weitergefahren. Der Regenbogen auf dem Weg hat uns wieder ein bisschen Freude ins Gesicht gezaubert, zumal wir uns schon die ganze Zeit gefragt hatten, ob es hier denn keine Regenbogen gibt, wenn doch Regen und Sonne sich so oft kreuzen.
Auf einem Parkplatz, von dem aus man zu einem wunderschönen, versteckten Wasserfall kommt, platzierten wir unser Häuschen. Bei der Erkundung des idyllischen Ortes und der Suche des Caches, begegneten wir ein paar tapferen jungen Leuten, die sich sogar überwinden konnten, ein Bad in dem kalten Nass zu nehmen. Wir liessen den Abend lieber gemütlich mit einem Whiskey ausklingen, als uns in die Kälte zu stürzen.
Sonntag, 7.7.24 Gleno – Bushmills (Nordirland)
Gemütlich hatten wir ausgeschlafen und uns bereit gemacht zur Weiterfahrt, da kamen die ersten vom nahe gelegenen Wasserfall zurück und entschuldigten sich, dass sie so laut gewesen seien. Wow, die sind ja freundlich!
In Ballycastel besuchten wir die alte Kirchenruine mit Earthcache GC7WX2J und Tradi GCZ8Q1. Nun fuhren wir zum Nellie Rua’s, Ballycastle Restaurant. Ein Mann stiess gewaltsam seinen Fuss gegen die Türe als wir ankamen, und wir überlegten uns, ob wir da wirklich reinsollen. Drinnen fanden wir uns in einem grossen, leeren Pub wieder. Tatsächlich bekamen wir was zu essen und das war richtig gut. Immer mehr Gäste kamen und wir wissen nun auch warum. Der PulledPorkBurger und das Fischgratin schmeckten ausgezeichnet.
Am Nachmittag standen die Honeycombs Gigant Causeways GCPCPX auf dem Programm, die faszinierenden Basaltsäulen. Wirklich eindrücklich, diese riesigen Säulen aus vulkanischem Ursprung zu sehen und auch die geologischen Phänomene und Sagen dazu sind sehr interessant, als Earthcaches allerdings auch anstrengend und aufwendig zu lösen.
Auf dem Weg trafen wir zwei Schweizer, mit welchen wir noch ein Schwätzchen abhielten. Wieder oben angekommen, war es überaus windig.
In Bushmills richteten wir unser Nachtlager ein, spazierten durchs Dorf und gönnten uns noch ein Guinness und einen Whiskey (Bushmills, aber eine Spezialedition, die richtig gut war).
Montag, 8.7.24 Bushmills – Kinlough (Irland irgendwo auf einer Alp)
Etwas laut war es auf dem Parkplatz mitten in Bushmills, darum übernachten wir normalerweise, wenn möglich, lieber ausserhalb der Ortschaften.
Unser nächster Stopp war in Derry/Londonderry. Diese Stadt war uns, bezüglich der Cachesuche nicht wohlgesonnen. Ganz schön frustrierend, wenn man vier Caches sucht und keinen davon findet. Gestärkt von einer Guinnesspie und etwas Fleisch in der The Bentley Bar, die wir sehr empfehlen können, versuchten wir uns noch einmal an einer der Dosen und wurden 18 Meter neben dem Nullpunkt doch noch fündig.
In Donegal wurden wir auf frischer Tat ertappt. Wir erklärten dem älteren Herrn, was wir hier tun und er wies darauf hin, dass das sein Grundstück sei. Als wir uns entschuldigten meinte er, dass wir uns nicht zu entschuldigen bräuchten, sei alles ok und wir unterhielten uns eine Weile, was echt lustig war und erfuhren, dass er heute seinen 80sten Geburtstag feiert und er darum hier und nicht auf dem Feld draussen ist. Er empfahl uns das Castel zu besuchen, was wir uns überlegten, uns aber im letzten Augenblick dagegen entschieden, da wir dann lieber ein abgelegeneres auswählen möchten. Im Dörfchen kauften wir Kilkenny, das anders als bei uns, ein creamy beer ist, das wollten wir mal ausprobieren und Guinness, können ja nicht immer auswärts trinken.
In der Nähe von Kinlough zweigten wir auf eine Alp ab. Wunderschön still ist es da oben. Nur ein paar Schafe und der Wind sind zu hören, ja ok, ab und zu fährt ein Auto vorbei, aber wirklich nur selten. Der Boden ist sehr torfhaltig und es scheit, als ob hier auch mal abgebaut wurde. In der Ferne können wir mit dem Feldstecher einen Mann erkennen, der genau dieser Arbeit nachgeht. Leider gibt es aber auch hier Leute, die ihren Abfall einfach im freien entsorgen.
Dienstag, 9.7.24 Kinlough – Achill Island (Irland)
Obwohl am Vorabend noch ein paar eigenartige Gestalten vorbeigekommen waren (sicher keine Einheimischen) und es doch recht frisch war, haben wir gut geschlafen.
In Collooney regte Silvia sich ein wenig auf, da der Cache sich einfach nicht zeigen wollte, obwohl es eigentlich recht klar war, wo er sein müsste. Es ist wohl bald Zeit fürs Mittagessen (oder für ein Snickers ;-). Doch erst mal war Curry GC6XKKZ angesagt, nein, nicht zum Essen, sondern für einen Cache, der tatsächlich in einer Ortschaft mit diesem Namen versteckt war. In Swineford im Gateway Hotel war es dann endlich soweit, Nervennahrung wurde zugeführt und diese war sehr lecker.
Weiter ging die Reise mit einem Zwischenstopp in Newport. Kaum geparkt, klopfte einer an die Scheibe. Das gibt’s doch nicht! Die Familie Arcobaleno stand vor uns. Wenn das kein Zufall ist! Zwar wussten wir, dass sie unweit in einem Ferienhaus residieren, doch dass wir sie heute so treffen, damit hätten wir nun wirklich nicht gerechnet. Zusammen spazierten wir zu ein paar Mysteries, die sie gelöst hatten. Das war echt cool, die vier zu treffen. Eine Challenge GC8AMAA, welche sie zuvor schon erfolglos gesucht hatten, wollte sich auch uns nicht zeigen und so setzten wir unsere Reise in Richtung Achill Island fort. An einer Bucht hielten wir, um dem Strand entlang zu einer Dose zu spazieren. Da stand ein Aargauer Bus auf dem Parkplatz und wäre es nicht so früh gewesen, hätten wir mit ihnen ein Bierchen getrunken, doch ein paar Kilometer wollten wir noch hinter uns bringen. Der perfekte Platz zeigte sich dann etwa eine Stunde später. Bei Sonnenschein und herrlichem Meerblick genossen wir unser Abendessen mit einem Guinness, gefolgt von einem Gläschen Whiskey (Gold Spot). Dabei konnten wir zuschauen, wie der Meeresspiegel langsam ansteigt, was die Schafe, welche dadurch nicht mehr zurück konnten, keineswegs zu stören schien.
Mittwoch, 10.7.24 Achill Island – Oranmore (bei Galway)
Hat ganz schön gewindet in der Nacht und am Morgen noch mehr und so waren wir um 8:00 Uhr schon bereit für die Weiterfahrt. Der Küste entlang pustete es uns fast weg.
Der Cache Minaun Heights verleitete uns einen Berg auf dem Antennen stehen hochzufahren. Obwohl es windete was das das Zeug hält, entschlossen wir uns auch den Berg, der direkt daneben stand, zu erklimmen. Steil war der Weg nicht, aber teilweise ziemlich weich und nass durch den moorigen Boden. 87% der ganzen Achill Island besteht übrigens aus Moor. Nicht umsonst wird, wo man auch hinschaut, Torf abgebaut.
Ach ja, auf dem Berg waren wir. Da oben stand auf dem höchsten Punkt anstelle eines Kreuzes, wie man es von unseren Bergen kennt, eine Madonna. Diese hat einen wunderbaren Ausblick über die ganze Insel. Wunderschön da oben, wenn nur der Wind nicht so stark blasen würde. Nach dem Cachefund, japste und fuchtelte Silvia wild umher. Antonio, der wegen des Windes nichts hören konnte, verstand erst als sie angehüpft kam, was sie wollte. Ein FTF, gar nicht so weit weg, hier auf der Insel, da wo wir ohnehin als nächstes hin wollen. Noch erstaunter waren wir zu sehen, dass dieser schon seit einer Woche publiziert ist.
Die Freude war riesig, als wir die Sicherheit hatten, dass wir wirklich die Ersten waren, die das Logbuch beschriften durften. Ein Cache für Fin GCATRR6, der leider verstorben war und von seinem Vater diese Dose bekommen hatte, als Gedenkstätte für den Ort an welchem seine Asche verstreut wurde.
Am Keem Bay blieben wir nicht lange, da es auch hier saumässig windete. Noch schnell zu einem Stausee, um die Filmdrehorte von “The Banshees of Inisherin” (noch kennen wir den Film nicht) dank eines LABs zu verfolgen und dann war es Zeit fürs Mittagessen. Ausser im Ted’s Bar, Restaurant and Venue, waren die Iren immer sehr freundlich zu uns gewesen. Immerhin haben wir lecker gegessen und WLAN haben wir auch bekommen.
Auf dem Weg nach Galway entdeckten wir eine Ruine, die wir uns gern genauer angeschaut hätten, doch war es gar nicht so einfach einen Zugang zu finden, mit etwas Mut kamen wir aber ans Ziel.
Galway ist grösser als erwartet und wir kamen natürlich pünktlich in den Feierabendverkehr. Mit Hilfe von Dosen erkundeten wir das Altstädtchen, in dem wildes Treiben herrschte.
Silvia bestellte einen Irish Coffee, was ja schon mal sein muss hier (nach jenem in England hat sie ja die ganze Nacht nicht geschlafen, mal sehen, ob das dieses Mal besser klappt), und Antonio genoss seinen Milchkaffee. Silvia klinkte sich kurz aus, um sich im Merinoladen nebenan umzuschauen und war überrascht, dass Antonio bereits die Rechnung bestellt hatte, als sie zurückkam und als ob das nicht genug gewesen wäre, liess er sie auch noch zahlen und rannte weg. Natürlich hatte er den Grund dafür noch kurz erklärt; ein FTF GCAV20W, 184 Meter von hier… und weg war er. Das war eine Freude, als auch hier das Logbuch noch leer war. Gut, alles andere hätte uns auch erstaunt, da dieser wirklich erst gerade publiziert worden war, als Antonio gerade seine Daten mit dem Wi-Fi des Restaurants aktualisierte.
Zwei FTFs an einem Tag, das ist ja richtiger Luxus.
Zufrieden machten wir uns auf den Weg zu dem Schlafplatz, südwestlich von Oranmore. Ein kleiner Platz, direkt am Meer, so lässt es sich leben.
Donnerstag, 11.7.24 Oranmore – Rockchapel
Bei Doolin wollten wir heute einen Blick auf die Cliffs of Moher werfen.
Der Cache Doonagore Cliff GC3P8Y2 führte uns an einen Punkt, von dem wir diese faszinierenden Klippen ohne Massentourismus in aller Ruhe bewundern konnten. In Doolin assen wir im Gus O’Connor’s Pub zu Mittag und schauten uns dann in dem farbigen Kleindörfchen etwas um. Vom Hafen aus spazierten wir über ganz spezielle Gesteinsformationen zu einem Cache, von dem aus wir noch einmal auf die Klippen in der Ferne schauen konnten.
Dingle wäre unser nächstes Ziel gewesen, doch der Weg dorthin ist recht weit und da Silvia anscheinend nicht das richtige Ziel ins Navi eingegeben hat (die Stadt heisst zwar so und liegt auch ungefähr dort, aber anscheinend heisst ein Ort in der Nähe zumindest gemäss Navi auch so), und so waren wir etwas lost. Bei einem Fussballplatz sahen wir jemanden und so fragten wir, ob wir da bleiben dürfen.
Kurz zuvor waren wir in einem Dorf, das uns fast ein bisschen Angst gemacht hat. So richtig geisterstadtmässig war alles leer, Häuser vergittert, ein zwei Leute sassen bei einem Wohnwagen, sonst schien es wie eine Filmkulisse von einem Horrorfilm. Buaahhhh, schnell weg hier! Gelandet waren wir dort, weil wir eine Pipipause einlegen wollten, doch nicht mal dazu hätten wir uns hier getraut auszusteigen.
Themenwechsel: Die Temperaturen lagen bis jetzt meist bei angenehmen 10 – 15 Grad, seit gestern steigen sie teilweise auf 17 oder kurzzeitig sogar 18 Grad an. Meist ist es sonnig oder leicht bewölkt, geregnet hat es seit einigen Tagen gar nicht mehr und zuvor jeweils nur kurz mal zwischendurch. Somit sind wir also ganz zufrieden mit dem Wetter.
Die Strassen seien nicht gut, hatten wir in einem Reiseführer gelesen. Das können wir so nicht bestätigen, meist waren sie tiptop. Allerdings ist die Insel viel weitläufiger, als wir gedacht haben.
Freitag, 12.7.24 Rockchapel – Dingle (oder irgendwo auf dieser Halbinsel)
Am Abend, wir waren bereits im Bett, kamen noch zwei Männer. Sie schauten kurz rein und sahen, dass wir nicht mehr wach waren, also klopften sie auch nicht. Sie schlossen das Tor (also nicht mit Schloss) und die Toiletten liessen sie offen (für uns?).
Bis zum Morgen hatten wir ausreichend Zeit gehabt, uns dafür zu entscheiden, den FTF, GST – Bloody Brambles GCAP5XG, den wir gestern auf der Karte noch entdeckt hatten, der aber 12 km in die andere Richtung liegt, doch zu holen. Der Owner wies uns nach dem Log darauf hin, dass es noch einen weiteren geben würde, doch dieser war noch weiter weg und so beschlossen wir darauf zu verzichten und einen weiteren Versuch nach Dingle zu kommen, anzugehen.
Doch erst mal stand Tralee auf dem Programm, dieses Mal das richtige. Dort machten wir Mittagspause und benötigten eine Weile, um ein Restaurant zu finden, das uns passt. Gab Burger, war ganz ok, aber kein Vergleich zu jenen von Beat 😉
Ach ja, noch vor Tralee standen wir plötzlich im Stau, den Grund kannten wir nur, weil die Schweizer, welche wir im Norden getroffen hatten, Peter und Zita, uns erzählt hatten, dass sie einer Dieselkontrolle unterzogen worden waren. Anscheinend wird hier teilweise billiger Landwirtschaftsdiesel getankt, der nicht gleich versteuert werden muss. Darauf stehen sehr hohe Bussen. Wir wurden durchgewunken. Hatten aber, dank der Warnung auch immer daruf geachtet, ja keinen allzu günstigen Diesel zu tanken.
Dingle war sehr touristisch. Wir liessen uns mit einem LAB durch den Ort führen. Silvia hatte mal gelesen, dass hier ein Delfin über viele Jahre immer wieder hinkam und dann irgendwann verschwand. Die Tafel, wie lange er hier war, hätten wir für den LAB gebraucht, konnten sie aber nirgends finden. Also fragte Silvia eine Ortsansässige, die natürlich genau wusste, wann Fungie hier lebte. In der Dingle Distillery hätte Silvia gerne ein Gläschen Whiskey probiert, doch fast etwas beschämt wurde ihr erklärt, dass sie keinen Whiskey verkaufen und auch nur Tasings mit einer Tour durch die Distillery anbieten.
Der Küste entlang fuhren wir weiter und weiter bis zum westlichsten Punkt der Insel. Das letzte Stück zu Fuss. Wunderschön diese Natur. Thymian, das Lieblingskraut von Silvia gibt es auf der ganzen Insel im Überfluss und auch hier. Aber auch weitere schöne Pflänzchen und beeindruckende raue Gesteinsformationen. Sogar drei Robben liessen sich kurz mal blicken.
Ein paar Caches später, mussten wir uns langsam einen Platz für die Nacht suchen. Beim Ersten hatte es bereits zu viele Wohnmobile, doch der nächste, etwas versteckt liegende, war einfach der Hammer. Direkt an der Küste, weit und breit kein Mensch, nur ein paar Kühe in Sichtweite, absolut geniale Natur; was will man mehr.
Samstag, 13.7.24 Dingle – Ringabella Bay (südlich von Cork)
Dass es weit und breit keine Menschen hat, stellte sich als falsch heraus. Erstaunlicherweise verirrten sich doch noch einige an diese gar nicht so einsame Küste.
Ein kleiner Vogel hüpfte am Morgen auf dem Dachfenster herum und schaute zu uns runter, das ist doch mal ein lustiges Erwachen. Nur ungern verliessen wir diesen schönen Ort, doch vor uns lag ein weiter Weg. Über die ganze Inselzunge zurück waren wir etwa eine Stunde unterwegs. Bei Milltown liessen wir uns in den Wald zu einem längst vergessenen und völlig überwucherten Friedhof führen und anschliessend wurde uns auch die vermutlich etwas neuere (aber immer noch uralte) Kirchenruine mit dem Nachfolgerfriedhof aus dem 15. Jahrhundert gezeigt.
Die Mittagspause machten wir in Killarney. Das Essen war ganz ok. Besser gefiel uns aber das Städtchen.
Eigentlich wollten wir heute nach Cork, aber wir änderten unseren Plan und fuhren an die Südküste hinunter, was ganz schön lange dauerte auf diesen kleinen, im Zickzack geführten Strassen.
In der Hoffnung, dass die Milch nicht sauer ist durch das viele Herumgekurve, kochten wir Kaffee. Und ja, sie war noch trinkbar. Und falls sich doch zu viele Bazillen darin befunden hätten, denn wir müssen ja ohne Kühlschrank auskommen, haben wir das Ganze noch mit einem Whiskey desinfiziert.
Ein Abendspaziergang bei Ebbe zeigte uns gut getarnte Quallen und Iiess die Frage aufkommen, ob diese eigentlich bei Ebbe überleben können (haben wir bis jetzt nicht rausgefunden). Interessant, zuzuschauen, wie der Meeresspiegel ansteigt. Ganz plötzlich und unverhofft begann es sturzflutartig zu regnen. Carmen hatte davon erzählt, und wie sie ebenfalls berichtet hatte, hörte es auch schnell wieder auf. In der Nacht regenete es immer wieder mal ein wenig. Schön, dass wir bis jetzt nicht viel von diesem Wetter hatten.
Ein wunderbar ruhiger Platz hier, wenn auch nicht so abgelegen und von Natur umgeben wie der gestrige.
Ach ja, die Fähre haben wir für Montagabend gebucht; Rosslare – Fishguard.
Sonntag 14.7.24 Ringabella Bay – Midleton (Irland)
Nun ja, so ruhig war auch dieser Platz nicht. Feuerwerk, ins Wasser springende Hunde, herumschreiende Jugendliche, aber an einem Samstagabend muss man halt damit rechnen.
Heute schafften wir es endlich nach Cork zu kommen. Einige Challengecaches und Tradi GC8YZ65, die wild verstreut in einem riesigen Park lagen, wurden abgearbeitet. Plötzlich fing es an zu regnen, hörte aber genauso schnell wieder auf. Darüber waren wir sehr froh, denn wir waren überhaupt nicht für Regen ausgerüstet. Am Schluss der Runde kamen wir noch zu einem Recyclingcenter, welches alle Plüschtiere am Gitter befestigt. Diese armen, verweisten Tierchen kleben wie in einem Zoo an ihrem Gehege. Ein Virtual GC891H8 hauchte dem Ganzen wieder etwas Leben ein, indem er darum bittet, dass man sich sein Lieblingsplüschtier aussucht und damit ein Foto schiesst.
Wir waren inzwischen richtig hungrig und steuerten schnell die Innenstadt an. Das Restaurant fanden wir nicht alleine, da es sich in einem Store befinden musste. Ein netter Herr begleitete uns zum Eingang. Die Ente und auch der Seafood-Auflauf waren sehr gut.
Wir haben wahrhaftig schon schönere Städte als Cork gesehen, auch wenn es ein paar gemütliche Gässchen gibt, so ist doch so viel Armut zu sehen und so viele verlotterte Häuser, die erst auf den zweiten Blick als solche erkannt werden, da sie oft clever mit Bildern kaschiert werden.
Von dem Turm der St.Anna Kirche aus konnten wir uns von oben her einen Blick auf die Stadt verschaffen und auch von da aus zeigte sich nicht viel Schönes. Dafür war der Aufstieg sehr abenteuerlich und man durfte selbst mit den Glocken Lieder spielen.
Das Uhrwerk der Kirche ist eines der grössten von Europa. Die Uhren werden liebevoll ‘die vier gesichtigen Lügner’ genannt, da auf jeder der vier Seiten eine leicht abweichende Zeit zu erkennen ist.
Ganz in der Nähe entdeckten wir ein Buttermuseum, hätte es nicht gleich geschlossen, hätte Silvia sich das auch noch angeschaut. Nur schon, weil Silvias Mami immer so gerne ‘Irische Butter’ hat und sich diese in Deutschland besorgt, weil in der Schweiz unseres Wissens keine angeboten wird.
Etwas ausserhalb, machten wir uns auf die Suche nach einem Cache, der Madmac heisst und sehr speziell sein muss (für uns nur schon wegen Madmeck ein Muss, für andere wegen der vielen FPs). Leider war er etwas kaputt und konnte einfach so geöffnet werden, war aber, in seinen besten Zeiten bestimmt ein ganz toller Cache.
Weiter ging’s nach Midleton. Dort steht eine Destillerie, in der früher unter anderem der Yello Spot Whiskey, den Silvia so gerne mag, hergestellt wurde. Heute wird dieser in der Jameson Distilliery in Dublin gebrannt. Für eine Führung waren wir zu spät, aber einen Midleton very rare Vintage Release und einen Blue Spot bekamen wir an der Bar noch (somit hat Silvia nun alle Spotwhiskeys durchprobiert mit dem Fazit, dass der Yello Spot zusammen mit dem Gold Spot, welcher fast gleich schmeckt, aber fast doppelt so teuer ist, die besten sind). An der Bar hauten uns beide bestellten Schnäpse nicht wirklich vom Hocker, wobei der Blue Spot um einiges besser war als der Midleton. Dafür hatten wir jetzt den Mut noch schnell etwas auf dem Gelände rumzuschleichen und da jemand das Tor offen gelassen hatte… man kam uns auf die Schliche und warf uns ganz freundlich aber bestimmt wieder raus, aber erst, nachdem wir ein paar Fotos geknipst hatten.
Ein paar Caches später fand Silvia endlich den einzigen Supermarkt (Super Value) in welchem es die Guinness Chips gibt, die wir so gerne mögen.
Nach 17’900 Schritten reichte es für heute.
Heute hätte Antonios Papa seinen 93. Geburtstag gefeiert. Für ihn und auch für Ahni haben wir in der Peter und Paulskirche ein Kerzchen angezündet. In unseren Herzen seid ihr immer bei uns. Wir haben euch lieb!
Montag, 15.7.24 Midleton – Fishguard (England)
Dank des Regens kamen heute kaum Hündeler auf den Platz, sodass wir ruhig schlafen konnten. Wobei, Silvia in der Nacht dachte, dass sie krank wird, weil sie so heiss hatte. Als sie merkte, dass sie die Bettdecken vertauscht hatte, war alles klar. Antonio fand wohl keinen guten Schlaf, weil er am Abend zu viel Chips gegessen hatte, oder lag es auch an der falschen Decke?
Heute war es regnerisch, sind wir froh, dass es die ganzen zwei Wochen immer schön gewesen war und nur mal kurze Regenepisoden daran erinnerten, dass dies nicht selbstverständlich ist. Für uns passte das Wetter so, da wir ohnehin mehr oder weniger nur fuhren. In Kilmacthomas wollten wir eine Pause einlegen, um ein paar Döschen zu suchen. Das erste war bei einem Armenhaus und erzählte aus unschönen Zeiten. Der Zweite führte zu einer Mühle, bei der eine alte Wollfabrik, in welcher Socken hergestellt wurden, doch anstelle des Caches trafen wir einen, sagen wir mal speziellen Typen mit einem selbst bemalten Bus. Er erzählte uns allerhand Geschichten darüber, was er alles in der Schweiz erlebt hatte, wobei wir nicht alles verstanden haben (was an unseren mangelnden Englischkenntnissen lag). Am meisten beeindruckt hat ihn, dass in den Gartenzentren die Pflanzen einfach so ungesichert draussen stehen und nicht gestohlen werden. Auch, dass man Pferdefleisch isst, war für ihn wohl eine neue Erfahrung und dass man sehr früh mit der Arbeit beginnt….
Als wir endlich loskamen, reisten wir weiter nach New Ross, wo wir ein üppiges Mittagessen genossen und etwas über die Migrationsgeschichte von Irland erfuhren. Da wir früh dran waren, cachten wir noch ein wenig in Rosslare und spazierten trotz Regen an einen einsamen Strand. Drei Stunden vor Abfahrt checkten wir am Hafen ein und machten es uns in unserem Häuschen bequem.
Auf dem Schiff hofften wir, dass es wieder diesen leckeren Jaffa Orange Cake geben würde. Tatsächlich stand er da und wartete nur darauf von uns genüsslich verspiesen zu werden.
Ein paar UNO-Runden und ein (angeblicher) Trump-Anschlag später, kamen wir in Fishguard an. Um ca.23:20 wurden wir von Bord gelassen. Jetzt waren wir richtig müde und verpassten daher gleich mal die Ausfahrt zum Parkplatz, was uns eine Ehrenrunde kostete.
Dienstag, 16.7.24 Fishguard – Newbury (England)
Die Nacht war ruhiger als erwartet. Am Morgen traf Antonio den Nachbaren aus dem Wohnmobil neben uns. Er kommt aus dem Tessin und so quasselten die beiden wild drauflos. Auf Italienisch tauschten sie ihre Ferienerlebnisse aus. Antonio genoss es, mal wieder die Sprache zu beherrschen. Als dann die beiden Frauen dazukamen, war Silvia froh, dass Antonio das Wort ergriff, sie verstand zwar das meiste, aber doch nicht alles, um zielsicher richtig mitzudiskutieren, sie war noch immer im Englischmodus 😉
Nun lag eine lange Fahrt vor uns. In Whitland assen wir zu Mittag, buchten die Fähre für morgen Abend und düsten dann gleich weiter.
Bei einer Pipipause sahen wir einen auffälligen Stein. Die Wahrscheinlichkeit in dem nicht besonders cachreichen Gebiet auf einen Zufallsfund zu stossen ist klein und so staunten wir, dass da tatsächlich eine Dose drunter lag. Zum Glück hatten wir nicht da drüber gepullert. Allerdings konnten wir den Cache auf der Karte nicht finden. Das Logbuch war auch noch jungfräulich. Entweder wird der erst noch publiziert oder es ist eine alte vergessene Dose. Wir werden das im Auge behalten. Unsern Namen haben wir jedenfalls mal darin verewigt….
Die Kilometerzahl, der noch zu fahrenden Strecke nahm zwar laufend ab, nicht aber die prognostizierte Ankunftszeit. Vermutlich Stau unter London… es zieht sich ganz schön hin, so quer durch England zu fahren.
Bei Newbury mussten wir dringend einen Tankstopp einlegen, dabei kauften wir auch gleich Milch, da die alte ohne Kühlschrank möglicherweise nicht mehr flüssig ist ohne Kühlung. Es war tatsächlich der Fall, wie sich kurz darauf herausstellte. Dass wir schon bei der Hinfahrt diesen Platz für eine Übernachtung ausgesucht hatten, bemerkten wir erst kurz vor dem Ziel. Allerdings suchten wir uns dieses Mal eine etwas ruhigere Nische aus.
Mittwoch, 17.7.24 Newbury – Ichtegem (Belgien)
Diesmal war es tatsächlich ruhiger an diesem Ort. Bis am Morgen lauthals nach Houdy-Toast gerufen wurde. „Come here, come on. Houdyyyyyyyy,….. Toast! Come here! This way, good boy….“
Wach waren wir nun. Dann hielt ein Auto direkt neben uns. Eine Frau stieg aus, quetschte sich an unserem Büsli vorbei, stellte einer Katze Futter hin und düste wieder weg.
Wir schauten erst mal, ob der FTF BB #14 GCAV4H5, den wir gestern auf der Karte gefunden hatten, noch offen ist. Also los…tatsächlich war er auch noch offen, als wir die Autobahn verliessen. Doch es war eine Ausfahrt zu früh. Ein Umweg folgte. Silvia hüpfte aus dem Auto in den Wald, Antonio suchte noch einen Parkplatz und kam dann nach. Wir suchten und suchten und suchten…plötzlich hatte Antonio die richtige Perspektive und erblickte das Dösli. Die Spannung stieg. Ist es noch leer? – Jaaaaa, wir haben einen richtigen FTF in England (den anderen wissen wir ja nicht, ob es einer ist). Juhu! Da es kurz vor Mittag war, suchten wir uns ein Restaurant und wurden in Heaverham im Chequers Inn fündig. So zum Abschluss trauten wir noch einmal ein Dessert zu bestellen und konnten damit unsere negative Meinung von Desserts in England revidieren.
Die Zeit bis zum Ziel variierte auf dem Navi stark, mal war es noch eine Stunde, mal eineinhalb. Aber wer Silvia kennt weiss, dass immer noch genug Reserve eingeplant wurde und wir für die Fährenüberfahrt sicher nicht zu spät dran sein würden. Und so hatten wir in Dover noch Zeit ein wenig zu cachen, was aber eher mühsam war, da einerseits gerade die Schulen aus waren und überall sehr viel Verkehr herrschte und andererseits, weil wir die grosse Strasse zu Fuss nicht überqueren konnten. Also spazierte Silvia noch ein bisschen durch die Läden und versuchte die leeren Petflaschen loszuwerden, während Antonio den Hotspot nutzte.
Nach dem Einchecken im Hafen wurden wir einer Kontrolle unterzogen. Kurz den Kofferraum durchgeschaut, dann mit Spiegeln unter dem Auto rundherum und dann kam ein anderer, der beeindruckt war von der Folierung. Silvia erklärte ihm, dass das unser Häuschen sei und zeigte ihm, wie es innen aussieht. Er war fasziniert und liess uns dann weiter fahren.
Bevor wir aufs Schiff durften, musste es noch abgeladen werden. Da kamen so viele Fahrzeuge raus, das kann man sich kaum vorstellen (zumindest, wenn man es nicht gewohnt ist, so wie wir).
Auf der Überfahrt wurden wir von einem Tremperpärchen angefragt, ob wir sie mitnehmen würden, doch wir trauten uns nicht so recht, da wir bis anhin nach der Ausfahrt vom Schiff immer gefragt wurden, wie viele Personen wir sind und wir wollen doch niemanden Einschmuggeln. Hoffen wir, dass sie noch eine Mitfahrgelegenheit gefunden haben.
Wieder am gleichen Ort wie schon bei der Hinfahrt, richteten wir unser Nachtlager ein.
Donnerstag, 18.7.24 Ichtegem – Holzerath (Deutschland)
Nach einer ruhigen Nacht besuchten wir ein Soldatenfriedhof aus dem ersten Weltkrieg. Dann ging es weiter Richtung Deutschland. Noch in Beligien, in Hannut machten wir eine Mittagspause. Silvia musste mal wieder ihr eigentlich gar nicht vorhandenes Französisch hervorkramen. Mit ihrem Kalbskopf war sie sehr zufrieden. Antonio wollte nicht mal probieren, seine Lammkeule schmeckte ihm aber auch gut. Als wir auf dem Parkplatz ankamen, wartete ein Marienkäferchen auf uns. Liebe Grüsse von und an Ahni!
Wenn wir in Deutschland möglichst hoch im Norden einsteigen, können wir noch ein paar Landkreise mehr besuchen und so steuerten wir Pitburg an. Von dort aus liessen wir uns durch Caches von Landkreis zu Landkreis führen.
In Holzerath fanden wir bei einem See ein schönes Plätzchen. Gut, das fanden viele andere auch und so wurde es erst ruhig, als es kühler wurde. Für uns war es hier bei 27 °C ohnehin schon kulturschockmässig heiss. Um 21 Uhr waren dann fast alle weg. Wir hatten noch UNO gespielt und loslachenmann, dem der Cache auf der Insel im See keine Ruhe liess, bestimmte, dass derjenige, der verliert, rüberschwimmen muss. Loslachenfrau war wenig beeindruckt von dieser Idee, da sie diese Brühe bestimmt nicht beschwimmen wird. Und so kam es, wie es kommen musste: Loslachenmann hat beim UNO gewonnen, musste aber trotzdem selbst in den matschigen Tümpel steigen. Tapfer kämpfte er sich durch. Auf dem kleinen Stück Festland fand er neben dem Cache noch eine tote Ente bzw. deren Skelett neben einem ausgebrüteten Ei.
Zum Glück kam er auch gut wieder zurück, sodass Silvia keinen Rettungseinsatz leisten musste. Antonio hat heute eindeutig eine Tapferkeitsmedaille verdient. Darauf wurde mit einem Whiskey angestossen.
Freitag, 19.7.24 Holzerath – beim Hoholturm Gernsbach (Schwarzwald/Deutschland)
In der Nacht war es, abgesehen vom Bach, sehr ruhig und angenehm. Wir machten uns wieder auf den Weg; ein Landkreis nach dem anderen. Am Mittag waren wir bei einem Waldcafé in welchem wir zu Mittag assen. Bei einer Bäckerei gab es noch Kaffee und Kuchen, bevor das Navi uns etwas im Kreis herumschickte. Aber wir kamen dann doch noch zum Ziel. Heute sind wir durch Abenteuer und an Impflingen vorbeigefahren, was die Ortschaften hier doch für lustige Namen tragen. Caches gab es bei einer Kläranlage, bei einer uralten romanischen Kirche, bei einem KZ Standort und einige irgendwo bei einer Verkehrstafel. Alles in allem somit recht abwechslungsreich.
In der Nähe von Baden-Baden suchten wir einen Schlafplatz und landeten auf ca. 900 Metern Höhe über dem Schwarzwald beim Hohlohturm. Bei unten über 30°, waren wir froh in der Höhe auf immerhin etwa 24° runterzukommen.
Die Wahl hatten wir noch zwischen schöner Aussicht, dafür nur ein enges Plätzchen zwischen zwei Wohnmobilen und Parkplatz im Wald mit Livemusik des Nachbarcampers. Wir bevorzugten Letzteres, denn sein Gesang war gut und als er fertig war, war nur noch Vogelgezwitscher zu hören.
Zu Fuss machten wir uns auf den Weg zum anderen Platz, um von dort aus den Sonnenuntergang zu bestaunen. Während dem Warten hörten wir dem Prosche- und den Motorradfahrern beim Fachsimpeln (oder Prahlen)zu.
Lustig war, dass wir Silvias Tante besuchen wollten und uns für morgen angekündigt hatten, und dann erfuhren, dass sie übers Wochenende weg ist, aber dafür Silvias Eltern dort sein würden, weil sie etwas abholen müssen. Leider passt es zeitlich nicht, sonst wäre das bestimmt ein schönes Treffen geworden.
Samstag, 20.7.24 Gernsbach – Roggenhausen (Aargau, Schweiz)
Mit Aufstehen warteten wir bis kurz vor neun, da erst dann der Hohloturm öffnete. Von den 28 Metern Höhe aus hatten wir einen herrlichen Weitblick auf die Vogesen und den ganzen Schwarzwald. Auf dem Rückweg konnte Silvia es nicht lassen ein paar Heidelbeeren zu sammeln. Wir kurvten durch Täler, Pässe rauf und wieder runter, immer geführt durch Caches in Landkreisen, so dass wir ja keinen vergessen (einer ist uns doch durch die Lappen gegangen, was wir erst zu Hause bemerkt haben). Im Hotel Döttelbacher Mühle in Griesbach liessen wir uns mit einem Mittagessen verwöhnen, bevor in Zell am Harmersbach die Schwarzwäldertorte folgte, musste fast sein, wenn wir ja schon im Schwarzwald sind.
Bald schon kamen wir über die Grenze in die Schweiz und da wir noch Zeit hatten, fuhren wir nach Olten. Auf dem Känzeli, wo wir am 6. April die Asche von Antonios Eltern verstreut hatten, pflanzten wir ein Nelkenstöcklein. Es scheint ihnen dort zu gefallen, denn von der Asche war zu unserer Überraschung noch erstaunlich viel da.
Wir suchten uns ein schönes schattiges Plätzchen für die letzte Nacht unserer Ferienreise, bevor es dann wieder nach Hause geht.
Die Dämmerung war schon weit fortgeschritten, als es seltsam raschelte. Da kam jemand mit einem Fahrrad an. Eigentlich störte uns dies nicht, doch als auch nach dem UNO Spielen (inzwischen haben wir schon ca 1000 Spiele hinter uns und neue Karten wären mal fällig) noch immer seltsame Bewegungen wahrzunehmen waren, stieg Antonio aus dem Bus und versuchte zu erkennen, was da vor sich ging. Silvia sprang ein paar Minuten später ebenfalls ins Freie, da Mücken sie plagten. Nach einer Dosis Mückenspray wollten wir die Schiebetür schliessen, doch diese machte keinen Wank. Auch der zweite Druck auf den Knopf brachte keine Veränderung. Ein unwohles Gefühl kam in uns auf. Von Hand liess sie sich zuziehen, immerhin! Und plötzlich funktionierte alles wieder. Phu, da sind wir aber froh!
Antonio sagte, dass er nun zu den anderen hingeht, um zu fragen, ob sie auch hier übernachten. Tatsächlich waren sie mit dem Aufbau ihres Zeltes beschäftigt gewesen. Auf Englisch erfuhren wir, dass sie mit dem Velo ein wenig in der Schweiz herumreisen und hier im Zelt übernachten würden. Nun konnten wir auch beruhigt ins Bett hüpfen.
Sonntag, 21.7.24 Roggenhausen – Trimmis
Mit Regen sind wir erwacht und haben gleich an die Zeltler gedacht. Diese waren aber bereits aufgebrochen. Später sahen wir sie beim Vorbeifahren, vermuten zumindest, dass sie es waren.
Das Wetter beruhigte sich und wir kauften in der Bäckerei Spitzbueb in Baden einen Zopf. Nun freuten wir uns, diesen am Mittag zu Hause zu probieren. Er schmeckte wirklich gut. Jetzt begann die Arbeit zu Hause. Antonio war fürs Waschen zuständig, Silvia kämpfte sich durch den Garten und brachte drei Riesenzucchetti mit, die in den nächsten Tagen verarbeitet oder verschenkt wurden.
Mit unserer Ferienreise sind wir sehr zufrieden. Wir hatten tolle Erlebnisse und sind ohne Pannen und Probleme gesund wieder zu Hause angekommen, was will man mehr?
Bis zum nächsten Bericht, machts gut
Gruss Silvia & Antonio
Hallo „Irländer“
Intressanter Bericht.
Wie ging es den Schafen als die Flut kam?
Lustig – der tweety (Plüschtierfund).
Eigene Glockenlieder spielen – das hätte ich gerne zugehört.
Das Handinhandfoto ist immer wieder ergreifend.
Danke für’s Teilhaben lassen !!!
Hoi Renate
ja die Schafe haben es überlebt, anscheinend sind sie sich gewohnt, dass sie da etwas höher hinauf müssen.
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar.
Freut uns immer wieder.