Wie jedes Jahr wurde auch diesmal irgendwann angefangen zu diskutieren, wohin wir unseren Auffahrtsausflug machen könnten. Nach ein paar Vorschlägen fiel die Wahl auf Colmar und kurz darauf waren alle wie wild am Rätsel lösen. Die gut überschaubare Gruppe bestand im 2024 aus zwei JaMaDuLis, zwei bonchurs, mountain-fantasy und den beiden loslachens.
Im Fokus standen, ausser Spass haben, die Runden:
La matrice des phobies 01 bis 81
Les phobies 1 bis 32
GeoNighTour : Le Sanglier du NeuLand 1bis 40
Jeder bekam eine Aufgabe:
- JaMaDuLi-Mann: Chef
- JaMaDuLi-Frau: kreative Worterfinderin
- Loslachen-Frau: Stempelkönigin
- Loslachen-Mann: Selfiemaker
- Bonchur-Frau: Tapfere Kämpferin
- Bonchur-Mann: Restaurantreservierer
- Mountain-Fantasy: Angelprofi
Mittwoch 8.5.2024
Die Ersten machten sich nach dem Mittag auf den Weg, andere mussten noch etwas länger arbeiten. Während die übliche Truppe sich auf dem Campingplatz l’Il in Colmar einfand, hatten die JaMaDuLis ein B&B gebucht.
Bei einem gemeinsamen Abendessen stimmten wir uns auf die freien Tage ein. Ein riesiges Buffet gab es beim Chinesen im Restaurant À la Cigogne.
Jene die Lust hatten und sich trauten, probierten sogar Schnecken und Froschschenkel aus. Die Auswahl war riesig und auch die Dessertstrasse konnte sich sehen lassen. Am Schluss gabs noch ein Feuerwässerchen für die Desinfektion.
Auf dem Heimweg mit dem Velo wurden wir von einem Hund angebellt. Der Besitzer rief zwar, aber das agressive Tier zeigte keine Reaktion. Als wir uns gerade in Sicherheit glaubten, gab Frau bonchur einen Schrei von sich. Der Hund hatte sie gebissen. Wir schafften es ihn zu verjagen und radelten schnell weiter.
Na das fängt ja gut an.
Donnerstag, 9.5.2024
Der Biss war am Morgen entzündet. Mountain-fantasy fragte bonchur, wo sie die Bikes hingestellt hätten. Alle drei waren weg. Jene der loslachens waren noch immer da, weil sie am Veloträger angekettet waren.
Unser Programm sah so aus, dass wir den Campingplatz und das Flussufer abmarschierten. An der Info wurde gesagt, dass im Fluss ein paar Bikes liegen würden. Diese entpuppten sich nicht als die gesuchten. Wie sich später herausstellte, waren diese vom Berner, der ebenfalls auf der Suche nach seinen Drahteseln war.
Kurz vor dem Mittag machten wir, also ein Teil der Gruppe, uns zu Fuss auf den Weg auf eine Cacherrunde. Die Angelcaches mussten andere aus der Gruppe übernehmen, dazu fehlt uns Ausrüstung und Motivation. Aber es machte trotzdem Spass. Bonchurfrau wurde derweil ins Krankenhaus gebracht.
Da wir auf dem ganzen Weg nicht einem einzigen Bänkli begegnet waren, begnügten wir uns für die Mittagspause mit ein paar grossen Steinen an einer mässig befahrenen Strasse. Ja, so ein Päuseli tut gut. Was da alles aus den Rucksäcken kam…..
Silvia musste immer wieder an Ahni denken. Mindestens jedes Mal, wenn ein Marienkäferchen vor ihr auftauchte.
Gestärkt machten wir uns nach dem Essen wieder auf den Weg und freuten uns ab jeder gefundenen Dose. Also gefunden haben wir alle, aber es dauerte manchmal doch etwas länger, bis sie sich zeigte.
Apropos zeigte…. Im Laufe des Nachmittags, eine Starrkrampfimpung später so zusagen, tauchte auch bonchur Mann noch auf und legte sich eifrig ins Zeug um auch noch ein paar Dosen zu fischen. Ausserdem liess die Ausdauer der anderen langsam nach und so waren wir froh um eine ruhige Hand.
Wir waren froh es langsam aber sicher geschafft zu haben und endlich zum verdienten Bier überzugehen. Die einen tranken es genüsslich, während andere es eher zur Kühlung gewisser Körperteile benutzten. Hauptsache gemütlich chillen….
….bevor sich alle chic für den Ausgang in der Stadt machten. Heute war Cordon Bleu-Time im „CHEZ RAPHY AU CORDON BLEU DE COLMAR„.
Zitrone – Fehlanzeige, Maio – geht gar nicht, Ketchup – wenn’s denn unbedingt sein muss. Übrigens war am Abend auch JaMaDuLi-Frau dabei, die den Tag durch fleissig beim Lernen war.
Nach dem Essen erkundeten wir Colmar weiter und sammelten noch ein paar Dosen ein bis unsere Füsse uns mitteilten, dass es für heute reicht.
Freitag, 10.5.2024
Am Freitagmorgen standen die Miet-Bikes vom Campingplatz für jene, deren Bikes weggekommen waren, bereit und so düsten wir erst einmal mit Vollgas von einem Ende der Stadt zum anderen. JaMaDuLi-Mann erwartete uns bereits. Von geteerten Strassen bis zu meterhohen Nesseln ohne Anzeichen eines Weges war alles dabei. Sogar ein abgestürztes Flugzeug kreuzte unseren Weg. Kein Wunder, dass da niemand mehr wohnt in dem einsamen Lost Place.
Angeln oder nicht angeln, das war jeweils die Frage, bevor es mit der Suche losging, damit wir wussten, auf welcher Höhe wir unsere Blicke schweifen lassen müssen. Loslachenfrau war als Stempelkönigin abgestempelt, und so war ihre Hauptaufgabe jeweils dem Ruf ‘i hanen!’ zu folgen.
Es war bereits nach 12:00 Uhr, als sich langsam die ersten Nerven verabschiedeten, und so kam der Jägersitz gerade recht, um die Laune wieder zu heben. Der Chef nahm seinen Platz ein, während seine Untertanen sich zu seinen Füssen ein Schattenplätzchen zu ergattern versuchten.
Voller Energie radelten wir nach dieser wertvollen Pause weiter, vorbei an Äckern, Weinplantagen, einer Frau in grünem Kleid (die haben aber nur die ganz Aufmerksamen gesehen), einem See, bis wir später im Städtchen landeten. Dort wurden die Bikes gut festgekettet und wir liessen uns in bequeme Sessel fallen, und freuten uns auf einen leckeren Bananensplit. JaMaDuLi-Frau war inzwischen auch dazugestossen.
Nix mit Coup, da hätten wir uns ein anderes Lokal aussuchen müssen, aber ‘alles kama halt nit ha!’ Gemütlich war’s trotzdem.
Nach einer Siesta auf dem Camping trafen wir uns im Restaurant Petit Schlossberg. Bonchur-Mann hatte, wie schon am Vorabend, bewiesen, dass er einfach der beste Restaurantreservierer unserer Truppe ist und so war das fix sein Ämtchen.
Bonchur-Frau ging es auch wieder besser, worum wir sehr froh waren. Standardgetränk in Colmar: Monaco. Besteht aus Bier und Grenadinesirup, ganz schön süffig, das Zeug.
Eisbein mit Kartoffelsalat, Flammkuchen, Rumpsteak – wir liessen es uns richtig gut gehen, hatten wir ja wohl verdient nach dem Tag. Auch für ein üppiges Dessert hatte es noch Platz und bei Café Gourmand kann loslachen sich ohnehin nicht zurückhalten.
Was haben wir gelacht an diesem Abend … und da wurden Wörter erfunden, mit denen konnte nicht mal das Internet etwas anfangen! Da wir zu viel zensieren müssten, gehen wir nicht weiter darauf ein 😉
Mit LAB Caches liessen wir uns durch weitere Ecken des historischen Altstädtchens führen. Nie hätten wir sonst erfahren, dass es auch hier einen Manneken Pis gibt, und dieser sogar einen Zusammenhang mit seinem berühmteren Zwilling in Brüssel hat. Auch an der Markthalle und la Petite Venise mit den vielen Liebesschlössern wären wir sonst vermutlich nicht vorbeigekommen.
Samstag, 11.5.2024
Heute waren endlich alle komplett am Start. Loslachenmann, der sich als Selfiemaker profilierte, muss das mit der Tiefenschärfe vielleicht noch etwas üben. Aber schon klar, man muss Prioritäten setzen, ‘alles kama halt nit ha’, haben wir ja gelernt.
Am Anfang lief alles noch wie am Schnürchen, wären wirklich alle mitgekommen, hätten wir vorher gewusst, was uns noch alles erwarten wird?
Bonchur und Velosattel – Zwei, die sich nicht so ganz verstehen. Oder war es nur ein Ablenkungsmanöver für die schmerzenden Knochen zwischen den Beinen?
Wie auch immer, jedenfalls wurden die Wege immer schlammiger, nur wer den Turbo einschaltete, kam durch die Pampa, ohne von seinem Drahtesel abgeworfen zu werden. Das war jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber tönt doch gut, oder?
Zwischen dem Matsch gab es auch immer wieder was zu finden, sodass wir wenigstens dadurch bei Laune gehalten wurden.
Wenn man mit dem Velo durch tiefen Schlamm kommt, kann man bestimmt auch auf Bahngleisen fahren, oder? – Der Schlamm war, glaub doch einfacher zu bewältigen… Inzwischen waren wir ein eingespieltes Team und selbst Zäune, Äcker, quer liegende Baumstämme und fies versteckte Caches konnten uns nicht mehr aufhalten. Ja, der Flow war perfekt.
Kurz nach der Mittagspause fanden wir auch noch den Bonus der anspruchsvollen Night-Runde. Damit hatten wir uns einen Bananensplit verdient. Obwohl die Stempelkönigin dem Chef die Dessertkarte feinsäuberlich übersetzte (und deshalb braucht niemand eifersüchtig zu werden), war die Enttäuschung gross. Bananen scheint es in Colmar wohl keine zu geben.
Da wir heute zeitig fertig waren, hatte jedes Team noch etwas Freizeit für sich. Alle steuerten ihre Unterkunft an, ausser die loslachens. Da loslachenfrau am Vorabend ein Geschäft entdeckt hatte, das sie gerne besucht hätte, ging es nochmal in die Stadt. Da fiel uns doch die Kinnlade runter als wir sahen, dass bonchur (oder eben ‘bonchour’) sich an genau diesem Ladeneingang verewigt hatte. Darauf probierte loslachenfrau gleich einen elsässischen Whisky. Dieser war zwar interessant im Geschmack, aber sie beliess es dann doch bei ihrem Chartreuse.
Weiter ging es durch Gässchen und Strässchen bis zur Markthalle, die wir nun auch von innen inspizieren konnten.
Der Restaurantreservierer hatte wieder das gleiche Lokal, das Restaurant Petit Schlossberg, gebucht, da sich dieses am Vorabend bewährt hatte und auf der Speisekarte noch interessante Speisen standen, die wir ausprobieren wollten. Zu viert bestellten wir den ‘Heissen Stein’ mit Rind, Ente und Känguru. Es wurde genau geschaut, dass ja niemand mehr als die anderen isst, nicht dass noch Futterneid aufkommt. Trotzdem waren wir uns nicht ganz sicher, ob wir wirklich genug Fleisch und Beilagen bekommen haben. Hätte es, wenn man das gleiche Menu zu zweit bestellt, für jeden mehr gegeben? – Wir werden es wohl nie mit Sicherheit wissen… Selbst beim Dessert blieb der Futterneid nicht ganz aus, um jeden Bissen musste gekämpft werden. Der Abend war so lustig, dass nicht nur einmal Tränen gelacht wurden. Erst als die Tauben sich unter dem Dach einnisteten und ihre Schwanzfedern direkt über uns sichtbar wurden, entschieden wir uns, den Abend mit einem kurzen Verdauungsspaziergang abzuschliessen.
Sonntag, 12.5.2024
Endlich mal ausschlafen. Um 10:30 Uhr war der Treffpunkt bei der Freiheitsstatue. Wir waren bereits auf dem Weg dorthin, als ein Hilferuf von den JaMaDuLis kam. Also drehten die Loslachens nochmal um und sahen zwei, die inzwischen fündig geworden waren, auf einem Panzer rumkraxeln.
Kurze Zeit später sahen wir sie. Tatsächlich steht in Colmar mitten auf einem Kreisel eine Freiheitsstatue. Abgesehen von der Grösse absolut originalgetreu. Der Schöpfer des Originals stammte aus Colmar. Zu dessen hundertsten Todestag schenkten die Amis den Franzosen diesen verkleinerten Zwilling, vor dem wir nun staunend standen. Nach der ausgiebigen Fotosession grasten wir noch ein paar Caches ab und ein paar von uns konnten es nicht lassen, sich in dem versteckten, aber noch recht jungen Lost Place um zusehen.
Nun war sie da, die Zeit sich zu verabschieden. Jedes Team schlug seinen eigenen Weg ein, um wieder nach Hause zu kommen. Die einen wollten direkt nach Hause, andere sammelten noch Schutzbleche ein und wieder andere benötigten einfach doch noch einen Banana Split, um das wunderbare, gemütliche, lustige und (mit zwei kleinen Ausnahmen –> Hundebiss und Velodiebstahl) stimmige Wochenende abzuschliessen.
Herzlichen Dank an euch alle!
Ein Lifefotos Zusammenschnitt vom erlebten. Viel Spass 😉
Zum Glück waren wir auch dabei, sonst würden wir es kaum glauben.
Vielen herzlichen Dank für den lustigen Auffahrts-Rückblick 2024 🙂
Hoi Zämma,
ja da sind wir natürlich auch froh, denn wir haben natürlich keine Angel.
Hoffentlich klappt es auch nächstes Jahr wieder.
Hoi ihr zwei
Ja ihr erlebt so allerlei intressantes.
Toll, dass ich es jeweils in Wort und Bild miterleben darf.
Danke 🙂
Renate
Hoi Renate
Das freut uns, dass du an unseren Erlebnissen teilnimmst.
Vielen lieben Dank auch für deinen Kommentar, das freut uns auch sehr.
Bis hoffentlich bald mal wieder.
Liebe Grüsse
Antonio