24. April 2024

Mal eine ganz neue Erfahrung

Was macht man, wenn man „unfreiwillig“ ein paar Tage Ferien aufgebrummt bekommt und man keinen Plan hat was mit der Zeit anstellen?
Genau, erst mal zurücklehnen und geniessen und sich dabei einige Gedanken machen was man so unternehmen könnte.
Da sind schon ein paar Sachen zusammengekommen. Cacheverstecke basteln, mit Papi nach Vietnam Reisen, irgendeine Insel Besuchen, Geocachen und Vieles mehr!
Was es dann schlussendlich geworden ist, ist etwas was ich bis anhin noch nie gemacht hatte und es war nicht schlecht.
Wenn du meine drei Tage miterleben willst…. 

Nachdem ich diverse Pendenzen, wie zum Beispiel unsere eigenen versteckten Caches der Trimmiser-Runde und die Trimmis-Chur-Trimmis -Runde kontrolliert und auf Vordermann gebracht hatte, musste eine neue Beschäftigung her.

Als mein Papi (87) mir sagte, dass er und Daniela nach Vietnam fliegen würden um da eine Abendteuerflussreise zu machen, wurde ich grad ein bisschen neidisch.
Ich schaute beim gleichen Reisebüro nach und es hätte noch Plätze frei gehabt. Doch leider sind zwei Tage Vorbereitungszeit doch etwas zu knapp!

So beschloss ich mal in der Schweiz nach ein-zwei Cacherunden Ausschau zu halten die interessant klingen.

In Egerkingen bin ich dann fündig geworden, da gibt es diverse Serien und auch einzelne Caches nahe beieinander:

Cache & Grill: Route West = 16x 1x und 1x  = Bonus vom Owner Final
Cache & Grill: Route Ost = 14x  2x  und 1x  = Bonus vom Owner Final
Cache & Grill: Route Nord = 10x 1x und 1x  = Bonus vom Owner Final
Die sieben Zwerge = 7x  und 1x  = Bonus vom Owner 4 Spürhunde
Bremer Stadtmusikanten = 8x  und 1x  = Bonus vom Owner 4 Spürhunde

Montag 5.11.18
Kurzerhand schaute ich auf der Gemeindehomepage nach, ob es vielleicht noch eine  Tageskarte für heute geben würde und ja, sie hatten noch eine. Doch erst mal ging’s nach Chur zum Käffala, danach, so gegen 10:30 Uhr konnte ich die Tageskarte für Fr. 45.- abholen.

Na dann, jetzt gibt es kein zurück mehr, mein Abendteuer und die Tageskartenpremiere konnte starten.
Die wichtigsten sieben Sachen in ein Rucksäckli gepackt, noch kurz eine Dusche genommen (mann weiss ja nie wann es dazu die nächste Gelegenheit gibt) und schon ging es los.

Meine wichtigsten Helferlein Apps, welche ich mit ins Gepäck nahm waren:
-SBB Mobile
-Booking.com
hin und wieder die -Google Maps App
und natürlich zum Cachen die -L4C Pro App
Ich als ÖV-Muffel bin mit diesen Apps echt gut zurecht gekommen.
So ging’s dann um 11:37 Uhr auf den Bus in Trimmis bei schönstem Wetter!

In Chur konnte ich dann gleich mal in den Zug steigen, welcher um 12:09 Uhr in Richtung meinem Ziel, Egerkingen, losfuhr.
Soweit ist schon mal alles gut gegangen und ich sass auch im Richtigen Zug.

Bald kamen aber schon die ersten Zweifel. Warum nur habe ich den Schlafsack nicht mitgenommen? Wenn ich kein Hotelzimmer finde? Was dann?
So kam schon zum ersten Mal die Booking.com App zum Einsatz.
Es sollte ein Hotel in Egerkingen sein, denn von da aus kann ich meine geplanten Wanderrunden in Angriff nehmen.
Das Hotel Kreuz, welches sehr interessant klang, hatte keine Zimmer mehr, da bin ich auf das Comfort Hotel Egerkingen gestossen. Gut, nicht lange fackeln und reservieren, man hat ja Torschlusspanik 🙂
Eine Bestätigungsmail ist auch reingekommen, so war ich nun beruhigt und konnte meine Zugreise geniessen.

Zürich HB! Was kommt da auf mich zu? Verlaufe ich mich? Die SBB App zeigte mir die Ankunftszeit 13:23 Uhr auf dem Geleis 9 und dann hatte ich genau 7 Minuten Zeit um zum Geleis 31 zu kommen! Achherjessas…
Als ich ausstieg wusste ich schon mal nicht in welche Richtung ich gehen soll, doch ich hab den goldrichtigen Abgang genommen und sass, ohne zu hetzten, innert kürzester Zeit im Zug Richtung Olten. Dieser war dann pünktlich um 14 Uhr dort angekommen.
Das einzige was mir nicht so Spass machte war, dass die Sonne schon seit längerem nicht mehr zu sehen war! Selber schuld, wenn man das schöne Bündnerland freiwillig verlässt! (Strafe muss sein) 😉

Ein paar Minuten später sass ich in einem kleinen Regiozug, welcher mich nach 21 Minuten Fahrt zum meiner Endstation Egerkingen brachte. So, meine ÖV Feuertaufe ohne Silvia ist überstanden. 🙂

Hier angekommen schaute ich mich noch nach Geochaches um. Mit diversen Umwegen gab es schon einige zu Suchen. Leider gibt es auch hier keine Sonne 🙁

Dennoch gab es Schönes zu entdecken auf dem Weg zur Unterkunft.

 

Lustigerweise hat es auf dem Areal des Hotels auch einen Cache. Dieser war der erste von der Runde  Cache & Grill: Route West #1 (GC68TH5)
Zuerst aber wollte ich sicher sein, dass meine Onlinereservation auch funktioniert hatte.
Tja, komischerweise konnte sie sie nicht finden, zu zweit suchten sie nach der Buchung. Da ich ja eine Bestätigungsmail hatte, zeigte ich die und schon bald hatte ich einen Zimmerschlüssel in den Händen. Schwein gehabt.

So, was nun mit dem angebrochenen Nachmittag? Genau, ich beschloss die erste Route in Angriff zu nehmen.
Tja, das klappte nicht so gut wie das ÖV fahren, wurde ich doch beim zweiten Cache,  Cache & Grill: Route West #2 (GC68TJN) schon mal nicht fündig! Da schien es so, als ob sich auf dem Privatgelände des Hotels Kreuz was verändert hat und das der Owner dies noch nicht wusste.

Leider war das nicht der einzige, den ich nicht gefunden hatte, zwei weitere auch nicht. Was macht man in so einem Fall? Genau, zweifeln, ob man die Richtige Entscheidung getroffen hat so weit zu fahren und dann nur Frust zu erleben!
Das Motto war: nicht verzweifeln und die Suche abbrechen, sondern zu dem nächsten Büxli marschieren.

Nun ging es besser voran und ich durfte jeden Cache finden. Dem steilen Weg entlang wurden mir tolle Basteleien präsentiert, eine wahre Freude. Nur eins machte mir Sorgen, die Dämmerung setzte langsam ein und ich war noch hoch oben. Zum Glück hat ein Geocacher meistens eine Taschenlampe dabei, denn ohne wäre ich sowas von aufgeschmissen gewesen!

Gegen 18:30 Uhr konnte ich noch die letzte Herausforderung für heute beenden, der  Cache & Grill: Route West Bonus (GC68V4A) und der hatte es in sich! Eine riesen Kiste mit Zahlenschloss versehen. Das erste Schloss war kein Problem, doch um ans Logbuch zu gelangen musste noch viel Wasser angeschafft werden. Nur, woher nehmen, ich selber hab ja schon zu wenig Flüssigkeit zu mir genommen. Der Owner hat aber auch daran gedacht, einen Behälter hatte ich inzwischen, doch woher das Wasser holen?
Kein Brunnen weit und breit, dunkel war es auch noch! Da hörte ich ein leises Rauschen und tatsächlich fand ich ca. 50 Meter vom Bonus weg ein karges Bächlein. Das abfüllen dauerte eine Weile, doch Geduld bringt in diesem Fall keine Rosen sondern eine Zahlenkombination 🙂
Diese erste heutige Tour war echt cool, wenn die nächsten auch so sind, dann freue ich mich.

Im Hotel angekommen freute ich mich auf was Flüssiges und etwas zu Essen, denn ich hatte nur ein Salami- Sandwiches und der Magen knurrte schon recht, auch kein Wunder nach ca. 8,5 Km wandern am Nachmittag.
So bestellte ich eine feine Bistecca di manzo mit Risotto an Weissweinsauce.

Danach ging’s ab ins Hotelzimmer, wo ich noch weitere Vorbereitungen für den morgigen Tag getroffen habe. Natürlich brauchte ich für Morgen ein anderes Hotelzimmer und so nutzte ich wieder die Booking.com App. Dieses Mal hatte das Hotel Kreuz, welches ich heute morgen schon wollte, aber keine Zimmer mehr hatte, wieder Zimmer zur Verfügung.
So buchte ich noch schnell eins.
Da ich ja auch mal wieder ins Bünderland zurück wollte, schaute ich mal Online bei der Gemeinde Egerkingen, ob sie für übermorgen eventuell noch eine SBB Tageskarte zu verkaufen hätten. So wie es aussah schon, so reservierte ich mir eine für den Mittwoch 7.11.18, bevor ich müde aber glücklich eingeschlafen bin.

Dienstag 6.11.18
Die Nacht war etwas laut, hörte ich doch fast jedes Wort von dem Nachbarszimmer und am Morgen früh stampfte dann eine Frau im oberem Stock herum wie ein Huhn das nach Körner sucht oder so 🙂

So gegen 9:45 Uhr hab ich mich im Hotel verabschiedet. Mein nächstes Ziel war die Tageskarte auf der Gemeinde abzuholen, denn ich wusste ja nicht wie lange ich heute unterwegs sein werde, nicht das ich dann kein Ticket habe.
Auf dem Weg dorthin bin ich auch am Hotel Kreuz vorbei gekommen.

Das Zimmer kann ich ja laut Internet erst ab 14 Uhr beziehen. Das bedeutet theoretisch, ich müsste den ganzen Tag mein Gepäck mitschleppen.
Hmm… wer nicht wagt gewinnt nicht; also einen Abstecher ins Hotel gemacht und gefragt, ob es vielleicht möglich sei meine Sachen hier zu deponieren.
Nach einer kurzen Suche nach meiner Reservierung, durfte ich doch tatsächlich schon mein Zimmer anschauen und mein Zeugs da deponieren.
Das nenn ich mal Service.

Am Coop konnte ich dann nicht vorbeilaufen ohne mich mit Valserwasser einzudecken.
Im Gemeindehaus wurde ich auch freundlich begrüsst und ich konnte meine Tageskarte für morgen an mich nehmen.

So, nun konnte ich mit der Wanderung loslegen. Ausserdem wird es heute unser 9’000ster Geocachefund geben seit unserem ersten am 13.April 2011.

So war es dann auch; nach drei gefundenen Caches war die 9 voll. Cool, schade nur, dass Silvia nicht dabei war, werden wir aber bestimmt noch nachfeiern.

Das Wetter war heute auch wieder durchzogen. Der Nebel am Morgen hat sich dann schon aufgelöst und ab und zu kam die Sonne raus, aber es wurde auch immer wieder bewölkt.
Meine Jacke brauchte ich aber den ganzen Tag nicht.

Heute stand die Cache & Grill: Route Ost mit 14x  2x  und 1x  Bonus auf dem Programm, auch diese sehr kreativ und abwechslungsreich gebastelt und die meisten konnte ich gut finden.
Es gab auch noch der eine oder anderen Beifang, wie man so schön sagt. Dazu gehörte zum Beispiel der sehr schöne Multi:
 Nack (Egerkinger Sagengestalt #2) (GC3HC0V)

 

Dieser hat mich zwar fast zur Verzweiflung gebracht, weil ich was falsch gerechnet oder einen Zahlendreher in den Koordinaten hatte, sodass ich zuerst einen steilen Abhang hinunter auf die Suche ging.
Mir war beim Anblick des Finals klar, dass hier was nicht stimmte.
Für den richtigen Final musste ich einige Höhenmeter überwinden. Und wenn es schon mal schief läuft, dann richtig! Habe ich doch die Diretissima genommen, was für sich schon sehr anstrengend war. Da fand ich das Büxli erst mal nicht, weil die Koordinaten in dem Felsen/Wald gebiet herumtanzten wie wild. Erst kurz vor dem Aufgeben hab ich dann doch noch den richtigen Griff getan und ich konnte mich ins Logbuch schreiben.

Die Strafe dafür, dass ich den direkten Weg genommen hatte folgte zu gleich. Hab ich doch dadurch die Nummer #10 der Serie Ost ausgelassen und die ist wiederum etliche Höhenmeter weiter unten

Tja, was soll’s, was sein muss, muss sein. Damit ich nicht durchdrehte, gönnte ich mir danach ein Snickers 🙂 dann ging es mir wieder gut. 😉

Danach war ich wieder auf Kurs, bis ich die  Challenge: 50 virtuelle Caches (GC6TY3A) auf der Karte sah. Da wir diese erfüllen, gab es eine weitere Zusatzschlaufe.
Hat sich echt gelohnt. Erstens stand da mitten im Wald ein schönes Bänkli und der Cache war ca. 20 Meter unterhalb in einer kleinen Höhle getarnt als Geist welcher mich dann auch noch erschreckte mit seinem Gedudel und Gelächter.  Einfach hammercool.

   

So gegen 16:30 Uhr hab ich den  Cache & Grill: Route Ost Bonus (GC6D80A) erreicht.

Ja der Owner macht es einem auch hier nicht einfach! Muss man doch um ans Logbuch in der riesen Kiste zu gelangen, erst mal ein Puzzle zusammenstellen und als ob das nicht schon genug wäre, steht auf dem Puzzle drauf wo sich der Schlüssel versteckt. Tja, ich sag nur „Wald-Labyrinth“
Auch diese Route Ost war super cool, doch was mache ich jetzt mit dem angebrochenen Nachmittag?

Da hat es noch eine „kleine“ Runde mit dem Namen:
Die sieben Zwerge (GC55K9X) von Owner 4 Spürhunde
Das sind sieben  Caches und ein Bonus. Soll ich oder nicht? Bin ich doch schon fast wieder im Dorf unten angekommen, wenn ich die machen will, muss ich wieder hinauf marschieren.
Ich tat es und es kam wie es kommen musste; ich bin wieder in die Dunkelheit geraten.
Aber was soll’s bin ja nach Egerkingen gekommen um zu Cachen und nicht um im Hotel herumzuliegen.
Auch diese Caches konnte ich mehr oder weniger gut finden, sogar hier gab es noch den einen oder anderen Beifang.
Ganz gruselig war der Cache mit dem Namen  R.I.P. (GC5DYWH)
Ich überlegte schon einen Moment, ob ich bei der Dunkelheit so ein Büxli angehen soll. Die 51 Favoriten % liesen mich aber nicht daran vorbei. Als ich die vermeintliche Kiste dann auch fand und öffnete, rutschte mir das Herz schon bis zum Hosenbund! „Leck bin ii verschrocka!!“

Als ich den Schreck dann überstanden und mich wieder erholt hatte, machte ich mich auf den Weg zurück ins Dorf über das Känzeli. Ein super schöner, aber steiler Weg hinab.

Auch heute freute ich mich auf ein feines, wohlverdientes Essen. Hatte ich doch „nur“ ein Snickers, ein bisschen Studentenfutter und zwei Choco Darvida dabei gehabt.

Und wenn man die Route so anschaut, die ich abgewandert bin, dann könnte man meinen, ich wäre besoffen gewesen 🙂

Da es schon fast 19 Uhr war, beschloss ich zuerst was zu essen und erst danach eine heisse Dusche zu nehmen.

Ich sag nur: wenn man im Paradies essen kann, dann muss es so schmecken.
Auch wenn der Preis relativ hoch war, hat e sich gelohnt.

Vorspeise: Nüsslisalat mit Ei und Speck.
Hauptgang: ein 150gr. schweres Tournedos mit Pommes und Gemüse, dazu ein Glas Ripasso.
Dessert: ein Probiererli (Schoggikuchen mit Vanilleglace) und ein Latte Macchiato.
Das ganze kostete mich Fr. 90.50, aber himmlisch war’s 🙂

 

Danach gab es eine heisse Dusche und noch ein paar Büroarbeiten. Naja, die Onlineloggeinträge müssen ja auch noch gemacht werden.

Das war ein rundum gelungener Tag. Nachdem ich mir noch ein paar Gedanken über den morgigen Tag gemacht hatte, kam aber auf keinen grünen Zweig, konnte ich auch heute müde und glücklich einschlafen.

Mittwoch 7.11.18
Um 8:30 war ich schon auf den Beinen.
Ich packte meine sieben Sachen und begab mich als erstes noch auf die Suche nach dem Cache, welcher ich vorgestern hier hinter dem Haus nicht gefunden hatte, denn ich bekam gestern Abend noch einen Tipp zu dessen Versteckort. Dort hätte ich nie gesucht, da es ja sehr privat war, zumindest in dieser Jahreszeit.

Danach hab ich mir im Restaurant einen Espresso bestellt und mir den Tagesablauf so in etwa ausgemalt.
Diese SBB Tageskarte wollte ich ein bisschen mehr ausnützen als die letzte.
So beschloss ich nach dem zweiten Espresso mal den Regio Zug Richtung Olten zu nehmen, um dort in der Stadt ein paar Caches zu suchen.
Leider war auch hier das Wetter nicht das Wahre!

So steuerte ich schon mal in Richtung  des ersten Büxlis an der alten  Holzbrücke (GC64AYY)
Ich musste ziemlich lange suchen. Als ich ihn in den Händen hielt, kam ein fremder Mann auf mich zu. Erst dachte ich es sei auch ein Geocacher, er streckte mir die Hand entgegen und stellte sich mit gebrochenem Deutsch vor. Der zweite Satz begann schon mit: hast zwei Franken für mich?
Ich war grad ein bisschen paff! Konnte ihn aber abwimmeln!

Nachdem ich mich dann im Logbuch eingetragen und das Döschen wieder versteckt hatte, spazierte ich zum nächsten Cache, auch dieser mit einer guten % Zahl an Favoritenpunkten.
Ich wusste aber auch, dass dieser nicht so einfach zu finden sein wird. Dem war dann auch so, doch als ich ihn hatte, setzte ich mich auf die Mauer. Gerade als ich mich einschreiben wollte, kam eine Frau auf mich zu. Auch sie wollte mir die Hand geben, ich bin ja sonst nicht so, doch ich ahnte auf Grund der letzten Erfahrung was sie wollte! Ich hab ihr die Hand nicht gegeben, hatte ich ja in der einen den Cache und in der anderen den Kugelschreiber!
Auch sie bettelte mich an, bitte Geld für Essen, Kinder hunger! Sie schien mir nicht am verhungern zu sein und so machte ich ihr klar, dass ich nichts zu verschenken habe.
Fassungslos innerhalb so kurzer Zeit zweimal angebettelt zu werden, schrieb ich an Ort und Stelle den Onlinelog und während dem… genau kam von der anderen Strassenseite  ein Mann mit einem ca. 8 Jahre alten Jungen auf mich zu. Er grüsste mich höflich und fragte mich, ob ich spanisch Spreche, ich verneinte, da fragte er, ob ich italienisch könne. Aber sicher doch, das kann ich. Ich war immer noch in der Annahme, dass er irgendetwas sucht.
Tja und jetzt, man kann es erahnen, bettelte er mich an! Ich war schon wieder paff! Das gibt es doch gar nicht! Ist da eine versteckte Kamera und will mich testen wie lange ich das mitmache?
Natürlich verneinte ich und widmete mich, etwas irritiert, wieder meinem Logeintrag.
Ich war grade fertig mit schreiben, wollte aufstehen, da kam der selbe Mann, welcher mich als erstes bei der Holzbrücke angequatscht hatte auf mich zu. Er wollte gerade wieder seine Hand ausstrecken. Dieses Mal kam es aber anders als erwartet, denn bevor er etwas sagen konnte, hab ich ihn gefragt, ob er mir fünf Franken hätte!
Hättest seine Augen sehen sollen, leider hat er mir nichts gegeben und ist weiter gezogen.

Das Ganze war mir dann doch zu viel und ich wollte nur noch weg von Olten.
Hab noch einen Cache auf dem Weg zum Bahnhof gesucht und gefunden und mir dann überlegt, welche Richtung ich einschlagen soll.

Die Wahl viel auf Basel.
Rund um den dortigen Bahnhof hat es ein paar schöne Geocaches und zeitlich gesehen kann ich dort zu Mittagessen.
Gesagt getan und schon war ich unterwegs nach Basel.
Es ging nicht lange und als der Zug aus dem Tunnel kam, war die Sonne da und schien mir mitten ins Gesicht. Die Kinder auf der anderen Sitzreihe haben gejubelt als sie die Sonne sahen als, ob sie schon Monatelang keine mehr zu Gesicht bekommen hatten 🙂

Am Bahnhof angekommen, half ich erstmal der Frau mit den zwei Kindern. Ich hab ihr den Kinderwagen aus dem Wagon getragen, hatte es doch einige Leute die drängelten!

Als Nächstes schaute ich, wo denn der erste Cache versteckt ist. Ui, gleich hier auf dem Bahnhofsareal. Na dann ab auf die Suche nach dem:  Kinosaal – Wartesaal Bahnhof SBB (GC5Y4RH)
Ich irrte ein bisschen herum, ist ja nicht gerade klein dieser Bahnhof, doch ich fand den Wartesaal, nur der Cache nicht grad auf anhieb, hatte es doch ein paar Leute da.
Man sollte ihn sehen? So steht es zumindest in der Beschreibung.
Tatsächlich fand ich den auch mit dem richtigen Blickwinkel und vielleicht auch, weil wir selber diese Art in Chur versteckt haben 🙂

Als Nächstes war die coole Letterbox von don pipolino, Welcome to Basel (Basel’s kleinste Letterbox) (GC6X3VX) auf meinem Radar, gefolgt von einem Virtual: catch the Fasnacht (GC7B8ZA)  – einem den wir vor ein paar Jahren nicht gefunden hatten und ich heute auch sehr lange suchen musste:  Im der Stadt (In the of the City) (GC7YN6H)

Da es schon fast 13 Uhr geschlagen hatte, musste noch ein Restaurant her. Kurz auf der Karte geschaut was denn in der Nähe so empfohlen wird.
Da stach mir das Restaurant Besenstiel ins Auge, schon des Namens wegen, so steuerte ich es an. Als ich vor der Tür stand, hatte ich ein breites Lächeln auf der Lippe. Hängt doch da eine  „Mini Beiz dini Beiz“ Gewinnertafel 2017.

Na dann nichts wie rein. Ich wurde freundlich empfangen und schon war das Menü ausgesucht und bestellt.
Ich wurde nicht enttäuscht, so spendiere ich dem Besenstiel 9 Punkte von 10 für das Ambiente, Essen und Preis/Leistung. Ein Pünktli Abzug gab es, weil das Poulet etwas trocken war. Komme bestimmt wieder mal.

Zum Dessert vom Dessert gab es noch zwei coole Caches. 
Basel „Urban-Style“ – Heuwaage (GC7GQ81)
 Foto Spot Basel (GC6CGTA) bevor es wieder mit dem Zug in Richtung Zürich ging, auch dort wollte ich noch einen Zwischenstopp einlegen, um ein paar pendente Caches zu suchen. Auch hab ich gesehen, dass um 18 Uhr ein Geocache Event beim Puls 5 an der Ecke Technologiestrasse / Giessereistrasse  Am Puls der Zeit (GC7YYAH)  stattfinden wird. Also hab ich mich da Mal kurz und spontan angemeldet.
Da ich aber schon um 15:30 Uhr am Zürcher HB ausgestiegen bin, war noch genügend Zeit, um auch in dieser Stadt etwas auf Schatzsuche zu gehen.

Drei konnte ich dann mehr oder weniger gut finden, zwei leider nicht, bei den beiden war ich aber nahe dran, aber eben, nahe dran genügt nicht. Ist auch nicht so einfach unter so vielen Schlössern das Richtige zu finden.

Der letzte für heute war der Cache:  Central-Verriegelung (Central Locking System) (GC7HCEG) Ui, hier ist vielleicht ein reges Treiben, so viele nervöse Menschen auf einem Haufen, da war ich wieder froh, dass ich in einem weniger gestressten Teil auf dieser Erde wohnen darf 🙂
Das gut versteckte und getarnte Büxli konnte ich relativ schnell finden, um unseren Namen im Logbuch einzutragen. Das „wieder verstecken“ war dann etwas schwieriger, doch klappte alles.
Nun musste ich mich aber sputen, damit ich rechtzeitig beim Event ankomme. Ein Blick auf die Karte verriet mir, dass ich, wenn ich zu Fuss gehen würde, zu spät ankomme. Da ich ja eh schon hier auf einer Tramstation stehe, suchte ich mir das richtige aus. Ok, das war erst nicht so einfach, doch wenn man das System verstanden hat ist es ganz ok.

Ein paar Minuten zu früh bin ich am Treffpunkt angekommen und es kamen immer mehr Gleichgesinnte an. Es wurde geplaudert, Tipps, Erfahrungen, TB’s und Coins getauscht bis für mich die Zeit kam langsam aufzubrechen. Will ich doch langsam wieder nach Hause.

Nachdem ich mich kurz orientiert hatte und ein Tram erwischte, welches mich an den HB brachte, stand ich erst mal auf dem falschen Perron!
Ich wunderte mich noch, warum hier keine Menschenseele herumirrt. Als ich auf die SBB App schaute war es sofort klar! Da werde ich nie nach Hause finden 😉

Also subito auf der App nachgeschaut wo der Zug in Richtung Chur in 15 Minuten abfahren wird. Da hatte ich noch genügend Zeit mich auf das weit entfernte Perron zu verschieben.

Als ich dann einsteigen konnte, nahm ich gleich mal im Speisewagen platz. Wenn es einen solchen schon mal hat, dann nutze ich das Angebot auch.
Mein ausgesuchtes Essen war leider schon ausverkauft, so fiel die Entscheidung auf eine Tomatencremesuppe und dazu ein Glas Rotwein. Ich muss schon sagen, war sehr fein und gemütlich.

In Landquart musste ich dann das letzte Mal umsteigen um nach Hause zu kommen. Dort wurde ich liebevoll von meinem Schatz erwartet.

Das waren zwar keine so günstigen drei Tage mit ca. Fr. 500.- , aber Spass hat die ÖV Erfahrung,  die rund 43 Kilometer Wanderung sowie die insgesamt 63 gefundenen Caches und der Event trotzdem gemacht.

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