4. Oktober 2024

Sommerferien 2018 – Italien Challenge

Bei der Wahl, wo wir unsere Sommerferien verbringen wollen, haben wir uns für die Bretagne entschieden. Doch irgendwie konnten wir uns doch nicht so ganz mit dieser Destination anfreunden, also suchten wir nach Alternativen. Dabei stiessen wir auf Italien. Alle Regionen besuchen wär doch was. Da gibt’s ja auch noch eine Challenge dazu. Bis kurz vor der Abfahrt wussten wir nicht, ob wir bei diesem Plan bleiben werden oder ob uns noch was anderes in den Sinn kommt. Ja so ist das bei uns halt…

Samstag, 7.7.2018 (Trimmis-Lukmanierpass)

Da wir am Abend noch eingeladen sind, werden wir den Tag nutzen können, um zu packen und noch ein paar Dinge einzukaufen. Schlafsäcke zum Beispiel standen noch auf der Liste. Also fuhren wir am Morgen zum Bächli Sport. Antonio erwischte beim Einparken den Randstein, woraufhin es komisch tönte draussen. Giesst jemand mit einem Schlauch den Garten? – Nein, leider nicht. Es war die Luft, die aus dem Pneu wich. Sch….,

nein, Antonio fluchte nicht, sondern wählte die Nummer seines Garagisten des Vertrauens. Silvia war froh, dass ihr das nicht passiert ist, denn sie hätte sicher ein paar unschöne Wörter von sich gegeben. Sie war es, die sich dann bereits um die Wahl der Schlafsäcke kümmerte, während Antonio sich um intakte Reifen kümmerte.

Nach dem Einkauf war das neue Rad bereits montiert und wir konnten in die Garage fahren um den Ersatzbestand montieren zu lassen. Trotz des Unglücks waren wir froh, dass dies hier passiert war und nicht in Italien, denn wir hatten die falschen Schrauben für das Ersatzrad dabei, was im Ausland ziemlich mühsam hätte enden können. Dass Antonio sich beim Heben des fünften Rades eine Rippe vermutlich leicht angebrochen hat, nahm er hin wie ein Held und wollte nicht mal zum Arzt.

 

Zu Hause wurde dann mit Verspätung gepackt. Kaum waren wir fertig, kam die Nachricht, dass bei einem unserer neuen Geocaches Sternenkinder @home (GC7HMT3) das Logbuch weggekommen sei. Na toll, jetzt wird’s aber knapp! Mit etwas Verspätung kamen wir dann in Brigels, wo wir von den netten „Mini Beiz-dini Beiz“ Kollegen zum Abendessen eingeladen waren, an. Der Hugo stand schon bereit und so konnten wir die Ferien mit diesem Apero beginnen.

Ein wunderbares Abendessen folgte darauf. Das war wirklich ein sehr gemütlicher, schöner Abend. Nur der Apfelkuchen, den Silvia mitgebracht hatte, war nicht ganz zu ihrer Zufriedenheit, aber das behielt sie erst mal für sich.

Zu später Stunde fuhren wir noch über den Lukmanier. Dort suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen um die Nacht zu verbringen. Wunderschön, bei dem klaren Sternenhimmel.

Sonntag, 8.7.2018 (Lukmanierpass-Santa Maria a Monte)

Um 8:30 Uhr war Tagwach. Zumindest für Antonio.

Silvia quälte sich ein paar Minuten später aus dem Bett. Am nächsten Morgen wird es noch früher sein, doch das erfuhren die beiden erst später. Das Tagesziel war Pisa. Einerseits weil wir einen Cache in der Toskana holen wollten, andererseits weil Antonio noch nie beim schiefen Turm war. Auf dem Weg versuchten wir uns noch an einem FTF, der etwas abgelegen an einer Bergstrasse zu liegen schien. Zweimal waren Koordinatenanpassungen vorgenommen worden, na wenn das nur gut geht. Silvia war kaum aus dem Auto gestiegen-das dauert bei ihr immer etwas, bis sie all ihre Sachen zusammen hat- war das Ding schon in Antonios Händen. Juhu, der erste Cache auf der Reise und gleich ein FTF, so cool.

Weiter führte die Reise über Carara, Massa und weiter bis nach Pisa. Das Stück, welches wir am Meer entlang fuhren löschte uns etwas ab. So viele Touristen, die am Strand hängen, da fahren wir schnell weiter. In Pisa fanden wir erstaunlicherweise einen Parkplatz nahe beim Schiefen Turm. Sehr touristisch das Ganze, aber immerhin waren wir jetzt auch beim Turm und während alle anderen nur den Turm im Visier hatten, suchte Silvia die Schachtdeckel ab und machte sogar noch Fotos davon. Ob sie nun ganz durchgeknallt ist? – Nein, sie brauchte die Informationen für einen Virtualcache 😉

 

Nach einem Glace und Cappuccino stiegen wir wieder ins Auto und überlegten uns, wo wir übernachten konnten. In Santa Maria a Monte war ein Stellplatz, den wir anvisierten. Auf dem Weg wurde noch ein ganz toller Multicache, der uns in eine Höhle führte besucht. La grotta dimenticata dal tempo (GC1BWKZ) Auf den Fotos entdeckten wir Chnurrli, also musste er und Liv auch vor kurzem hier gewesen sein. Zufälle gibt’s. Weiter ging’s zu unserem Ziel; Santa Maria a Monte. Nach der Dorfbesichtigung gab’s eine Pizza und schon war Zeit fürs Bett. Ach ja, der Stellplatz muss um 8:00 Uhr verlassen werden, da dann die Wiese am Rand gemäht wird. Antonio freut’s, dann geht die Reise endlich mal etwas früher los. Silvia fragen wir schon gar nicht, denn sie hat ja eh keine Wahl 😉

Montag, 9.7.2018 (Santa Maria a Monte-Castiglione del Lago)

Als um 7:30 Uhr der Wecker losging, klagte Silvia, dass sie noch nicht fertig müde sei. Also bekam sie noch fünf Minuten Schlaf. Dann begann der Tag auch für sie. Nach Siena wollten wir erst mal. Also fuhren wir dort hin. Auf dem Weg gab’s in Monteriggione, einem mittelalterlichen Burgstädtchen, noch eine kurze Pause.

Als wir zufälligerweise an einem direkt an der Strasse stehenden Losplace vorbeidüsten, wendete antonio kurzerhand das Auto, „das muss ich mir von der Nähe anschauen“ sagte er und schon war er im innern verschwunden.

Siena hatte eine wirklich schöne historische Altstadt, so dass wir länger als vorgehabt herumsparzierten und so hoffen mussten, dass die Parkwächter nicht unterwegs waren. Auch ein Mittagessen in einer kleinen Seitengasse musste noch drinliegen sowie drei Geocache.

     

Nun mussten wir ein nächstes Zwischenziel anvisieren. Auf der Karte sah Silvia Montepulciano und so wurde dieses ausgewählt. Dort angekommen staunten wir nicht schlecht; erst zeigte uns ein Künstler seine speziellen Bilder, welche er aus verschiedenen Holzarten mit Furnierstücken gefertigt hatte und dann durften wir in einem Weingeschäft auch noch den Weinkeller aus dem 15 Jh. besichtigen. Wir dachten nun alles gesehen zu haben, als wir erst im eigentlichen Kern des Dorfes ankamen. Das Gelato war noch nicht aufgegessen, als wir wieder in einem Weinkeller landeten. Immer tiefer hinab, durch kühle Höhlen, begleitet von riesigen Holzfässern links und rechts, wirklich faszinierend. Eigentlich wollten wir nach diesen Eindrücken zum Auto zurück, doch eine weitere Gasse zog uns einfach mit sich, so dass wir auch hier später als das Parkticket erlaubt erst wieder bei unserem Fahrzeug ankamen.

     

Da Antonio nicht gerne Autobahn fährt, haben wir das herrliche Panorama welches sich beim Fahren über Landstrassen zeigte geniessen können. Bald wurden die Strassen auffällig schlechter und wir wussten, dass wir die Grenze zu Umbrien überschritten hatten. In einem kleinen Dörfchen am See hatten wir einen Stellplatz anvisiert, doch erst nahmen wir die Altstadt unter die Lupe und gönnten uns dort ein leckeres Abendessen. Am See stellten wir unsere Zweitwohnung ab und genossen dort den warmen Sommerabend.

Dienstag, 10.7.2018 (Castiglione del Lago-Gran Sasso)

Silvia konnte besser schlafen als Antonio. Er hörte allerlei Sachen, die sich draussen ereigneten. Um 8:00 Uhr klingelte der Wecker, da man ab dann Parkgebühren bezahlen musste. Wir düsten aber gleich los, somit erübrigte sich das Bezahlen. Heute wollten wir einen Cache in Marche holen und dann gleich weiter über Lazio nach Abruzzo. Drei Provinzen waren also geplant. Die erste Dose lag in Visso. Als wir dort ankamen, waren wir ziemlich geschockt. Ein Schönes, kleines Dorf, das völlig in Trümmern liegt. Ein Erdbeben muss hier gewütet haben. Die meisten Häuser standen leer und waren abgesperrt. In Ersatzhäuschen lebten die Leute dort. Sowas anzutreffen, damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Den Cache konnten wir auch nicht besuchen, da er in der roten, und somit streng abgesperrten Zone lag.

 

Also musste ein anderer Cache in dieser Provinz her. Ein paar Kilometer weit lag noch einer auf der Karte. Dieser müsste zu finden sein. Also los, doch auch hier gab es ein kleines Problem. Schon unten an der Strasse war eine Fahrverbotstafel mit Informationen, die wir nicht mit Sicherheit entschlüsseln konnten. Oben dann eine Sperrung mit weiteren Infos, aber das Band war halb offen. Hm…was nun…die nächste andere Dose wäre mindestens 40 Kilometer weit weg und nicht wirklich auf der Route, die wir einschlagen wollten. Also fuhren wir mal weiter. Verstanden hatten wir, dass die Strasse kaputt sei. Vielleicht könnten wir ja ab dort, wo es nicht weiter geht zu Fuss bis zur Dose marschieren, dachten wir. Plötzlich lag eine Baustelle vor uns. Ein Mann erblickte uns, schüttelte den Kopf und winkte ab. Hier schien es kein Durchkommen zu geben. Antonio riss all seinen Mut zusammen, stieg aus dem Auto und zeigte dem Mann auf dem I Pad, wo wir hin „müssen“. Dieser kratzte sich am Kopf und überlegte. Gespannt hielten wir den Atem an. Auf die Frage hin, ob wir zu Fuss dort hin könnten hiess es, dass das ganze Gelände dieser Baustelle unterliegt, was so viel wie „Nein“ bedeutete. Plötzlich flüsterte er, dass er uns nicht gesagt habe, dass wir da durch dürfen und zurück müssten wir einen anderen Weg nehmen. Das liessen wir uns nicht zweimal sagen und schon waren wir weg. Oben war die Absperrung eindeutiger, doch wir hatten die inoffizielle Erlaubnis, diese kurz zu öffnen. Nun gehörte das Verbotene der Vergangenheit an, das dachten wir zumindest bis jetzt. Bei einem alten, verlassenen Kloster konnten wir nach dem Cache suchen. Auch dort hatte es Absperrungen, die vielleicht wegen des Erdbebens gemacht worden waren. Die Koordinaten lagen aber auf legalem Gelände. Wir brauchten eine Weile, bis wir das Versteck finden konnten, waren aber sehr froh, als das Logbuch, dessen Verpackung fehlte, endlich gefunden werden konnte. Das hiess für uns, dass Marche abgehakt werden konnte. Glücklich und zufrieden gaben wir im Navi das nächste Ziel ein, welches in Lazio lag und Leonessa hiess. Nun kam der nächste Schock. Es gab zwei Strassen, die von dem Ort wegführten. Die eine Richtung Norden, da wollten wir überhaupt nicht hin, die andere war mit einem Fahrverbot geschmückt und etwas von Neve stand dabei und die dritte, von der wir hergekommen waren, existierte ja gar nicht mehr für uns. Also eigentlich keine einzige Option, die in Frage kommt. Na und jetzt? Neve heisst Schnee, also könnte es ja sein, dass die nur im Winter gesperrt ist, zumindest versuchten wir uns das einzureden. Das Navi widersprach zwar mit seinen roten Kreuzchen der Route entlang, doch wir versuchten es. Hinter jeder Kurve erwarteten wir umdrehen zu müssen, doch es ging immer weiter. Plötzlich ein weiteres Fahrverbot, die Strasse war verschüttet. Alles voller Steine. Nein, das darf nicht wahr sein. Aber erwartet hatten wir’s ja eigentlich. Zum Glück war das nur die Strecke, die gerade aus führte, also bogen wir rechts ab und kamen so sicher ins Tal hinunter. In Visso angelangt waren wir erleichtert alles überstanden zu haben.

Da wir langsam aber sicher hungrig wurden, hielten wir auf dem weiteren Weg durch die bewaldeten Täler Ausschau nach einem Restaurant. Antonio hielt bei einem Thermalbad an, was Silvia etwas irritierte. Tatsächlich stand da was von Essen und wir wurden willkommen geheissen. Ein wunderbares Menu erwartete uns. Damit hatten wir nicht gerechnet. Das hat sich wirklich gelohnt.

 

In Leonessa (Region Lazio) spazierten wir durch die alten Gässchen und suchten die paar Caches, die wir auf dem Radar hatten. Auch das verdiente Glace mussten wir suchen, da nicht viel los war in dem kleinen Ort.

 

Weiter wollten wir in die Abruzzen. L’Aqulia visierten wir an. Wäre uns bewusst gewesen, wie gross diese Stadt ist, hätten wir uns ein anderes Ziel gesucht. Das machten wir dann während wir im Stau standen. Nein, in so eine Stadt wollen wir nicht und schon gar nicht mit so viel Verkehr. Gran Sasso hatte noch einen Campingplatz und war nicht all zu weit weg, etwas in den Bergen. Ja, da wollen wir hin. Auf einem kleinen Camping wurde uns für 20 Euro ein Plätzchen geboten und essen konnten wir dort auch, was wir nach einer kurzen Dusche auch machten.

 

Vieles hatten wir heute erlebt und vor allem Unerwartetes, aber es war ein schöner Tag, den wir zufrieden zu Ende gehen liessen. Im Gegensatz zu den bisherigen Tagen war es ganz schön kühl, was uns angenehm erschien.

Mittwoch, 11.7.2018 (Gran Sasso-Troia)

Ob die Wahl des Platzes neben der Entsorgungsstation die beste gewesen war, darüber waren wir uns nicht mehr sicher. Spät abends, wie auch früh morgens wurden die Deckel zugehauen. Für 20Euro fanden wir den Platz eher teuer, da die Dusche noch zusätzlich bezahlt werden musste, kein WC Papier und keine Seife geboten wurde, dafür war die abgelegene Lage ganz ok.

Nun fuhren wir ein paar Kilometer weiter. Dort führte ein Cache uns zu einer Burg. Abgelegen von der Civilisation. Ganz alleine wanderten wir zu den Ruinen hoch und genossen die Aussicht. Nachdem wir alles erkundet und den Cache gefunden hatten, nahmen wir die zweite Wegvariante um wieder zum Parkplatz zu kommen. Da staunten wir nicht schlecht, als wir plötzlich von einem uralten Dörfchen umgeben waren und doch einigen Leuten begegneten. Davon hatten wir ein paar Meter weiter gar nichts mitbekommen.

 

Im Navi gaben wir einen kleinen Ort ein, (Pennadomo, Region Abruzzen) an welchem es noch einen FTF zu holen gab. Was uns dort erwartete, überraschte uns wieder. Ein Dorf mit einem Aussichtsfelsen. Spezielle Steinwände ragten aus dem Boden und schienen eine natürliche Mauer durchs Tal zu ziehen. Ohne diesen Cache, den wir als erste gut finden konnten, wären wir nie hier gelandet. Das war wirklich ein tolles Erlebnis.

Nun wollten wir in die Provinz Molise. Da wir auf dem Weg kein Restaurant fanden, assen wir das alte Brot und den Bresaolavorrat noch auf. Da Silvia dringend ein WC brauchte, war sie sowas von froh, dass beim Cache ein Café war. Der Cache lag sogar im Garten des Cafés, wurde aber erst von jemandem gefunden und so erklärten wir der Besitzerin das Spiel, nicht dass die das Döschen aus Unwissen wegschmeisst.

Auf dem Weg nach Apulien staunten wir immer wieder über die Dörfchen auf den Hügeln. Da wir kleine Strassen vorzogen, querten wir viele Täler und konnten viel vom Land sehen.

Angekommen in Troia, stellten wir das Auto auf dem Stellplatz ab und suchten dann den Cache. Tatsächlich konnte auch dieser ohne Probleme gefunden werden. Das läuft ja richtig gut. Fürs Abendessen waren wir noch etwas zu früh dran, also spazierten wir erst durch das Dorf und schrieben im Auto noch an diesem Bericht bis wir dann um 19:30 Uhr wieder aufbrechen konnten um ein Restaurant zu finden. Dort wurde uns erzählt was es zu essen gibt und wir konnten unsere Wünsche anbringen. Sehr lecker war’s und gemütlich noch dazu. Das auf der Rechnung nicht ganz das stand, was wir bestellt hatten, merkten wir dann erst am nächsten Tag als wir diese mal genauer angeschaut hatten. Aber was soll’s. C’est la vie.

 

Donnerstag, 12.7.2018 (Troia-Castrocucco)

In der Nacht hat es stark gewindet, weswegen Silvia eine Weile brauchte bis sie einschlafen konnte. Am Morgen machten wir uns auf den Weg in Richtung Vesuv. Dafür brauchten wir länger als angenommen und so kamen wir erst am Mittag dort an. Gut, wir hatten noch einen kleinen Umweg eingelegt, um einen FTF zu machen. Den Vulkan hatten wir uns irgendwie spektakulärer vorgestellt. Die Aussicht über Napoli, alle umliegenden Ortschaften und das Meer war jedoch wunderbar. Wieder beim Auto beschloss Silvia noch einen Cache in der Nähe anzusteuern. Dass dieser das eigentliche Highlight des Tages wird, erfuhren wir erst als wir dort ankamen. Ein Lost Place Hotel erwartete uns. Faszinierend und einfach so offen zugänglich.

Nach diesem Abenteuer wollten wir noch bis in die nächste Provinz, Basilicata erreichen. Da diese doch ein rechtes Stück entfernt liegt, und der Weg durch die Städte uns gar nicht gefiel, sind wir ein Stück auf der Autobahn gefahren um dann nach den Städten an der Küstenstrasse entlang zu fahren. Wunderschön! Obwohl wir den ersten Cache gut finden konnten, steuerten wir noch einen zweiten an. Noch wegen der Provinz, sondern weil dieser auf einem Berg mit einem Christo, den wir von unten gesehen hatten liegt. Könnte ja schön sein dort oben und vielleicht gibt’s da was zum Abendessen. Als wir am Parkplatz abgefangen wurden und durch eine Schranke mussten war klar, dass wir in einer Touristenattraktion gelandet sind. Speziell war der Fussweg bis zu oberst, der den meisten wohl entgangen ist, da sie den Shuttlebus dafür genommen haben. Zum Essen steuerten wir dann ein Grotto nahe des Stellplatzes an. Trotz schlechten Bewertungen auf Tripadvisor assen wir sehr gut und wurden wohl gesättigt. Auch das Schwätzchen mit dem Koch war interessant.

  

Auf dem Stellplatz kam, kaum waren wir da, ein Mann mit einer Taschenlampe auf uns zu. Was er genau wollte war auch nach dem Gespräch noch unklar. Jedenfalls erklärte er, dass der Platz gut bewacht sei und wir hier sicher seien. Ja das hoffen wir doch! Morgen komme dann sein Bruder. Hm…was das nun genau bedeutet, das werden wir dann vielleicht erfahren. Vielleicht sind wir auch schon bevor dieser kommt weg, mal sehen. Jedenfalls „Buona Notte!“

Freitag, 13.7.2018 (Castrocucco-Menfi)

Am Morgen düsten wir los, ohne irgendeinen Bruder gesehen zu haben. Als Tagesziel setzten wir uns, die Fährenbilette für die Überfahrt nach Sardinien zu besorgen. Also fuhren wir der Küste entlang Richtung Süden. In Calabria holten wir noch ein, zwei Caches bevor wir dann mit der Fähre nach Sizilien fuhren. In Messina mussten wir quer durch die Stadt fahren, was ein richtiger Horror war. Eine Grossstadt, mit Millionen von Autos. Furchtbar! Ein Stück Autobahn führte uns an die Küste. Dort machten wir eine kurze Pause um einen Cache zu holen, kurz im Meer zu baden und da wir kein Restaurant fanden, kauften wir Salami und Brötchen um unsere Panini selber zusammenzustellen.

 

Wieder auf der Autobahn ging’s weiter bis nach Palermo, die nächste Horrorstadt mit genau so vielen Autos. Glücklicherweise kamen wir unversehrt am Hafen an. Nun waren wir sehr gespannt, ob das klappt mit dem Ticket vor Ort. Die nette Frau am Schalter hatte tatsächlich was wir wollten. Was für eine Erleichterung. Nun kam die Anspannung wieder, denn wir mussten ja wieder aus der Stadt raus, quer durch. Wie durch ein Wunder kamen wir ohne Kratzer und Beulen aufs Land. Berge und viel Ruhe, direkt neben der riesigen Stadt. Wo wir nun hinfahren war noch nicht ganz klar. Die andere Inselseite hatten wir mal im Navi eingegeben, da es im Landesinneren keine Campingplätze gibt und Antonio weit weg von der Grossstadt wollte.

 

Irgendwo im Nirgendwo sollte es laut Navi ein Restaurant geben. Silvia navigierte mit Hilfe der eingezeichneten Strassen dorthin, doch wir mussten abbrechen. Die Wege, Strassen kann man das nicht nennen, waren zu schlecht. Erst viel weiter unten gab es noch eine Strasse dorthin. Erst steuerten wir noch ein Agroturismo an, welches dort angegeben war, doch dort waren nur zwei Hunde, also wieder zurück. Dann in das andere Dorf mit Namen Camporeale.
Dort war es so steil und eng, dass wir wieder ein paar Meter zurück in den Vorort fuhren. Eine Pizzaria, die gut signalisiert war, stand wirklich da und wir kamen endlich zu einem Abendessen. Je eine Pizza, sogar mit Pistazien drauf! Und zum Dessert gab’s für Antonio einen Tartufo Nero. So wie er ihn kennt. Freude herrscht!

   

Wild zu übernachten trauten wir uns nicht so recht und so steuerten wir den eingegebenen Campingplatz an. Ein alter Nonno zeigte uns den Platz. Viele spielende Kinder, laute Fernseher, Gelächter und Geschwätz und das um 22:30 Uhr. Ja, wir sind in Italien angekommen. Für uns hiess es: Ohropax rein und schlafen. Da wir doch recht müde waren nach der langen Fahrt.

Samstag, 14.7.2018 (Menfi-Cagliari) Sizilien/Sardinien

Um 8:15 Uhr wachten wir auf. Die volle Blase zwang uns aufzustehen. Nach einer Dusche rief Antonio noch seinem Papi an, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren. Dann machten wir uns langsam auf den weiteren Weg. Da die Fähre erst um 19:30 Uhr losfährt und wir ab 17:00 Uhr in Palermo am Hafen einschiffen können, haben wir noch viel Zeit.

Der Campingwart hat uns zwar vor Palermo gewarnt, da heute ein Festtag sei, weswegen wir dann schon frühzeitig dort sein wollen. Wer weiss was uns da noch erwartet…

Zwei Caches liegen noch auf der Insel, die noch nicht geloggt wurden. Also steuern wir den ersten mal an. Quer durchs Land wurden wir geführt. Die Strassen wechselten von gut bis sehr schlecht und so kamen wir nicht allzu schnell voran. Am Nullpunkt war ein Park mit einem Eifelturm, was zum Cache passt. Dort konnten wir aber auch nach langer Suche nichts finden. Nochmal die App konsultiert, entdeckten wir, dass am Vortag doch schon jemand da war. Auch sie hatten nichts gefunden, aber angeblich hätten sie ein Papier in eine Flasche gelegt und diese versteckt. Auch davon sahen wir nichts. Also ein „Not found.“ Schade!

Zeit hatten wir noch genug und wir befanden uns mitten auf der Insel. Wir entschieden uns auch den nächsten offenen Cache noch anzusteuern. Vielleicht klappt es ja dort. Neben einer Kirche lagen die Koordinaten. Wie im Hint beschrieben, war da auch ein Baum. Wir suchten alles ab. Silvia warf noch einen Blick in die kleine Kirche, da diese kurz geöffnet wurde. Schien für eine Taufe vorbereitet zu sein. Alles war edel bestuhlt.

Wir suchten noch eine Weile nach dem Cache, doch er war nicht auffindbar. Vielleicht haben ihn die Echsen, die zwischen den Bäumen wohnen aufgefressen. Jedenfalls zogen wir auch hier enttäuscht ab.

Durch steppenartige Landschaften wo auch die Temperaturen passten, 40° zeigte das Thermometer während der Fahrt an, da war klar, die Pizzareste können wir so ganz gut auf dem Armaturenbrett wärmen bevor wir sie genüsslich verzehrten.

Auch wenn wir noch sehr früh dran waren, machten wir uns auf den Weg nach Palermo. Die Erinnerung an gestern machte uns schon etwas Angst. Silvia schlug vor, von der Seite her in die Stadt zu fahren, so dass die drängelnden Autos immerhin nur von einer Seite kommen können. Erstaunlicherweise ging der Plan auf und wir waren zwei Stunden zu früh am Hafen. Egal, Hauptsache wir sind unversehrt angekommen. Wir warteten und schon bald kamen weiter „Warter.“ Alle waren nervös. Wir genossen unseren Schattenplatz, bis wir erfuhren, dass wir auf der anderen Seite anstehen müssen. Ma che casino!

Nach der Ausweiskontrolle durften wir noch mal eine Stunde anstehen, bis man uns aufs Schiff liess. Selber Schuld, wenn so früh anreisen. Silvia musste über den Passagiereingang aufs Schiff, Antonio konnte mit dem Auto in die Garage fahren. Darüber, wann die Passagiere Einlass erhalten waren sich die beiden Männer nicht einig. Der Eine winkte die Leute hinein, der andere stoppte sie wieder. Nach dem sie das ausdiskutiert hatten, durften alle an Bord. Organisiert sind sie nicht grad wirklich an dem Hafen. Drei Ausweiskontrollen für die Autos und dann noch zwei für die Fusspassagiere.

Antonio, der natürlich früher an Deck war, besetzte schon mal einen Poltrone und holte Silvia dann ab. Draussen genossen wir ein Bierchen bis alle Reisenden an Bord waren und das Schiff ablegen konnte. Zum Essen hatten wir uns fürs bediente Restaurant entschieden. Dort haben wir gut gegessen und Silvia freute sich ganz besonders darüber, dass der sizilianische Wein aus Camporeale kommt, denn dort waren wir gestern beim Abendessen und in den Weinbergen sind wir auch ganz schön lange rumgekurvt.

 

Da es auf der Fähre recht kühl war, kamen uns die mitgebrachten Decken grad recht. Die Sessel waren hingegen nicht wirklich bequem zum schlafen und so legte sich Antonio irgendwann in der Nacht auf den Boden, um dort weiter zu schlafen.

15.7.2018, Sonntag (Cagliari-Cala Domestica) Sardinien

Ob wir gut geschlafen haben, mussten wir einander nicht fragen. Bis um halb zwölf waren die Lautsprecher so laut, dass man eh nicht schlafen hätte können, kaum waren wir eingedöst, wurden wir von zwei schreienden Männern geweckt, die sich nicht einig waren, wem der Sessel gehört. Auch das Schiffspersonal konnte den Streit nur beschränkt schlichten.

Am Morgen standen wir recht früh auf, kuschelten uns dann aber nochmal in die warme Decke ein, da die Klimaanlage noch immer voll eingeschaltet war.

Von Bord mussten wir wieder getrennt gehen und weder bei Antonio in der Garage noch bei Silvia draussen waren die Leute organisiert. Jeder wurstelte etwas vor sich hin, aber wir fanden uns wieder und so konnte die Reise auf Sardinien beginnen.

Ein FTF-Multi in Cagliari war unser erstes Ziel. Nach einer halben Ewigkeit suchen, mussten wir aufgeben. Schade, denn das Listing klang sehr interessant.

Die nächste Destination lag in der Nähe von Iglesias. Ein Tradi und ein Earthcache bei einer Grotte. Den Tradi konnten wir trotz eindeutigem Spoilerbild nicht finden. Den Earthcache hingegen schon. Dieser führte uns in einen Grottentunnel von circa 500 Meter. Da die Beleuchtung gröstenteils ausgefallen war, waren wir froh um Antonios gute Taschenlampe. Wirklich faszinierend, diese Grotte. Hier staunten wir echt! Auch, dass man da einfach so hinein kann, ohne Eintritt war toll. Ohne diesen Earthcache wären wir nie hier gelandet.

Nach diesem wundervollen Erlebnis suchten wir vor Iglesias noch einen FTF und wurden auch fündig, da freuten wir uns sehr und suchten im Anschluss gleich ein Restaurant um den Fund zu feiern, naja, oder einfach um ein gutes Mittagessen zu bekommen.

Etwas südlicher suchten wir einen weiteren FTF. In einem verlassenen Haus, das voller Tierknochen und Haare war; ganz schön gruselig. Die Entscheidung noch einen weiteren FTF machen zu wollen, war keine gute Idee. Der Küste entlang mussten wir kilometerweit im tiefen Sand laufen. Echt anstrengend, bei 30°C sowieso. Wir brachen dann kurz vor dem Ziel ab und umrundeten den Berg um wieder beim Auto anzukommen. Was waren wir froh wieder im klimatisierten Bus zu sitzen.

Nun wollten wir nur noch einen Campingplatz mit Dusche finden. An der Cala Domestica klappte dies auf anhieb. Da der Strand direkt daneben lag, legten wir uns noch einen Moment ins Meer. Wirklich eine schöne Bucht hatten wir erwischt. Gut, Antonio litt etwas darunter, dass man kein Handyempfang hatte, aber er hat’s überlebt. An der Strandbar genossen wir ein leichtes Abendessen mit Glace zum Dessert. Nach einer erfrischenden Dusche genossen wir den Abend noch etwas und waren dann froh, als wir uns in unser eigenes Bett legen konnten.

16.7.2018, Montag (Cala Domestica-Arbus) Sardinien

Um 5:30 Uhr begann es leicht zu regnen, so dass Antonio schnell die Badesachen, welche zum Trocknen draussen hingen reinholte. Dann schliefen wir erst mal weiter bis es so tüppig heiss wurde, dass wir aufstehen mussten. Vor der Abfahrt holten wir noch den Cache am Strand, an den wir gestern gar nicht gedacht hatten.

Da wir wieder ein Stück zurück fahren mussten, suchten wir noch einen Cache am Weg. Allerdings war auch noch ein FTF ganz in der Nähe. Für diesen mussten wir ein Stück der Küste entlang wandern. An dem Porto Ferro angekommen suchten wir bis das jungfräuliche Büxli in unseren Händen war. Als wir wieder beim Auto, welches am Portu Panda stand waren, waren wir so verschwitzt, dass wir noch kurz ins Meer hüpften. Das tat richtig gut und es war schön eine ganze Bucht für uns zwei alleine zu haben. Beim Gehen bemerkten wir die wunderschönen Steine am Kiesstrand, geschliffen, dass man sie gleich so hätte als Schmuck verkaufen können. Da jedoch eine Tafel weiter oben war, dass man nichts vom Strand mitnehmen soll, nahmen wir nur gezwungenermassen etwas Kies an den Füssen mit.

   

Da schon bald wieder Mittagszeit war, suchten wir nochmal das gleiche Restaurant in Iglesias fürs Mittagessen wie am Vortag. Auch heute wurden wir nicht enttäuscht. Nun wollten wir noch in die Nähe eines weiteren FTFs fahren, doch von dort aus hätten wir wieder eine Weile wandern müssen und wir befanden uns in einer Art Park, der eine Stunde später schliesst. Antonio wäre gerne gegangen, doch Silvia war eher dagegen. Spielverderberin! Antonio war schon etwas sauer, aber wenn sie „mutscht“ dann lässt er’s lieber bleiben, auch wenn sie gesagt hat, dass sie mitgeht, wenn er wirklich gehen will.

   

Wortlos steuerten wir den nächsten FTF an. Dieser sollte sich neben einer Bar befinden. Auch mit Hilfe des Spoiler wurden wir nicht fündig, weswegen Antonio den Wirt dazu befragte. Dieser bestätigte den Versteckort und schon wurden wir etwas höher fündig. Bei einem Kaffee und einem Glace versöhnten wir uns wieder 😉 und so waren wir parat für die nächste offene Dose. Bei einer Grotte sollte sie sein. Dort angekommen sahen wir, dass man Eintritt bezahlen muss um die Grotte zu besichtigen. Da wir aber nicht wussten, ob die Dose in der Grotte oder draussen ist, erklärten wir den Ticketverkäufern was wir wollen. Sie meinten, dass es neben dran noch eine Grotte gäbe, diese sei nicht touristisch, vielleicht sei unser Schatz ja dort zu finden. Wir fanden ihn dann neben der offiziellen Grotte draussen beim Eingang, schauten uns aber die kleine inoffizielle Grotte San Pietro auch noch an. Wow! Das war ja toll! Antonio schlüpfte natürlich noch durch ein enges Loch und kam so in eine weitere imposante Halle. Silvia überwand sich und tat das Gleiche. Wirklich ein eindrückliches Erlebnis! Nun waren wir zwar total verdreckt, aber was macht das schon. Unten wurden wir natürlich gleich gefragt, ob wir fündig geworden sind. Wir bejaten, erklärten aber nicht wo die Dose war, sondern schwärmten von der Grotte. Sie waren erstaunt, dass wir auch in der hinteren Halle waren, da sie nicht damit gerechnet hatten, dass wir eine Taschenlampe bei uns haben. Anscheinend hätte es gegen oben noch einen weiteren Gag gegeben, aber dort war es zu rutschig und so liessen wir das bleiben.

Nun war noch ein weiterer Cache auf der Liste. Die Strasse dazu war ziemlich abenteuerlich, doch wir kamen bei dem Turm Nahe der Dünen an. Ein STF blieb uns noch, da war tatsächlich heut schon jemand hier.

Bevor wir wieder zurück zum angeschriebenen Campingplatz fuhren, wollten wir noch kurz an den Strand. Da sahen wir, dass man dort auch campieren kann, was wir natürlich gleich machten. Das Meer war ziemlich unruhig und wellig, was wir recht amüsant fanden. Gewaltig diese Kraft der Wellen, obwohl sie so hoch gar nicht waren. Nach diesem Spass bestellten wir an der Strandbar etwas zu Essen. Als wir nach einer halben stunde fragten, ob sie uns vergessen hätten, hiess es, der Ofen sei eben noch kalt gewesen. Die Ausrede nützte zwar nicht viel, da sie auch gar nicht mehr wussten, was wir bestellt haben. Also brachten sie einfach etwas. War aber trotzdem gut. Nach dem Sonnenuntergang duschten wir noch den Sand vom Leib und hüpften dann schnell in unsere Zweitwohnung. Gute Nacht. Also hoffen wir, dass die Nacht gut wird, denn der Aufsichtsbursche hat gesagt, dass es am nächsten Tag wegen des Mistrail-Windes zwei Meter hohe Wellen geben werde.

17.7.2018, Dienstag (Arbus/Spiaggia Piscina-Localita Matta Peru) Sardinien

Silvia hatte in der Nacht schon etwas Respekt vor dem lauten Wellentosen, in Gedanken immer noch die Worte des Aufsehers. Am Morgen war alles noch so wie es sein sollte und wir schauten das Meer nochmal aus der Nähe an. Die Wellen waren zwar höher, aber noch nicht zwei Meter hoch. Also schnell weg.

Silvia wollte die verpasste Wanderung von gestern wieder gut machen, in dem sie einen Lost Place Cache ins Visier nahm. Was sie nicht wusste, sonst hätte sie das niiiieeee im Leben gemacht war, dass die Strasse dorthin alles andere als eine normale Strasse war. Mit dem Wort Strasse hatte der Zugang nicht mal viel zu tun!

Löcher und Gräben, so dass man mindestens einen Jeep brauchen würde um da durch zu kommen. Aber Antonio meinte bei jedem Graben, das gehe schon. Silvia hingegen konnte nicht hinsehen, sie vergas fast zu atmen! Zeitweise musste sie sich das I Pad vors Gesicht halten, einfach nur um nicht zu sehen, wie schlimm es vor ihnen aussah. An einem Punkt dachten wir beide, dass es nun nicht mehr mit dem Auto weiter geht und wollten zu Fuss weiter. Nach ein paar Metern sah der Weg wieder gut aus und Antonio meinte, dass er doch das Auto hole, das gehe schon irgendwie. Silvia wartete bei der Kurve, so dass sie sich das nicht ansehen musste. Antonio kam mit dem Auto angefahren, wie wenn nichts gewesen wäre. Auch auf der Weiterfahrt gab es noch diverse solche stellen. Irgendwann, gefühlte hundert Schweissjahre später, kamen wir beim Nullpunkt an.

Ein paar Meter zu Fuss und schon waren wir auf dem Gelände der verlassenen Mine. Die Ganze Gegend in welcher wir bis jetzt waren bestand aus alten Minendörfern. Diese Mine scheint an den Tafeln an mal für Touristen zugänglich gewesen zu sein. Die Ziegen, welche sich bei den Gebäuden eingenistet hatten, waren nicht besonders begeistert von unserem Besuch. Wir wollten sie ja nicht vertreiben, doch sie hauten verängstigt ab. Den Cache suchten wir überall, doch der Erfolg blieb aus. Hm…Antonio schrieb die Vorlogger an. Noch bevor diese antworten konnten, und das taten sie schnell, fanden wir dann den clever versteckten Cache doch noch. So was Kreatives sind wir uns von den Italienern nicht gewöhnt. Echt cool gemacht!

Obwohl die Ziegen auch im oberen Stockwerk gewesen waren, liessen wir das bleiben. Zu unsicher erschien uns das Gebäude und der Zugang wäre nicht einfach zu erreichen gewesen für Nicht-Ziegen 😉

        

Nun stiegen wir wieder ins Auto und wir, also zumindest Silvia, hofften dass der weitere Weg besser sein würde. Zu ihrer Erleichterung war er das auch. Antonio hätte es wohl nichts ausgemacht noch weiter auf solch abenteuerlichen Wegen zu fahren.

Das nächste Ziel war wieder eine Mine, bzw. ein ganzes Minendorf. Auch dieses war mal zu besichtigen gewesen, doch nun scheint es ganz verlassen. Oder doch nicht? Ein paar Männer waren auf dem Gelände und besprachen sich, so dass wir uns nicht hineintrauten.

   

Nun hatten wir einen actionreichen Vormittag und unsere Ziele erreicht. Weitere Pläne fehlten. Silvia tippte etwas auf dem I Pad rum, als sie einen Cache entdeckte, den lynx313 und Sidney313 als erste und letzte gefunden hatten. Das klingt spannend! Vor Ort suchten wir eine Weile, konnten die Dose aber dann als STF loggen.

Das Gebiet der Minendörfer hatten wir in Zwischen verlassen. In dieser Gegend ist der Korkanbau florierend. Den unteren Teil der Rinde schälen sie ab und so erstaunlich dies auch sein mag, scheint die Rinde wieder nachzuwachsen.

 

In Ghilaza haben wir per Zufall endlich ein Restaurant gefunden. Die sind in dieser Gegend etwas selten.

Bar la torre di Federico e Simona Piras
Via Matteotti 93
09074 Ghilazza

Das war ein echter Glückstreffer. Im La Torre wurden wir herzlich empfangen und es gab auch noch eine grosse Auswahl an Tagesmenu.
Der papà brachte uns was zu trinken, die mamma erzählte uns sämtliche verfügbaren Speisen vor, die nonna machte den abwasch und was machte der nonno? Er machte ein bisschen alles 🙂 Auch der Sohnemann stolperte im Restaurant herum, ein richtiges Famiglienunternehmen! Ach ja, den Espresso gab es dann im oberen Stock beim fratello. Also hier vergeben wir glatte 10 Punkte für die Freundlichkeit, das Ambiente und das Essen.

An der Ostküste kamen wir zu einem Cache bei einem Strand. Auch hier darf man übernachten, also taten wir das. Das Meer ist nicht mehr ganz so sauber wie auf der anderen Seite der Insel, aber schön ist es auch hier. Nur dass Antonio eine Zecke eingefangen hatte gefiel uns weniger.

In der Strandbar gab’s ein Glace und einen Kaffee. Zum Abendessen, welches wir auf dem Picknickplatz am Strand einnahmen, gab’s für Antonio ein Bier mit Nüssli und Silvia ass den Landjägervorrat noch auf, welcher noch den Rest vom Capunsmachen mit Ahni war und dazu trank sie ein Bierchen. Im Auto schauten wir dann noch einen DVD „Alles steht Kopf“ an, wirklich ein toller Film!

18.7.2018, Mittwoch (Localita Matta Peru-Porticcio) Sardinien/Korsika

Noch bis um 1:30 Uhr waren die von der Strandbar dort und auch der Generator lief so lange.

Antonio kam es gelegen, dass man bis spätestens 8:30 Uhr draussen sein musste, wenn man nicht den ganzen Tag bezahlen wollte. So konnte er Silvia dazu bewegen, nicht all zulange zu schlafen 😉

Sardinien hatten wir nun gesehen und so machten wir uns auf den Weg zum Hafen in Richtung Korsika. Auf dem Weg besuchten wir noch ein paar Cache, einer lag auf einem Hügel welcher unter einem Stein lag wo aussah wie ein riesen Pilz und eine Ruine mit einem Cache, die ihre besten Zeiten längst hinter sich hat. Schön war es trotzdem dort oben.

Am Hafen von Santa Teresa di Gallau holten wir ein Ticket für die nächste Fähre um 15:00 Uhr. Die 12:00 Uhr Fähre sahen wir gleich losfahren. Das passte nicht schlecht. So konnten wir noch einen Cache holen und etwas essen. Der Cache war toll, er zeigte uns eine smaragdblaue Küste mit einem schönen, aber überfüllten Strand. Dort zu essen war nur eine mittelgute Idee, das die Gebühren für Coperto und Servizio (7.50 Euro insgesamt) fast so hoch waren wie der Preis für die beiden Pizzen (19.50 Euro). Ja, wir wissen schon warum wir solch touristische Orte sonst eher meiden.

Beim Warten aufs Schiff entdeckte Antonio sogar noch einen Geocacher und discoverte seinen Aufkleber. Kurz nachdem die Fähre losgelegt hatte, fing es an zu schaukeln wie verrückt. Das Meer sah zwar relativ ruhig aus, doch es schaukelte trotzdem wie verrückt. Vor allem Silvia, die etwas anfällig ist auf so Schaukeleien war froh dass die Halskette, welche Heinz ihr von Neuseeland mitgebracht hatte, ihr geholfen hat und ihr somit nicht schlecht wurde.

 

Wirklich eindrücklich, wie Bonifacio auf dem überhängenden Fels gebaut wurde, wohnen wollen wir da lieber nicht…

…Sicher in Korsika angekommen, fuhren wir von Bord. Erst mal ins Landesinnere. Über Pässe und Täler führte uns der Weg in Richtung eines potentiellen FTFs. Auf dem Weg loggten wir noch ein zwei Caches, die gerade am Weg lagen. Am Strand waren wir sehr gespannt, ob wir die ersten sind, die das Döschen finden. Ja finden ist das richtige Stichwort, denn wir suchten wie wild drauf los. Nichts! Das Spoilerbild nochmal angeschaut….hm…Plötzlich hatte Silvia den richtigen Blickwinkel und das kleine, unauffällige, schwarze Ding konnte entlarvt werden. Leer war das Logbuch auch noch. Jupiiii, ein FTF! Wir freuten uns sehr und fuhren nach dem Loggen gleich zu dem Event des gleichen Owners, der ein paar hundert Meter weiter am Strand stattfand. Etwas komisch war unser Gefühl schon, da hinzugehen und der Sprache nicht mächtig zu sein. Mit Probieren und Gutwill allerseits konnten wir uns dann notdürftig verständigen. Der Owner gratulierte zum FTF und erkannte uns sofort als Reviewer der Schweiz. Na toll! Hoffentlich hatte er keine schlechten Erfahrungen mit uns, denn er sagte, dass wir auch schon einen Cache von ihm rausgelassen hätten. Er wohne in Frankreich, arbeite aber in Neuchatel.

Nach dem kurzen, interessanten Treffen suchten wir einen Campingplatz. Den ersten, den wir anfuhren war eindeutig ein Lost Place, wie auch das daneben liegende Restaurant. Der nächste war komisch, da irgendwie niemand dort war und auch nicht klar war, wo wir dort campieren sollten. Beim dritten war die Reception auch nicht besetzt, doch es stand, man könne sich an der Bar melden, was wir auch taten und siehe da; ein eher teures, aber gutes Plätzchen war vorhanden. Essen können wir auch hiess es, doch auf der Karte stand nur etwas von Panini und Sandwiches, was uns etwas irritierte. Die nette Dame führte uns dann ins richtige Restaurant als wir fragten, ob es wirklich nur das zu essen gäbe und so mussten wir doch nicht hungern und wurden sogar in italienischer Sprache sehr nett bedient.

Müde legten wir uns nach einer etwas zu erfrischenden Dusche ins Bett.

19.7.2018, Donnerstag (Porticcio-Sisco)

Da eine Hauptstrasse gleich neben dem Camping durchführt und weil ein Hund nicht ruhige sein wollte, benutzten wir unsere Ohropax, was gut funktionierte.

Da uns die Leute vom Event gestern an den einzigen Virtual auf der Insel erinnerten, zugegeben, den hätten wir sonst vergessen, hatten wir auch schon einen Plan für heute. Erst ein Stück Autobahn (oder zumindest was Ähnliches), dann nur noch Passsträsschen. Auf dem Weg gab es immer wieder mal ein Cache halt.
Der Virtual befand sich in einer wunderschönen Schlucht. Vor einem Herz zu posieren war die Aufgabe. Das Sujet fanden wir schnell und wir hatten unsere Freude daran Fotos davon zu schiessen. Das nächste Ziel war Bastia. Dort am Hafen wollten wir ein Fährenticken für den nächsten Tag kaufen. Aber erst mal ging es hoch und runter wurde enger und wieder breiter. Plötzlich sahen wir ein Schwein neben der Strasse. Na so was! Wenig später wurden es noch mehr und dann lagen zwei auch noch mitten auf der Strasse. Die liessen sich nicht stören und vertreiben schon gar nicht. Auch das einsame Kalb am Strassenrand schien sich wohl zu fühlen. Je höher wir kamen, desto ähnlicher wurde die Landschaft wie bei uns in den Alpen. In einem Dörfchen schickte Antonio Silvia in einen Laden, da sie noch Torrone kaufen wollte. An die erinnerte sie sich von ihrem letzten Korsikabesuch vor ca. 25 Jahren 😉 Jaja, sie wird auch alt, die liebe Silvia 😉

Bei einem Restaurant hielten wir an um etwas zu essen. Wir hatten uns als einzige draussen hingesetzt. Als wir den Kellner fragten, ob wir hier essen können, schaute er uns etwas komisch an und führte uns durch das Restaurant hindurch auf die Terrasse gegen hinten raus. Hier scheint es üblich zu sein zu wissen, dass man nicht gegen die Strasse raus isst. Jedenfalls war’s hinten wirklich viel schöner.

Auf der Weiterfahrt trafen wir während einer Pause Schweizer mit welchen wir uns ein wenig unterhielten und auch dort oben sahen wir noch weitere Schweine mit ihren Jungen wild herumspatzieren.
Auf dem Pass zu oberst holten wir zuerst den Cache und wollten dann noch ein Glace essen. Ganze acht Euro knüpfte uns die Abzockerin ab für zwei Mandelmagnum. Dazu sagen wir jetzt einfach nichts mehr!

 

Caches gab es nur wenige direkt auf dem Weg und bald schon waren wir am Hafen von Bastia. Obwohl der nette Herr nur französisch sprach, kamen wir problemlos zu unserem Ticket. Bis zur Abfahrt morgen Abend haben wir noch Zeit den „Finger“ zu umfahren. Ein Cache in einem nahegelegenen Dorf brachte uns in ein herziges kleines Dörfchen an der Küste. Dort kam Silvia auch endlich zu ihren Postkarten. Wer schreibt heute noch Postkarten?! Silvia eben!

 

Kurze Zeit später waren wir beim ausgesuchten Campingplatz, den es tatsächlich gab 😉 Dort nahmen wir erst mal die gefrorene Milch aus dem Kühlschrank (warum auch immer die gefroren ist), gönnten uns eine Dusche (war sogar warm) und assen dann nach dem Aperos-Bier Müesli zum Abendessen. Später schrieb Silvia dann ihre Karten und schon war auch dieser Tag zu Ende.

Freitag, 20.7.2018 (Sisco- Savona)

Am Morgen fuhren wir weiter auf der Ostseite dem „Finger“ entlang hoch. Immer wieder mal führte uns ein Cache zu einem Turm. Hier kamen uns auf der Strasse plötzlich Ziegen entgegen. Als wir am Cap Cors angekommen waren, erfuhren wir, dass wir für 10 Euro auch dort am Strandparkplatz hätten übernachten können. Von dort aus wanderten wir dem Strand und später der Küste entlang bis zu einem Turm, bei dem natürlich auch ein Cache war. Von dort aus hatte man einen schönen Blick auf die Insel mit dem Leuchtturm. Auf dem Rückweg suchten wir uns noch eine kleine Bucht aus um uns kurz ins Meer zu legen. Silvia stellte sich dabei etwas schwierig an, da sie nicht gerne unbekannte Pflanzen unter den Füssen hat. Als es tiefer wurde ging’s dann.

 

Als wir wieder am offiziellen Strand waren, badeten dort viele Leute. Aber nicht nur Menschen trafen wir an, sondern auch Kühe. Die scheinen das Seegras zu mögen, welches haufenweise am Strand liegt und aussieht, als ob es die geschredderten Akten der Schweizerbanken wären. Schon ein spezielles Bild, Kühe am Strand anzutreffen.

Nun machten wir uns langsam auf den Rückweg. In einem Dörfchen machten wir noch einen Halt um das Mittagessen einzunehmen. Für Antonio war die Auswahl einfach, da es nur ein Gericht ohne Fisch oder Meeresfrüchte gab. Silvia hätte alles gerne gegessen, wobei einem die Langusten, die im Aquarium auf ihren Tod warteten schon ziemlich leid taten. Wenn wir gerade beim Tod sind. Was uns ganz speziell aufgefallen ist in Korsika, sind die Friedhöfe und Gräber. Sie haben die besten Plätze mit Meerblick und Aussicht. Sie scheinen einen ganz besonderen Stellenwert auf dieser Insel zu haben.

Auf dem weiteren Weg entdeckten wir noch Ziegen in den Felsen und wunderten uns wie die da hingekommen sind. Schöne Küsten und Strände mit speziell ausgewaschenen Steinen, wunderschöne Blumen und das dunkelblaue Meer genossen wir wie auch die kurvigen Strassen, die vor allem Antonios herz höher schlagen liessen.

In Bastia kamen wir rechtzeitig an um uns in die Schlange für die Fähre einzureihen.

Um 18:30 Uhr-23:30 Uhr sollte unsere Fahrt dauern. Diesmal war es nicht so kalt wie bei der letzten langen Überfahrt. Wir hatten uns ein grosses Sofa in der Cafe-Bar geschnappt und wollten dort ein bisschen schlafen, was nicht wirklich klappte, da die Musik zu laut war. Also gingen wir erst mal etwas essen. Das war ganz ok, doch auf der Tirrenia war es doch um einiges besser gewesen. Nun erinnerte sich Silvia an den Tipp von lynx313 und wir suchten uns ein Plätzchen unter einer Treppe. Dort schliefen wir eine Weile bis der Staubsauger losging. Da hatte wohl jemand in den Lift ge….und nun musste dieser gründlich gereinigt werden. Nach dieser Aktion dösten wir nochmal kurz ein bis wir schon wieder geweckt wurden. Diesmal vom Lautsprecher, der verkündete, dass wir 40 Minuten früher als geplant ankommen. Auf dem Festland wollten wir einen Stellplatz suchen, was gar nicht so einfach war, so dass wir einfach einen Parkplatz ausserhalb für die Übernachtung nahmen.

 

Samstag, 21.7.2018 (Savona-Trovinasse)

Wir hatten recht gut geschlafen und machten uns nun auf den Weg in Richtung Aostatal. Vom Piemont waren wir ziemlich beeindruckt. Nun wissen wir auch, woher die Haselnüsse kommen…Auch ein spezieller Cache, bei welchem wir sogar noch einen STF verbuchen konnten erwischten wir. In Alba landeten wir in einem Restaurant, das echt ein Volltreffer war. Silvia bestellte etwas, von dem sie nichts verstanden hatte, was es ist. Sie mag solche Überraschungen und diese ist wirklich gelungen. Ein super-perfektes-Rindsfiletstück mit einer gefrorenen Kugel Gorganzola und Feigensenf waren auf dem Teller. Einfach perfekt! Auch Antonios Thunfisch schmeckte ausgezeichnet, besonders mit dem speziellen Holzofenbrot dazu. Hier würden wir sofort wieder herkommen, sollte es uns mal wieder in diese Stadt verschlagen.

Auf dem weiteren Weg sahen wir viele Weingüter, doch plötzlich änderte alles ein wenig. Als wir die Berge verliessen, standen am Strassenrand Prostituierte, teilweise sogar unten-ohne. In der Stadt war alles voller Leute, da wohl ein Fest war und die anvisierten Stellplätze gab es entweder gar nicht, oder man kam nicht dazu. Auch die Landschaft war nicht mehr so idyllisch wie zuvor.

Irgendwann sahen wir ein Campingschild. Hätten wir gewusst, dass wir 10 Km eine enge Strasse hochfahren müssen, hätten wir das wohl sein lassen. In einem Agroturismo auf der Alp assen wir ein wunderbares sehr reichhaltiges Abendessen, wofür wir nur 29 Euro bezahlen mussten, echt super! Der Camping lag nur 200 Meter höher und bevor wir ins Bett gingen, quatschten wir noch ein wenig mit den Betreibern (Carlo e Marisa).

 

Sonntag, 22.7.2018 (Trovinasse – Grosser Sankt Bernhard-Pass)

Eigentlich war es ja super schön auf dieser abgelegenen Alp oben, aber ein grosses Problem hatte Antonio: Es gab da oben kein Netz!!! Schon gestern Abend jammerte er immer wieder, dass er noch Mails lesen und einen Mysterycache lösen wolle. Das erste, was er heute Morgen sagte war, dass er ganz kurz Netz gehabt hätte in der Nacht und so ein Mail lesen konnte. Silvia ist sich nicht sicher, ob das wirklich so war, oder ob er das vor lauter Entzug nur geträumt hat. Jedenfalls waren wir ja bald wieder im Tal unten und er konnte eeendlich seine Mails runterladen und den Cache lösten wir auch noch 😉

 

Unser Papiervorrat ging gerade aus und wir merkten, dass heute Sonntag ist, nicht grad das beste Timing. Auf dem Weg nach Aosta suchten wir unter anderem noch den gelösten Cache, was gar nicht so einfach war, doch wir haben’s dann doch noch hinbekommen. Auch zwei drei andere Caches suchten wir auf dem Weg sowie auch ein Restaurant fürs Mittagessen. Silvia begnügte sich mit einem Salat mit Ziegenkäse, Nüssen, Birnen und eben Salat, da sie wusste, wie gross die Portionen hier sein können. Antonio bestellte das komplette Tagesmenu. Erst bekam er eine gemischte Aufschnittplatte mit Salami, Salsiz, Pancetta, und dem leckersten Lardo, den wir je gegessen haben (ja Silvia hat auch etwas abbekommen;-)), als Primo kam ein Teller voll mit Gnogghi und als Secondo ein Plätzli mit Schinken-und Käsemantel mit einem riesen Salat dazu. Zum Dessert wurde ein Semifreddo serviert und als Letztes noch ein Kaffee. Ja, nun war auch Antonio mehr als nur satt. In Aosta waren die Caches nicht besonders gut gewartet, aber wir wollten uns mit den Dosen durch die Altstadt führen lassen. Tatsächlich wären wir an der schönen Kirche und dem Klostergang nicht vorbeigekommen ohne die Caches. Bevor wir weiterfuhren, schleckten wir noch ein Galce und eilten dann zum Auto, da der dunkle Himmel mit Regen drohte. Bei der Drohung blieb es zum Glück auch und so setzten wir unsere Reise auf den Grossen Sankt Bernhard fort. Oben angekommen war es saukalt, zumindest waren unsere Klamotten unpassend für 8.5 Grad. Ein Earthcache wollte hier gelöst werden, dabei entdeckten wir sogar Gänsen im kalten See oder besser gesagt auf der kleinen Insel im See.

      

Nun mussten wir uns entscheiden, was wir als nächstes tun. Wir waren genau auf der Grenze zur Schweiz. Nach einigem Hin- und Her haben wir beschlossen irgendwo auf dem Pass zu übernachten, bloss standen wir wieder vor einem Problem, sobald wir unser Plätzchen hatten. Ja, kannst raten was das Problem war; genau! Antonio hatte kein Netz, aber über 300 Mails mit Logs zu lesen, da er jeden einzelnen Log unserer Caches liest. Wir fuhren wieder zurück auf die Passhöhe, denn dort gab es Netz. Während Silvia ihre Haare wusch und dann am Bericht weiterschrieb, konnte Antonio in Ruhe die Logs lesen, was grosse Freude machte, da sie durchwegs positiv waren. Schön, wenn den Leuten unsere Caches gefallen 🙂

  

Als es langsam eindunkelte, stellte Silvia aus den gekauften Köstlichkeiten aus dem Aostatal (wir hatten eben doch noch einen Laden gefunden, in welchem wir auch unseren Papiervorrat auffüllen konnten, auch wenn wir Sonntagseinkäufe eigentlich absolut doof finden. Jedenfalls konnte Silvia da nicht ohne etwas Käse, Bresaola und Brot aus dem Laden kommen) ein kleines aber feines Abendessen zusammen. Natürlich liessen wir es uns nicht nehmen, mit einem Gläschen Rotwein, den wir in Montepulciano gekauft hatten, auf unsere erfolgreich bestandene Ferienmission anzustossen. In jeder Provinz von Italien sind wir nun einmal gewesen und haben jeweils mindestens ein Cache gefunden. Das war wirklich eine interessante, abwechslungsreiche, spannende und abenteuerliche Reise, die sich sehr gelohnt hat.

Montag, 23.7.2018, (Grosser Sankt Bernhard-Pass – Trimmis)

In der Nacht hat es geregnet, doch das hielt uns nicht von einem guten Schlaf ab.
Nach dem Aufstehen fuhren wir noch bis ganz nach unten und dann über Martigny ins Wallis.
Unterwegs fiel uns aber noch ein lostplace Restaurant auf wo auch ein Cache versteckt war. Klar das wir da kurz mal reinschauen wollten.
Vor lauter staunen was die Leute so alles böswillig zerstören, vergassen wir beinahe den Cache.
Der konnten wir dann ausserhalb des Gebäudes finden.

 

Da überall Aprikosenstände ihre frische Ware anboten, konnte Silvia nicht wiederstehen. Auch ein Earthcache in St. Leonhard stand noch auf dem Programm. Da nun schon wieder Mittag war, suchten wir in Sierre ein Restaurant, das offen hat, was an einem Montag gar nicht so einfach ist. Ein eher exklusives Local hatten wir erwischt, was wir erst merkten, als wir im Garten sassen und die Speisekarte studierten. Wir müssen uns wohl erst wieder daran gewöhnen in der Schweiz zu sein. Silvias Gambas-Salat war sehr gut, Antonios Fleisch hingegen sehr durchzogen.

Auf der Weiterfahrt überlegten wir, ob wir nun nach Hause fahren, oder ob wir noch über dein Simplonpass ins Tessin wollen. Dass Silvia lieber langsam nach Hause wollte wusste Antonio, den es noch gar nicht Heim zog, doch ein Gentlemen, wie er es ist, entschied auch er sich für die Heimreise. Immer wieder hielten wir kurz für einen Cachefund an. Auf dem Oberalppass begannen wir langsam zu überlegen, wo wir zu Abend essen könnten. Da alles, was in Frage kam geschlossen war, landeten wir schlussendlich in Brünn (Versam), wo wir, zwar etwas anderes als erwartet, aber ganz gut assen. Nun blieb noch das letzte Stück der Rückfahrt übrig und schon waren wir wieder in unsrem trauten Heim. Silvia war froh, zu viele Eindrücke hatte sie von der Reise, die erst mal verarbeitet werden wollen. Antonio hätte noch Platz für ein paar Eindrücke mehr gehabt, doch auch für ihn war es ok so.

  

Tja, und so ging die Italien-Sommerferienreise 2018 zu Ende. Sehr schön ist es gewesen und wir werden uns wohl noch lange an die Abenteuer, die wir erlebt haben erinnern.

 

Dienstag, 24.7.2018

Heute war erst mal Kleider waschen angesagt und natürlich aufräumen und den Garten jäten und alles was halt eben so zurückbleibt wenn man weg war.

Jedenfalls ging der Tag ruckzuck vorbei. Am Abend hat sich Antonio noch eine Töff-Feierabendausfahrt mit seinem Kollegen gegönnt. Die beiden sind schnell nach Chiavenna gefahren um dort zu Abend zu essen. Wurde dann ganz schön spät, bis sie wieder zu Hause waren.

Mittwoch, 25.7.2018 (Trimmis-Bergell)

Nachdem Silvia aufgestanden war, kam Antonio mit einem Vorschlag. Silvia glaubte schon zu wissen, was sie gleich gefragt werde und so beharrte Antonio darauf, dass sie zuerst sagt, was sie denkt, dass er sich ausgedacht hat. Sie glaubte, dass er mit dem Töff ins Bergell will, um dort die Caches zu warten und sie fragt, ob sie mit geht. Er verneinte so halbwegs. Bergell stimmt, Cachewartung auch, aber mit dem Bus um dann dort zu übernachten und am nächsten Tag die noch ausstehende Albignawanderung zu machen. Da Silvia sofort einverstanden war, wurde alles gepackt und schon düsten wir los. Cachewartung in Vicosoprano wo wir auch gleich einen Besuch bei Jasmin machten das sie ganz nahe bei einem unserer Caches arbeitet, dann nach Soglio um den verschollengedachten Cache zu ersetzten, der war aber immer noch am richtigen Ort versteckt. Wir spazierten noch durch die schönen Gassen und gönnten uns noch einen feinen Kaffee im Hotel Palazzo Salis. Danach gings zum Proviant einkaufen nach Chiavenna und Pizza essen.
Unsere fahrbare Zweitwohnung haben wir gleich auf dem Parkplatz der Albignabahn abgestellt damit wir Morgen früh loswandern können

 

Donnerstag, 26.7.2018 (Bergell-Trimmis)

Geschlafen hatten wir zwar beide nicht gut, aber wir mussten trotzdem aus den Federn. Mit der Seilbahn fuhren wir bis unter die Albignastaumauer. Dort begann der erste Cache-Trail, der uns bis zur Hütte führte. Von dort an begann der nächste Trail und weil Silvia nicht so genau geschaut hat, haben wir uns da etwas verlaufen. Dafür sind wir bei einer Murmeltierfamilie gelandet und konnten sie lange beobachten und uns immer näher anschleichen. Nichts desto trotz mussten wir dann halt doch noch den steilen Aufstieg in Angriff nehmen, da wir nun genau verkehrt rum unterwegs waren. Ganz zuoberst, auf ca. 2600 M.m.M. machten wir Mittagsrast und packten unser Picknick aus. Wunderschön da oben und so still. Da hört man vielleicht mal einen Bach oder einen Vogel, ein Murmeltier oder eine Grille, viel mehr Geräusche gibt es da oben nicht, einfach herrlich!

Auch beim Abstieg brachte Silvia etwas ein wenig Durcheinander, weswegen wir etwas weiter laufen mussten. Es machte, vor allem Silvia, riesen Spass auf den Granitblöcken herumzuhüpfen. Wie ein junges Reh hopste sie von Stein zu Stein und freute sich dabei wie ein kleines Kind.

Als wir dann wieder bei der Hütte unten waren, mussten wir noch den Bonuscache finden. Finden war jedoch erst das Eine, aufbringen war die grosse Herausforderung. Antonio hatte zwar die Hinweise in jeder Dose fotografiert, doch wir waren nicht fähig das Ganze richtig zu entschlüsseln und so mussten wir mit Plan B zum Logbuch kommen, die Hüttenwartin hatte uns verraten, dass ihr Sohn diesen Plan entdeckt habe.

Natürlich durfte ein Kaffee und ein Stück Wähe nicht fehlen. Das tat richtig gut!

 

Glücklich aber müde stolperten wir dann wieder zur Bahn runter. Tja und dann, nachdem wir nochmal kurz bei Jasmin waren, fuhren wir wieder nach Hause. Ein richtig schöner Tag war das!

Freitag, 27.8.2018 

Eine wichtige Pendenz stand noch aus: Das Loggen der Italien-Challenge. Das war unsere heutige Aufgabe. Am späteren Nachmittag fuhren wir nach Mauren, um die Dose, die uns überhaupt auf die Idee der Italienreise gebracht hatte, zu suchen. Suchen ist das richtige Wort, denn wir suchten uns die Finger wund. Jedes Loch, jeder Ast, der Zaun, die Bank, alles wurde sauber abgesucht. Die Challenge zu erfüllen war ja einfach, sagte Silvia irgendwann, aber das Finden dieser Dose, das ist eine richtige Herausforderung. Als wir dann die Owner kontaktierten, klärte sich das Problem schnell und so konnten wir endlich loggen und haben sogar noch mit den Ownern einen gemütlichen Schwatz abhalten können.

Zur Feier des Tages gönnten wir uns ein immer wieder leckeres Abendessen beim Chinesen in Feldkirch.

Hier noch die wenigen Caches welche von uns ein Favoritenpunkt bekommen haben:

 Lean on Me GC8C7D
 La grotta dimenticata dal tempo GC1BWKZ
 Rocca Calascio 2.0 GC58ZVZ
 PENNADOMO GC7E4CJ
 Hotel Eremo GC4PR1P
 St. John’s Cave / Grotte di San Giovanni GC31KTP
 Lost Mines GC6RV6N
 Gallura – Fungo GC4JVGN
 First Virtual Cache on Corse! A heart for you! GC7B72J
 Petit village corse GC4CEKF
 TOUR GENOISE D’AGNELLO GC3MEDG
 Piccola casa per geocache. GC7TN0P
 Dov’è ? GC75HY2

Samstag, 28.7.2018 (Trimmis-Vals)

Auch heute hatten wir schon wieder etwas auf dem Programm.

Antonio machte einen Töffausflug mit seinen Kollegen, André und Chris.
Ziel war über den Stelvio zu fahren und ein feines Mittagessen in Italien geniessen.
Um 7:30 Uhr haben sich die drei in Chur getroffen. Einer davon, nicht Andrè und auch nicht Antonio, kam 15 Minuten zu spät, so verzögerte sich die Abfahrtszeit um fast 30 Minuten.

Ausser den Stelvio und das Mittagessen, hatten Chris und Antonio noch einen MoCache im Visier. Diese sind hauptsächlich für Motorradfahrer ausgelegt worden, das heisst, auf einem Pass und nicht zu weit von der Strasse weg.
Leider werden die aber vom Owner nach 12 Jahren eingesammelt und archiviert.
Auf dem Umbreilpass fehlte uns die Büxe noch.

Erst ging es über die Lenzerheide, dann Albula nach Zernez zum Kaffee.
Dann folgte der Ofenpass und in Müstair überquerten wir die Grenze zu Italien.
Dann über den Stelvio mit einem klitzekleinen Umweg, um am Umbreil Hospitz noch den Cache zu suchen.
Der nächste Halt war unser Restaurant bei Valdidentro, zum Mittagessen.

Die Wetterlage sah nach dem Dessert nicht mehr so rosig aus, dunkle Wolken am Himmel.
Die Fahrt ging aber trotzdem weiter Richtung Livigno und Berninapass. Dort haben wir an einer Ampel unsere Regenjacken angezogen, man weiss ja nie.

In Pontresina haben wir uns entschieden den kürzesten Weg, sprich dort lang zu fahren, wo es am wenigsten nach Regen aussah. Das war nochmals der Albula und dann die Lenzerheide.
Nach einem coolen Ausflug, verabschiedeten wir uns und jeder ging seinen Weg.
Hat echt Spass gemacht, auch wenn der Stelvio mittlerweile von Fahrradfahrern überflutet war!

Silvia hingegen fuhr heute nach Vals, wo sie erst mit Ahni gemütlich zu Mittag gegessen hat, bevor sie auf dem Maiensäss Thymian sammeln wollte. Kaum war sie losgezogen, begann es zu regnen. Erst dachte sie, es wäre nur eine kurze Sache, doch der Regen wurde immer stärker und so musste sie schnell in die Hütte zurückeilen. Dort war sie so durchnässt, dass sie die Hosen auswinden konnte.
Ihre Eltern, mit welchen sie zum Abendessen verabredet war, waren inzwischen auch dort und so feuerte sie mit ihrem Vater zusammen den Stubenofen ein, auf welchem die Kleider dann trocknen sollten.
Antonio wurde über die südliche Wetterlage informiert, so dass er das Fahrzeug wechselte und mit dem Marco Polo zum Abendessen kam.
Am nächsten Morgen holten wir das Thymiansammeln nach, was sich gut mit einer Cachekontrolle verbinden liess. Nachmittags war Heidelbeeren sammeln angesagt. Da ist ganz schön was zusammengekommen, so dass es noch einige Tage später immer wieder neue Kuchenkreationen davon gab.

Wieder einmal hatten wir sehr schöne, abwechslungsreiche, abenteuerliche Ferien, die wir gerne in unserer Erinnerung behalten. Wir sind dankbar dafür, dass alles so gut geklappt hat und wir den Sommer so in vollen Zügen geniessen konnten.

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