20. April 2024

Die 1. August ausfahrt

Vor ein paar Tagen habe ich im Forum einen Aufruf für eine 1. Augustausfahrt kundgegeben und heute Morgen war es dann so weit.

Den Wecker hab ich auf 8:00 Uhr gestellt, doch ich erwachte vor ihm. Was? vor 8 Uhr aufstehen, macht mich gar nicht so an, doch was solls, hab es ja so gewollt. Also stehe ich auf und gehe in die Küche, wo ich mir einen Kaffee aus der Maschine lasse.

Mein Schatz ist immer noch unter der Bettdecke, also pssst… ganz leise. Ich stelle den PC ein, muss noch schnell schauen ob es neue Beiträge im  Forum gegeben hat. Beim Warten bis die Kiste aufgestartet ist, geniesse ich den frischen Kaffee mhhhh…es gibt nichts besseres als so was

Endlich ist es so weit und ich klicke mich durch mein Forum, was sehe ich da, Thorak hat in der Rätselecke Fragen gestellt. Ich antworte ihm kurz, dann stell ich wieder ab und wen haben wir denn da? Meine bessere Hälfte steht halb nackt vor mir

Frühstücken ist angesagt,  wir müssen ja gestärkt sein und nicht schon nach einer Stunde wieder Hunger haben 🙂

Jetzt müssen wir uns beeilen, die Zeit vergeht wie im Fluge, ich habe  Treffpunkt und Abfahrt auf die 9:30 Uhr an der Masansertankstelle gesetzt.

Nachdem wir uns die  Lederkombis angezogen haben, gehen wir in die Garage wo meine Susi schon auf mich wartet. Genau, sie steht ja noch auf dem Ständer, hatte ja einen neuen Hinterpneu aufgezogen, ist ja super, schmiere ich doch gleich die Kette, hat ein wenig gelitten letzten Samstag bei der grossen Tour, wo ich zum Teil verregnet worden war!

Jetzt aber nichts wie los… bin gespannt, ob heute an unserem Nationalfeiertag jemand auf  eine Tour mitkommt, ich hab mir noch nicht mal ausgedacht wohin es gehen soll! Vielleicht ins Österreich, grosses und oder kleines Walsertal? Ist ja egal, jetzt mal schauen wer kommt.

Ich fahre um den Kreisel in Chur und sehe da eine blauen Kawasaki, wer ist das? Ach nein, na schau einer an, es ist Tüfeli, cool 

Ich lasse gleich ihn entscheiden wohin es gehen soll. Er fragt mich doch allen ernstes, ob es eine etwas längere Route sein darf.

Klar doch, Silvia hat Ferien und ich muss erst  Montagmorgen wieder zur Arbeit

Er ist losgefahren und ich hinterher, ich hab keine Ahnung wohin es geht, ist mal was neues sich einfach mal überraschen zu lassen.

Jetzt geht es Richtung Landquart und schon der erste Stop? Tüfeli macht sein Helmvisier hoch und fragt mich, ob es nicht besser wäre in die Höhe zu fahren da es ja heiss werden wird.

„Klar doch, mir ist das schon recht“, sagte  ich ihm.

„Also mach dich auf eine lange Tour gefasst, es gibt dann nicht viele Pausen“  antwortet er

Mir soll es recht sein, bin schon lange nicht mehr durchs Prättigau gefahren.

Der Flüela vor uns ist toll, macht echt Spass, da vor uns fährt eine uralte Honda, wenn ich dem so zuschaue, er hat richtige Schwerarbeit das Teil um die Kurven zu manövrieren,  ist mir gerade bewusst geworden wie schön es ist ein neues Motorrad zu haben, das sich fast wie ein Fahrrad bewegen lässt.

Jetzt, kurz vor dem Hospitz, überholt Tüfeli und ich folge ihm unauffällig 

Da vorne, du meine Gühte, was ist denn das? Ein Custom Bike, das sind die mit überdimensionalen Hinterreifen und der hat ja alle Mühe das Bike um die Kurven zu kriegen, er landet andauernd auf der Gegenfahrbahn!

Auch da macht mein Vorfahrer kurzen Prozess

Jetzt fahren wir das ganze Unterengadin runter, ich mag das nicht so, ist etwas langweilig, muss aber sein. Nun machen wir vor der Grenze in  Martina einen Tankstopp. Jetzt beginnt etwas  Neuland für mich, mag mich nicht erinnern je von Martina aus den Pass gefahren zu sein.

Ist das geil, eine Spitzkurve nach der anderen das macht Spass. Über die Italienische Grenze  und nun ist die erste Pause mit Mittagessen angesagt.

Das Restaurant heisst Reschenhof. Ist nicht so einfach die Menukarte zu studieren wenn es so blendet, gel Silvia

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Die Wahl ist einfach, wir bestellen einen Bunkerteller (ist eine kalte Platte und hinter dem Namen steckt eine Geschichte) und einen gemischten Salat, da es schon so warm ist genügt uns das.

Na Tüfeli, was bestellst du denn feines?

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Was, auch du den Bunkerteller? Die nette Bedienung stellt uns die Teller auf den Tisch und ich kann es nicht lassen, knipse gleich 2 Bilder

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Da strahlt sie, gibt es was schöneres als Essen?

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Jetz noch schnell einen Kaffee, dann müssen wir zahlen und losfahren, so wie Tüfeli sagt, sollten wir noch vor dem Eindunklen nach Hause kommen.

Ich kann doch nicht losfahren ohne ein Erinnerungsfoto vom Restaurant  für dich zu machen, damit auch du mal da eine Pause machen kannst wenn dein Weg auf den Reschenpass führt.

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Jetzt aber nichts wie los!

Es ist mittlerweile sehr warm geworden und auch der Verkehr hat zugenommen, ist ja egal, wir haben ja Motorräder. Wir fahren den Reschenpass runter und  müssen nicht lange fahren und er führt uns direkt mitten ins „Puff“, in die Stadt Meran. Zum Glück zeigen die Thermometer nicht über 30° an und der von meiner Suzuki 105°, der Ventilator schaltet gar nicht mehr ab! Auch das noch, als wäre es nicht schon schwül genug, fährt uns doch dieser Bus vor die Nase. Was ist denn da gewesen? … ich glaube das ist eine  120px-Zeichen_267.svg … gewesen! Uiuiui… wir sollten uns nicht mit Gedanken aufhalten die wir eh nicht mehr ändern können denn… ja, das war eine  ampel und wie du auch sehen kannst, sie war auf rot! Ich betone sie war rot, denn nun sind wir vorbei. Da sagt doch Silvia zu mir, links hat es eine Fahrverbotsstrasse, wenn wir ja schon dabei sind! tztztz….

Ab und zu hab ich schon das Gefühl, dass er einfach fährt ohne zu wissen wo es wirklich hingeht doch ich täusche mich, da geht es rechts weg und gleich den Berg hinauf an einer Tafel stand „Passo Palade“  hab ich noch nie gehört, geschweige denn gefahren. Mann ist das eine Coole Strecke, die macht Laune, eine Kurve nach der anderen, das hört ja nicht auf.

Tüfeli fährt als wäre der Teufel hinter ihm, dabei bin ja nur ich da

Da sehe ich eine Gruppe Motorradfahrer die Innerorts schnell auf mich aufschliessen und… ich glaub es nicht, die fahren an uns  vorbei als wären wir auf der Landstrasse und kaum zu glauben, in Jeans und T-Shirt auf einer Hayabusa , einer BMW und einer Honda. Endlich kommt die ende und ich sehe schon wie Tüfeli aufholt, nicht nur das, nein, jetzt überholt er und ich auch

Da kommt eine Baustelle mit ampel dieses mal halten wir. „Ich muss bald mal eine Tankstelle haben“, sag ich zu  ihm.

„Was schon ?! Meine Kawa ist noch halb voll“ sagte er.

Kaum zu glauben, die Kawa hat keinen Stauraum doch anscheinend einen grossen Tank.

Nun zeigt mein Tacho seit dem letzten Tankstopp genau 200 km und zum Glück sehen wir eine Tankstelle da vorne. Mann bin ich froh, gleich kann ich meinen Tank leeren und den von der Susi füllen, gegen einen Cappuccino und etwas Wasser  habe auch nichts. Ich bestelle schnell die Getränke und da es ja schon relativ spät ist, muss alles ruckzuck, zackzack gehen, nicht wegen Silvia und mir, nein, auf uns wartet niemand, wir haben Zeit, aber Tüfelis Familie wartet, denn heute Abend wird gegrillt

Wir Männer gehen auch noch gleich zusammen auf die Toilette nein, wo denkst du auch hin! Ups, nur EIN Männer WC, was soll`s  ich nehme doch, um Zeit zu sparen, die Damentür

Schnell zahlen und weiter, ich bin noch nie in dieser Gegend  gewesen, aber es gefällt mir, vor allem auch weil ich nicht weiss wohin und wie lange es noch geht

Soviel ich  mitbekommen habe ist nun der Apricapass an der Reihe und schon geht es da hinauf. Das glaube ich jetzt nicht, schon wieder so Sommerfahrer und jetzt geht es heiss zu und her, vor uns eine Gruppe Deutsche, der erste davon hat eine uralte BMW aber so wie der abgeht… wenn das nur gut geht mit dem alten „Guazli“
Ich hätte nie und nimmer den Mut so zu fahren mit so einem Oldtimer. Wir sind so faziniert (oder geschockt), dass wir die Abzweigung oder besser die Abkürzung verpasst haben, die nach Stazzona führt.
Er hält an und umkehren ist angesagt, 200 Meter und jetzt biegen wir in eine Nebenstrasse, kein Wunder hat er die verpasst, die sieht man ja fast nicht
Jetzt weiss auch ich wieder wo wir sind. Auf der Hauptstrasse kurz vor Tirano. Das heisst, bald geht es den Bernina hoch, freue mich schon riesig. Ich geniesse die Fahrt auch total, nur ist der Berninapass so schnell hinter uns
Nun sind wir in Pontresina, was macht Tüfeli denn jetzt für komische faxen? Ach soooo, er weiss nicht, ob Albulapass oder Julier, ich zucke mit meinen Schultern, doch er ignoriert es und jetzt winkt er mich auch noch vor, was will ich…
Tja, er muss ja nach Hause, also stelle ich den Blinker Richtung St.Moriz, jetzt ist er an meinem Hinterpneu und ich kann jetzt wirklich sagen, dass ich vom Tüfali verfolgt werde
Herrlich in den Abend zu fahren.
Wir sind in Bivio und wo ist nun das Tüfeli geblieben?! Er ist nicht mehr hinter mir!? Silvia kann ihn sehen, er fährt gerade an die Tankstelle
Blinker raus und wenden. Dieser Halt passt mir gut, wieder mal die Beine strecken tut so was von gut.
„Fahren wir durch Chur oder lieber auf die Autobahn“ ,ist meine Frage.
„Ich mag nicht mehr rauf und runter“, ist seine Antwort!
„Aber Tüfeli, die Lenzerheide ist doch ein Muss zum Abschluss“
Ich fahre wieder vor ihm und ich geniesse die letzten Kilometer, bin aber auch froh bald zuhause zu sein.
Nun sind wir in Chur angekommen, super die Ampel steht auf rot. Wir können uns gleich verabschieden.
„Danke für die tolle Ausfahrt und Führung Tüfali!“
„Mich plagt ein Hüngerli, was sagst du Silvia, sollen wir noch etwas Fleisch und Chips holen an der Tankstelle?“
Sie ist einverstanden, also ist das mein nächstes Ziel, das wir schnell erreichen werden

Benzin, Fleisch, Chips und Bier, jetzt haben wir alles für einen gemütlichen 1.Augustausklang.

Es ist ein Tag mit 528 Kilometer geworden, der sehr viel Spass gemacht hat.

3 Gedanken zu “Die 1. August ausfahrt

  1. Hallo Era, woowww du stohsch jo am Kurvanymphomanist in nüt noch!! 528 Km als Sozia uf dem Bock, cool gratuliera, da muss die aber Liebe gross sein, wenn ma das zemma durastoht..hi hi hi 😉

    Grüassli

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