19. April 2024

Mission Korsika

Drei Jungs, zwei Motorräder und ein VW Bus T4 auf dem Weg nach Korsika.
Das ganze war ein spontaner unerwarteter Entscheid, ein Zufall eben.
Mein Kumpel Robby arbeitet viel zu viel. (das haben die selbständig Erwerbenden halt so an sich!) Als ich ihm einen spontanen Besuch in seiner Werkstatt abstattete, klagte er über Magenbrennen.
„Hey Robby“ sagte ich, „du arbeitest zu viel, mach mal Ferien!“
Seine Antwort war…

„ich gehe ja in die Ferien, in zwei Wochen geht es ab nach Korsika, mit dem Motorrad und mit meinem Kumpel Kurt, du hast ja auch Ferien“ sagte er weiter „komm doch auch mit und wir verbringen eine coole Woche zusammen“

Na ja, was sollte ich da sagen, ich hab ja momentan kein Motorrad und so hat es sich für mich erledigt. Nun meinte Robby, er habe da eine Idee und ich soll nach dem Mittagessen nochmal zu ihm kommen.
Das hab ich dann auch gemacht, er nahm mich zur Seite und erläuterte mir seinen Plan.

-Ich soll mit ihnen mit, nicht mit einem Motorrad sondern mit meinem loslachen.ch Bus als Gepäck-Transporteur und wenn es Pannen oder Regen geben sollte, die zwei Motorräder aufladen und zum nächsten Hotel transportieren.

Na ja, warum nicht… hab ja Ferien und, Tapetenwechsel verbunden mit Erholung kann ich ja brauchen nach den letzten, etwas turbulenten Monaten.

Ich sagte zu!
Einen Plan gibt es nicht, ausser dass ich erst mal dem Kurt seine Maschine sehen will… Was wäre wenn sie so gross ist, dass sie nicht mit der Ducati Monster im Bus platz hat!

Am Samstag dem 12. April war ich bei Robby zum Mittagessen eingeladen… er war so nervös, dass er vergass genügend Wasser in den Dampfkochtopf für das Gemüse zu tun, es musste etwas leiden. Die Spaghetti alle Olive waren sehr fein, auch ohne den in der Küche bereitstehenden Salat.

Am Nachmittag hat Robby spontan mit Kurt in Domat/Ems abgemacht, so konnte ich die Aprilia begutachten und als ich sie mir so anschaute, wusste ich… das wird knapp, mit dem Windschutz vorne drauf viel zu hoch!
Das Ausmessen hat meine Befürchtungen bestätigt, doch mit 6 Schrauben ist die Scheibe weg und es ist kein Problem die zwei Maschinen einzuladen.

Tag 1. Sonntag 20. April 2008

Es geht los, um 11 Uhr habe ich mit Robby in Chur abgemacht um seine Ducati und sein Gepäck zu verladen,

Mission Korsika robby verladen

anschliessend ging’s zu Kurt nach Ems, auch hier als erstes den Tourer verladen und sein Gepäck, er hatte etwas mehr mit dabei. Kurt ist ein Hobbyfunker und er hat alles was man dazu braucht mitgenommen.

kurts maschine dirnnen

danach haben wir noch was zu essen bekommen bis zum nächsten Tankstopp ist noch weit, ist ja mein T4

essen bei kurt

So beginnt man also Ferien, noch nicht mal gestartet und Robby geniesst schon eine Zigarre im Garten von Kurt.

geniesser

Punkt 13 Uhr war Abfahrt, Stimmung gut, Wetter schön.
In Chiasso der erste Halt um noch einmal günstigen Diesel zu tanken.
Die Zwei wollten es nicht glauben, dass mein Bus sooooo wenig verbraucht, da muss doch noch mehr rein gehen

mehr geht noch geht noch unglaublich

Die lange Fahrt bis nach Savona verlief ohne Zwischenfälle. Kurt wollte aber unbedingt ein Panino con Prosciutto di Parma geniessen, er schwärmte förmlich davon… Wir machten dann einen Halt an einer Autobahnraststätte.
Da sahen wir alles andere als Parmaschinken
Es kommt nicht so zur Geltung wie es wirklich aussah, der Junge Mann da hinten im rosa bauchfreien T-Shirt mit dem Parma Bauch und den weissen Unterhosen… Köstlich

parmabauch

Gegen 18:00 sind wir am Hafen angekommen, das Wetter nicht wirklich überzeugend.
Ob Kurt ein Schweizer ist? Robby weiss von nichts

schweizer?

und die zwei Glatzköpfe 🙂

glazköpfe

Ein seltenes Bild, alle 3 auf einmal.

alle 3 zusammen

Das ist unsere Fähre, sie kommt von Korsika an und legt dann mit uns an Bord wieder ab.

kosikafähre

Luke auf und ausladen… ist schon eindrücklich zuzuschauen…

luke auf interessant

in der Zwischenzeit hat es angefangen zu regnen und es dauerte ziemlich lange bis wir dann endlich ca. um 19:30 an Bord gehen durften.

wartezeit

Nach dem Verladen gleich mal die 3er-Schlafstelle suchen. Die haben wir dann auch sehr bald gefunden und…
was bedeutet wohl dieser Gesichtsausdruck?

was ist das?

Alles ok, sieht ja schon wieder gut aus

alles paletti

Die Schlafstelle ist bezogen. Nun geht es auf Erkundungstour und zum Aperitif in die Musikbar. Wir waren die ersten Gäste und der Piano Spieler setzte sich für uns hinter sein Piano.

korsika_mission_april_2008_089.jpg korsika_mission_april_2008_088.jpg pianobar

Das Nachtessen schmeckte nicht schlecht, auch wenn wir lange angestanden sind um was zu bekommen. Noch schnell mit dem Festland Kontakt aufnehmen, bevor die Telefonverbindung abbricht auf hoher See.

smslen

Sind das die Auswirkungen des Weines oder schon Seekrank vom Schaukeln?

seekrank

Robby versucht sich schon mal mit dem Rettungsboot… doch das nützt nicht viel. Erst kommen Frauen, Kinder, junge Männer wie Kurt und ich und dann als letztes erst Robby

rettungsboot rettungsboot

Das war nicht alles, wir sind dann weiter auf Exkursionstour gegangen… da war eine Tür ganz versteckt,
das konnte man auf keinen Fall unentdeckt lassen, war nicht ganz einfach diese Tür zu öffnen, die ging vorne raus direkt unter der Kommandobrücke also mussten wir ganz leise sein und unsere Köpfe nicht zu weit hochstrecken

verboten

Was machen die Zwei denn da? Ganz einfach, da es relativ eng war und wir nicht so recht wussten wohin mit dem Gepäck und den Kleidern, dachten sie sich man könnte ganz einfach das vierte Bett runter klappen und als Ablagefläche benutzen. Dazu hat Robby meine Autoschlüssel benutzt!

basteleien
Das ganze habe ich auch gefilmt

Nach diesem mehr oder weniger lärmigen Unterfangen haben wir uns schlafen gelegt. Kurt mit Ohrenstöpseln, ich mit Musik und Märli vom iPod. Leider hat das nicht viel genutzt, ich hörte den kräftigen Dieselmotor die ganze Nacht arbeiten.

Tag 2. Montag 21. April 2008

6:00 Ankunft am Hafen von Bastia.
Suche mein loslachen Bus.

unterdeck

6:40 ohne Kaffee ausschiffen und es regnet auch hier! zum Glück sind die Motorräder verladen, so werden die armen Jungs nicht gleich am ersten Tag in Korsika schon nass.

bastia fähre

Also ging es los… überfahrt zum Hotel nach St.Florent. Bei strömendem Regen steht Kurt vor dem Bus, sieht fast so aus als ob es schneien würde!! Aber dennoch sieht man aufs Meer runter.

kurt unter dem regen ob bastia bastia von oben

Wo das Hotel stand, haben wir gesehen als wir an diesem vorbeigefahren sind… aber erst mal ins Städtchen zum „Café et un cruasson“.
Das Wetter schien auch freundlicher zu werden und als wir dann fertig waren mit käffala und zurück zum Hotel fuhren, schien auch schon die Sonne und es kam so richtig Ferienstimmung auf
Schnell die Zimmer besichtigen, im Hotel Thalassa alles paletti, auch wenn der Preis für das eher kleine Zimmer hoch war und ich auf einem Hochbett, (wie Zuhause) schlafen darf.
Schnell die Motorräder ausladen und schon waren Kurt und Robby in der Motorradkluft um die erste Runde zu drehen.

bereit es kann losgehen

Leider konnte Robby nicht gleich losfahren (das ist nicht zum LOSLACHEN ) denn seine Duc streikte… ich sag nichts, schau dir das Filmchen an, es sagt alles

Als sie dann doch noch losgefahren sind, habe ich das Gepäck ins Zimmer gebracht und danach ein paar Bilder von der Hotelanlage und vom anschliessenden 2 stündigen Spaziergang gemacht.

Hotel Thalassa Hotel Thalassa Strand beim Hotel Thalassa Strand bei St.Florent

Strand bei St.Florent Strand bei St.Florent Strand bei St.Florent

Die ersten Bilder der Ausflügler, sie haben schon die ersten 105 Km. auf der Insel zurückgelegt.

erster ausflug von robby und kurt erster ausflug von robby und kurt

So gegen Mittag sind alle wieder im Hotel angekommen und wir sind dann in St.Floret Essen gegangen. Danach zurück ins Hotel und da war Robby so schlapp, hat ja auch nicht so gut geschlafen, dass er ein Nickerchen machte. Irgendwie hat er mich angesteckt, denn auch meine Augen schlossen sich.
Das tat richtig gut und danach sind Robby und ich eine Runde mit dem Töff gegangen,

– St.Floret-der Pass Bocco di Vezzu Costa nach L’lle Rousse und wieder zurück nach St.Floret, weiter Richtung Bastia über den Pass Col de Teghima, retour über eine enge Nebenstrasse.
Kurt hat meinen Bus genommen und ist sich ein Plätzchen suchen gegangen, von wo er seinem Funker-Hobby frönen konnte. Er kam zurück mit dem linken Rückspiegel in der Hand
Wenn es nur bei dem Schaden bleibt, dann ist es Ok.
Mein erster Eindruck von den Strassen und der Gegend ist 1.A.
War ja schon mal in Korsika, dies war vor ca. 22 Jahre mit meiner damaligen Freundin und mit zwei 125er. Gesehen haben wir damals nicht viel, weil ihr am 1. Tag schon das Motorrad gestohlen wurde und wir zurück reisen mussten.

Am Abend ging’s in die Stadt und am Hafen entlang träumten wir von den Jachten, bevor wir wieder ein feines Essen zu uns genommen haben. Es ist noch sehr ruhig auf der Insel, es hat noch wenig Touristen. Es geht angeblich erst in einer Woche richtig los.
Beim Nachtessen wurde entschieden, dass Kurt morgen lieber funken würde als Motorrad zu fahren, mir soll es recht sein
Um 22 Uhr waren wir schon wieder in unseren Zimmern und schon bald schliefen wir alle friedlich. Kurt natürlich wieder mit Ohrenstöpseln

Tag 3. Dienstag 22. April 2008

Die Nacht haben wir alle mehr oder weniger gut überstanden, auch wenn die Betten etwas zu klein für uns geraten sind.
Die Überraschung kam dann als wir frühstückten, für satte 9 € haben wir Kaffee, Gipfeli, Brot, Jogurt bekommen, von Käse oder Fleisch keine Spur!
Danach verabschiedeten wir uns vom Funker und starteten die Motoren.
Von St.Floret über Nonza nach Bettolocce an den Cap Corse.
Der Wind war so was von extrem… ich hab das so noch nie erlebt.
Die Strassen waren anfangs richtig genial, dann liessen sie etwas nach, für die Duc von Robby nicht mehr so der Hit. Kleine Pause in der Nähe des Cap Corse bei Rogliano.
Dieses Bild ist fast das letzte von mir geworden! Habe mich beinahe überfahren lassen von einem Auto, das ich nicht hörte wegen dem starken Wind.
Es ist also immer noch zu früh um mein Löffelchen abzugeben

fast das letzte

Auch hier, eine sehr schöne Gegend.

cap corse korsika_mission_april_2008_038.jpg korsika_mission_april_2008_108.jpg

Dann sind wir weiter auf der anderen Seite der Küste entlang bis nach Bastia gefahren, wo wir tanken mussten. Etwas ausserhalb haben wir dann eine Kaffepause gemacht, Robby mit einer kleiner Pizza und ich mit einer feinen Erdbeertorte und wir haben auch mal versucht Kurt via Funkgerät zu erreichen.

kontaktsuche

Weiter 47 Km Richtung Aléria sind wir rechts abgebogen nach Cervione…

cervione cervione

…dann in das unendlich scheinende, nicht endende sehr schöne Geschlängel in erst satt grüner Gegend, dann aber ein schneller Übergang in karge Wälder und trostlose verlassene Umgebung. Kleine Dörfer wo man nicht weiss ob sie bewohnt sind oder nicht und wenn man jemanden gesehen hat, schauten diese uns an als ob wir von einer anderen Welt kommen würden.

Robby meinte, dass es wie in einem Horrorfilm sei wo Touristen entführt werden und niemand weiss wo sie geblieben sind !! Diese Meinung wurde von der Kirchenruine noch unterstrichen

schöne gegend schöne gegend schöne gegend

trostlos ruine kirchruine warnschild

EVENTUELL FILMCHEN SATTGRÜN

Wir haben es überlebt, uns wollte keiner

Weiter ging’s dann über Morosaglia nach Ponte Rosso Richtung L’lle Rousse, sind aber vorher rechts abgebogen wieder über den Bocca di Vezzu Costa mit Ziel Hotel in St.Florent.

Das war eine super Fahrt, wir fuhren einem einheimischen VW Lupo nach. Der hat den kleinen Pass Bocca di Vezzu Costa kurzerhand in eine Rennstrecke umgewandelt. Er kannte jede Bodenwelle und der kleine Lupo gab alles um uns Touris abzuhängen. Doch… wir waren schon beim Kaffee in St. Florent als er dann drei mal an uns vorbeifuhr und uns und die Motorräder genauer anschaute Das hat richtig Spass gemacht, gell Robby.
Nach dem Kaffee wollten wir zum Hotel fahren, doch auf dem Weg dorthin haben wir den Loslachbus am Strassenrand entdeckt, welcher als Funkstation umfunktioniert wurde

funk-loslach-bus

Es war schon fast 18:00 Uhr, und wir haben ca.311 Km zurückgelegt, hatten Hunger und wollten duschen. Wir verabschiedeten uns von Kurt. Der versicherte uns, dass er auch gleich ins Hotel kommen würde.
Dem war definitiv nicht so!
Robby und ich warteten mehr als 1 1/2 Std. auf Kurt. Wir zwei haben uns in der Zwischenzeit mit Carina, der jungen Rezeptionistin des Hotels köstlich amüsiert und haben so einige Spezialitäten und Aussprachen der Insel gelernt.
Als Kurt dann endlich ankam, hatte er auch gleich eine Entschuldigung bereit warum er uns fast verhungern liess
Er hatte einen Funkkontakt bis nach Malaysia. Das haben wir natürlich akzeptiert
Nach einem sehr guten Nachtessen, im selben Restaurant am Hafen wie gestern, wurde entschieden, Hotel und Gegend zu wechseln… und dass wir den ein wenig überrissenen Preis für das Frühstück, am kommenden Morgen nicht mehr nutzen werden.
Wir sind wieder sehr früh zurück ins Hotel wo immer noch Carina am warten war bis sie endlich um 22 Uhr Feierabend machen konnte.

Tag 4. Mittwoch 23.April 2008

Warten bis Kurt, der Langschläfer, aus dem Bett kommt um dann zusammenzupacken, den Bus beladen, die Scheiben reinigen damit ich dann auch noch was sehen kann,

verladen scheiben reinigen

vor der Abfahrt um 09:30 nach Ille Rousse, haben wir zuerst noch ein kleines Frühstück im Städtchen zu uns genommen, der Tag konnte beginnen.

kaffepause tag kann beginnen ab gehts bye st.floret

Der Weg ging von St.Floret über den Pass Bocco di Vezzu Costa, wo ich eine Bündnerfamilie gesehen und ein Hupkonzert veranstaltet habe (Werbung muss sein)
Bis ich Robby und Kurt wieder eingeholt habe, weil sie auf mich gewartet haben schossen sie einige Bilder haben von der eindrücklichen Gegend und Pflanzenwelt.

pflanzenwelt pflanzenwelt pflanzenwelt pflanzenwelt

pflanzenwelt pflanzenwelt kurt robby

Die Abfahrt und ein kleines Stück des Weges konnte ich die 2 filmen, aber eben nur ganz kurz…

FILMCHEN ABFAHRT VOM PASS

und wieder warten die beiden auf mich… Grund um unser nächstes Ziel L’lle Rousse von weitem festzuhalten.

jedem seine frucht :-) kurt pause antonio

Dank meinem Garmin Navi bin ich vor den 2 Motorradfahrern im Motel angekommen und der erste Eindruck war super.
Wir mussten dann warten bis die Chefin des Hauses mit uns die Verhandlungen begann
Die Überraschung war perfekt als wir die Zimmer und den Preis sahen. Genial, € 50.- pro Nacht in einem 3 Betten Zimmer mit Kochgelegenheit.
Als alles besprochen war, haben wir das Zimmer bezogen und die Umgebung besichtigt. Im Hinterhof hat es sogar einen gemütlichen Grillunterstand.

motel de la puntella verhandlung zimmer de la puntella zimmer de la puntella

grillpaltz motel de la puntella grillpaltz umgebung umgebung

Dann ab in die Stadt bummeln, was kleines Essen und anschliessend an den Strand mit einem Eis und, wir wären keine Männer wenn wir nicht auch gleich was fürs Auge bemerkt hätten.
Einige Schnappschüsse

stadtbummel stadtbummel stadtbummel

stadtbummel korsika_mission_april_2008_128.jpg korsika_mission_april_2008_130.jpg

korsika_mission_april_2008_129.jpg stadt strand leben

strand leben schöne gegend strand leben

strand robby im kalten wasser strand leben

strand leben strand leben strand leben

strand leben strand leben strand leben

Nach dem „Sünnala“ haben wir uns im Supermarkt wieder getroffen. Robby ist da mit seiner Duc und nicht gerade sicherheitstechnisch ok hingefahren.

Kurt und ich mit dem Bus.
Da Robby mit Hunger da rein ging, war das ein Einkaufen… ich sags dir, mit Robby ist es schlimmer als mit einer Frau! Dies und das landete im Einkaufskorb und er hatte die glorreiche Idee das Nachtessen da einzukaufen und auf dem Balkon zu verspeisen. Und das war eine super Idee.
Es war echt fein, es fehlte an nichts, Wein, Salami, Käse, Erdbeeren (Erdbeben so geil Mann), Pistaziennüsse und Dessert.

balkon essen balkon essen balkon essen

Danach brauchten wir einen Moment Siesta auf dem Bett. Dann eine Dusche, diese stellte sich als zu klein und nicht gerade angenehm heraus. Der Duschvorhang klebte einmal am Hintern und dann wieder am kleinen …(Piiiip)
Eigentlich wollten wir zum Leuchtturm laufen, doch plötzlich fehlte Kurt!
Wo ist er geblieben? Haben ihn noch gesehen wie er in den Hafen lief, wir warteten weiter vorne einen Moment, sicher so ca. 20 min.
Wir haben schon mit dem Schlimmsten gerechnet, dass er zum Beispiel von Einheimischen entführt worden ist oder so was!
Als Robby und ich zurück liefen, sahen wir eine junge Frau die was im Boden verscharrte! Als wir ums Eck schauten, war Kurt munter mit der Lady am quasseln.
Es war die hübsche Tochter Miriam vom Besitzer des Tauchlehrers der Beluga-Diving Hans Berz.

beluga-diving

Kurt hat diese Leute vor 20 Jahren kennengelernt als er bei ihnen mal tauchte. Wir sind dann anschliessend mit ihm ins Restaurant wo Hans aus dem Nähkästchen plauderte. Nach dem Kaffeekränzli sind wir wieder zu dritt ins Städtchen gegangen. Ein wahres Erlebnis durch die Gassen zu schlendern, auch wenn alles noch ziemlich menschenleer ist. In einer Bar haben wir dann den Abend mit Kastanienbier Parisette, Trockenfleisch und viel BlaBlaBla ausklingen lassen. Kaum zu glauben aber wir sind schon um 21:30 im Zimmer gelandet. Genügend Zeit für Robby und Kurt eine schöne Töfftour für den morgigen Tag zu planen.
Und ich hab mir einen dolce far niente Tag verordnet

Tag 5. Donnerstag 25.April 2008

Nach einer Nacht wo wir alle drei etwas gefroren haben, ging es für Robby und Kurt auf die geplante Töfftour.
Ich hatte nichts vor, ausser eben süsses Nichtstun.
Eine kleine Aufgabe hatte ich doch für Robby zu erledigen. Ein cooles T-Shirt für sein Töchterchen zu suchen. Hab das ganze Städchen durchstöbert und dann auch was gefunden… hoffentlich passt es.
Anschliessend machte ich es mir am Strand bequem und genoss für einige Stunden den Sonnenschein, das Meeresrauschen und dann Musik vom iPod in vollen Zügen.
Den ganzen Tag wollte ich aber doch nicht hier bleiben und entschloss mich zu einer kleinen Exkursion.
Ich wusste dass irgendwo ein schönes Dörfchen, das fast denselben Namen wie meiner trägt, Sant Antonino, sein musste. Meinem Navi den Namen eingespeist und los ging’s…

Als ich mit kleineren Umwegen angekommen bin, (falsche Navigation eingegeben!!!) erfuhr ich, dass es das schönste Dorf Korsikas sei.“ Na ja, mit so einem Namen ist das auch kein Wunder Wie die folgenden Bilder zeigen, ein sehr schönes malerisches Dorf mit engen Gassen und hohen Häusern, es liegt auf 450m, auf dem Gipfel eines Berges. Man geniesst von da oben einen herrlichen Blick auf die hügelige Balagne, das verschneite Hochgebirge und das Meer.

san antonino san antonino

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korsika_mission_april_2008_012.jpg enge gassen korsika_mission_april_2008_007.jpg

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aussicht von san antonino aussicht von san antonino san

Leider sieht man auch anderes als schöne Dörfchen… Mit Abfalltrennung ist da noch nicht viel, hin und wieder sieht man in den Bergen einfach grosse Halden die entweder zugedeckt oder angezündet werden.

schrott schrotthaufen

Nach diesem eindrücklichem Besuch bin ich nach Calvi, das 20km nordwestlich gelegen ist, gefahren. An dessen Hafen einen Espresso getrunken und durfte das Anlegemanöver beobachten.

anlegemanöver

Es war nur ein kurzer Aufenthalt am Hafen. Auf der Rückfahrt in die Unterkunft suchte ich mir einen schönen Strand um noch ein bisschen die Seele baumeln zu lassen. Diesen fand ich in Algajola, ein kleines Stück Paradies auf Erden. Der Strand menschenleer, ok fast!
Um meinen inneren Schweinehund zu überwinden ins Wasser zu springen, brauchte ich 2 Anläufe. Natürlich wollte ich das filmtechnisch festhalten, doch, ich Depp lief aus dem Bild!!! Also musste ich noch einen 2.Versuch starten, in das ach sooooo kalte Meer

Nach der Sonne-Trocknen-Phase lag sie plötzlich da, wie aus dem nichts, eine halbnackte Lady. Ich konnte es nicht lassen, ein kleines Erinnerungsbild muss sein, da sie ja die einzige war welche mit mir den Strand teilte.

halb nackt

Ich wurde aber schnell aus dem Land der Träume gerissen als ich ein SMS bekam, dass die Jungs wieder zurück im Hotel seien! So machte ich mich wohl oder übel auf den Weg. Dort angekommen ging’s gleich wieder los, denn wir hatten alle Hunger. Doch erst mal einen Apero an der Promenade, ok es waren je 2 und dazu wurden Wurstwaren mit Brot serviert. Die Stimmung passte, auch wenn das der letzte Abend auf der Insel Corse war und der Bart von Robby immer länger wurde

robby 5 tage bart korsika_mission_april_2008_062.jpg

Wir hatten vor, in einem uns schon bekannten Restaurant, einen Salat essen zu gehen, doch es gab nichts mehr. Also blieb uns nichts anderes übrig als Apero Nummer 3. Danach sind wir per Zufall in ein kleines Restaurant gestolpert wo wir für 16.90 € ein Menu serviert bekamen…einfach 1A! Kein Vergleich mit dem Essen in St. Florance. Auch ein Lob an die sehr aufmerksame Serviertochter mit dem Piercing in der Zunge.

Das wars dann wohl, noch einmal schlafen dann geht es zurück in die Heimat. Schaut euch mal folgendes Bild an. Zwei brave Ehemänner auf Korsika abends um 23 Uhr…

brave ehemänner

Eins muss ich diesbezüglich noch loswerden:
Mit 2 verheirateten Männer in die Ferien zu fahren ist schon speziell, da wird meist von den Zuhause gebliebenen Ehefrauen, Kindern und der Arbeit gesprochen! Dazu ist der WC Deckel immer brav unten und wir lagen meist ab 22 Uhr schon im Bett.

Tag der Rückreise

Am Morgen ging das Treiben im Zimmer schon sehr früh los. Robby hat den Wecker gestellt, weil er seinen 6 Tage-Bart wieder loswerden wollte. Das Risiko, von seiner Rita und den Kindern nicht mehr erkannt zu werden, wenn er spät Abends vor der Haustüre steht, wollte er nicht eingehen

Meine Nacht war eine ziemlich unruhige! Hatte mit mindestens 3 lästigen Mücken zu tun, diese Biester schwirrten um meine Ohren herum bis ich sie erwischte. Schnell war alles gepackt, aber bevor wir alles Gepäck im Bus verladen brauchten wir einen Kaffee und mindestens ein Cruasson in dem ca. 10 Gehminuten entfernten Hafen. Dann „schnell“ zum Grosseinkauf. Die Ehemänner haben noch einiges eingekauft für Zuhause und ich… Na ja, nur 2 Pack von den Pistaziennüssen. Mann, machen die Dinger süchtig

Dann war es soweit. Zimmer auf Vordermann gebracht, die Koffer verladen, Robby und Kurt haben sich in die Töffklamotten gestürzt, ich den Bus gestartet und los ging’s. Treffpunkt war der Hafen in Basia.
Es kam etwas anders, zum Glück. Da sie noch tanken mussten, hatte ich ein wenig Vorsprung und als ich über den Berg fuhr, sah ich sie weit hinten aufschliessen. Schnell einen guten Austellplatz finden, Kamera starten und filmen wie sie um die wunderschönen Kurven kommen. In St. Flourans wollten sie (schon wieder) zum Kaffee. Ich war der Meinung, dass es für mich zu knapp sei, da es schon 10 Uhr war und ich mich fürs Weiterfahren entschied. Sie meinten auch, dass es besser ist, weiter zu fahren und folgten mir. So kam es, dass ich sie nochmals in Action filmen konnte wie sie mir davonfuhren.

FILMCHEN

Dank dem Navi bin ich vor ihnen um 11 Uhr im Hafen von Bastia eingefahren und konnte schon mal alles für den Verlad der Motorräder in der Warteschlange vor dem Schiff vorbereiten. Als sie dann endlich im Hafen angefahren kamen, mussten wir uns beeilen, denn die anderen Fahrzeuge wurden schon in die Fähre eingewiesen. Kein Problem für uns, ruck zuck zack zack war alles verstaut und auch der loslachen.ch-Bus konnte in den Bauch des Schiffes fahren.

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Punkt 12 Uhr legten wir ab und… wir ergatterten gleich einen Liegestuhl. Einfach herrlich die Ferien so zu beenden und nochmals alles hängen zu lassen.

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Land in Sicht… Savona ist nicht mehr weit…

savona land in sicht korsika_mission_april_2008_032.jpg korsika_mission_april_2008_031.jpg

Die Überfahrt dauerte 6 Stunden 20 Minuten und 2 Espressi die Robby nicht so schnell wieder vergessen wird, weil sie einfach spitze waren.
Ab in den Bus und los Richtung Zuhause. Die Fahrt nach Hause war so was von spannend und amüsant…
Bis nach Mailand ging alles mehr oder weniger reibungslos.
Einzig der Halt an einem Autogrill,
Kurt wollte endlich ein Panino mit prosciutto crundo oder so geniessen, hat er und wir auch bekommen, es war nicht schlecht… Robby hat uns da wegen einem Ducatisti einfach stehen lassen.
Als Kurt und ich fertig gegessen haben war weder Robby noch der Ducati-Fahrer zu finden… er war auch nicht beim Auto…

Plötzlich kam er aus dem McDonalds gelaufen! Anscheinend hatte er noch mehr Hunger! Er war aber überhaupt nicht mit der Bedienung zufrieden, es sei eine freche Göre die ihm nicht glauben wollte, dass er kein Kleingeld habe er streckte ihr das Portemonnaie unter die Nase, wo eben nur CHF Münzen waren. Kurt hat sich den Standort aufgeschrieben und will eine Mail an Mister Mc schreiben…

Weiter gings, der Diesel ging langsam aber sicher aus… noch in Italien sehr teuren Diesel tanken oder nicht? Das ist hier die Frage… Noch hat es drin und das Lämpchen hat sich auch noch nicht gemeldet Also volle Fahrt voraus!
Doch vor Mailand hat es sich doch gemeldet, das lästige Gepiepe und Geblinke der Tankuhr… die Spannung steigt, besser gesagt ist angespannt… sollen wir einen kurzen Halt an einer italienischen Tanke machen und ein paar Liter tanken oder volles Risiko und erst nach der Grenze in Chiasso stoppen???
Robby sagt stoppen, Kurt meint… volles Risiko… ich… ich bin unschlüssig… wenn es nicht reicht, höre ich das ein Leben lang… wenn doch, dann war es die Spannung wert…
Ich hab zu lange überlegt und die letzte Gelegenheit, raus zu fahren, verpasst!  Nun gibt es nur noch hoffen und absolut sparsam fahren… Windschatten ausnützen, im Leerlauf rollen lassen, wenn es abwärts geht! Noch ca. 40km, die Tankanzeige zeigte schon Minus an!!!

„Das geht nicht gut“ dachte ich mir, einfach nichts anmerken lassen und den Angstschweiss unauffällig abwischen
Vor Chiasso geht es nur noch abwärts bis zum Zoll, cool es müsste also klappen und das hat es auch, doch bis zur nächsten Tankstelle nach der Grenze geht es weitere 11,2 Km leicht aufwärts!
Nochmals eine letzte Anspannung und Nervenkitzel…
Da vorne ist sie. Noch 1000m bis zur Ausfahrt und nun Vollgas damit ich noch ausrollen kann Shit, kurz vor der Ausfahrt ein Auto das etwas langsamer unterwegs war. Überholen oder abbremsen? Klarer Fall! Abbremsen ist nicht mehr drin und genügend Platz hab ich auch ohne jemanden zu gefährden…

Geschafft. Allgemeine Erleichterung macht sich bemerkbar…

Nun die Frage:
Wie viel tanken damit wir bis nach Hause kommen, wo der Diesel mindestens 10 Rappen pro Liter billiger ist. 15 Liter sollten genügen, dachte ich mir. Was ich dabei überlegt habe weiss ich wahrhaftig nicht! Weit sind wir jedenfalls nicht gekommen und schon meldete sich die Tankanzeige wieder. Bis nach Hause wären es ja ca. 180 km… und nicht nur 100 wie ich eigentlich dachte… Kannst dir ja vorstellen was für eine erneute Anspannung herrschte im Bus  Vor allem als es den San Bernadino rauf in einer langgezogenen Rechtskurve anfing zu stottern… ich sagte nur:
„Jungs… weit kommen wir nicht mehr“
Das war spannend… sich schon mal auf ein Wendemanöver vorbereiten mit dem letzten Tropfen im Tank. Es hatte zum Glück kein Verkehr mehr so spät Abends und wir verliessen die Autostrasse in Pian San Giacomo…
Was machen? Die alte Passstrasse rauf fahren bis zur 10 Km entfernten Essotankstelle, oder abwärts zur nur 4,7 Km weit entfernten Tankstelle, wo es aber nicht sicher ist, dass die Diesel hat!

Auch hier wieder volles Risiko… ist ja eine 50/50 Angelegenheit
Die Entscheidung fiel mir leicht als Robby anbot, falls wir nicht rauf kommen, mit seiner Duc Treibstoff zu organisieren. Spannend war’s und das Ganze hat sich auch echt gelohnt. (Der Spass an der Sache) So was erinnert einem an die Jugend zurück, als wir nicht wussten was wir taten…

Das sind Erlebnisse, die sind unbezahlbar.

Vielen Dank für die unvergeßlichen Ferien Robby und Kurt

3 Gedanken zu “Mission Korsika

  1. stark mann!
    hat spass gemacht zu lesen und die clips sind der hammer. die CH-mechaniker schaffen früher oder später alles…

    lässt einen richtig neidisch werden…
    und erinert mich…ich war dann nur einen monat später auch mit 2 kumpels auf der insel sardinien.

    hmmmmmh was für ferien

  2. was für ein superschöner Bericht!
    Es war mir ein Vergnügen, mich mit Kurzweil „durchzuarbeiten“
    Grüße von
    der vor 1 Woche aus Korsika zurückgekommenen
    Moni

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